Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 2. Stuttgart u. a., 1879.Also ein Amt! Kann wirken! Recht! Frisch dran! Wie will ich fertig werden? Kann doch meine Alſo ein Amt! Kann wirken! Recht! Friſch dran! Wie will ich fertig werden? Kann doch meine <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0124" n="[111]"/> <p><hi rendition="#in">A</hi>lſo ein Amt! Kann wirken! Recht! Friſch dran!<lb/> Viel zu ordnen! Will drein fahren! Sollen mich<lb/> ſpüren!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Wie will ich fertig werden? Kann doch meine<lb/> Bücher nicht ganz liegen laſſen. Die Zeit zum Leſen<lb/> muß her und müßte ich ſie an den Haaren herbei¬<lb/> reißen. Vier ganze Wochen nicht dazu gelangt, etwas<lb/> zu leſen. Da entdeck' ich den Schopenhauer: Die Welt<lb/> als Wille und Vorſtellung. Schon zweite Auflage.<lb/> Die Welt ſo ſchlecht als möglich, Produkt des ganz<lb/> dummen Urwillens, das Weſen der Dinge Nichts.<lb/> Höchſtes Ziel Nirwana. Voll von Widerſprüchen,<lb/> beſtechend gut geſchrieben, geiſtreich. Hat doch Tiefe.<lb/> Verwandt. Wie hab' ich als Student über dem Nichts<lb/> gebrütet! Oft Piſtole ſchon geladen. Klage einmal<lb/> dem ordentlichen Kerl, dem Theologen aus Stolpe,<lb/> ich zweifle eigentlich, ob Etwas ſei. Der räth mir,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[111]/0124]
Alſo ein Amt! Kann wirken! Recht! Friſch dran!
Viel zu ordnen! Will drein fahren! Sollen mich
ſpüren!
Wie will ich fertig werden? Kann doch meine
Bücher nicht ganz liegen laſſen. Die Zeit zum Leſen
muß her und müßte ich ſie an den Haaren herbei¬
reißen. Vier ganze Wochen nicht dazu gelangt, etwas
zu leſen. Da entdeck' ich den Schopenhauer: Die Welt
als Wille und Vorſtellung. Schon zweite Auflage.
Die Welt ſo ſchlecht als möglich, Produkt des ganz
dummen Urwillens, das Weſen der Dinge Nichts.
Höchſtes Ziel Nirwana. Voll von Widerſprüchen,
beſtechend gut geſchrieben, geiſtreich. Hat doch Tiefe.
Verwandt. Wie hab' ich als Student über dem Nichts
gebrütet! Oft Piſtole ſchon geladen. Klage einmal
dem ordentlichen Kerl, dem Theologen aus Stolpe,
ich zweifle eigentlich, ob Etwas ſei. Der räth mir,
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