Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

Bild:
<< vorherige Seite


[Abbildung] Fig. 134.

Asterias.

ander verbunden sind
und in der Mitte un-
ter einem Winkel zu-
sammenstoßen, so daß
an der Bauchfläche
der Arme eine tiefe
Rinne, die sogenannte
Bauchrinne, gebildet
wird. Zwischen die-
sen Stücken befinden
sich einzelne Oeffnun-
gen, durch welche die
zum Kriechen dienen-
den und in der Bauch-
rinne gelegenen Saug-
füße nach außen her-
vortreten können.
Man kann sich auf diese Weise das Skelett der Seesterne als aus ein-
zelnen geschlossenen Panzerringen bestehend vorstellen, welche Ringe
nicht vollkommen rund, sondern auf der Bauchfläche nach innen ein-
gedrückt sind. Außer diesen Ringen sind in der Haut der See- und
Schlangensterne eine Menge von Stacheln eingepflanzt, deren Basis
in die Lederhaut eingesenkt und beweglich ist, so daß diese Kalkstacheln
zugleich als Stützen und zur Wehre benutzt werden können. Bei den
Schlangensternen nehmen die Panzerringe an den Armen die
Gestalt von Tafeln an und lassen so die Lederhaut bis auf die Fugen
der Tafeln verschwinden. Noch weiter geht diese Täfelung bei den
[Abbildung] Fig. 135.

Echinus.

Seeigeln; hier ist der
ganze Körper von einer
Schale umhüllt, welche
aus einzelnen meist fünf-
oder sechseckigen Täfel-
chen zusammengesetzt ist
und nur eine Oeffnung
für den Mund und eine
für den After übrig läßt.
Es sind diese Täfelchen
aus Kalknetzen gebildet,
welche noch mittelst orga-
nischer Fasermasse durch-


[Abbildung] Fig. 134.

Asterias.

ander verbunden ſind
und in der Mitte un-
ter einem Winkel zu-
ſammenſtoßen, ſo daß
an der Bauchfläche
der Arme eine tiefe
Rinne, die ſogenannte
Bauchrinne, gebildet
wird. Zwiſchen die-
ſen Stücken befinden
ſich einzelne Oeffnun-
gen, durch welche die
zum Kriechen dienen-
den und in der Bauch-
rinne gelegenen Saug-
füße nach außen her-
vortreten können.
Man kann ſich auf dieſe Weiſe das Skelett der Seeſterne als aus ein-
zelnen geſchloſſenen Panzerringen beſtehend vorſtellen, welche Ringe
nicht vollkommen rund, ſondern auf der Bauchfläche nach innen ein-
gedrückt ſind. Außer dieſen Ringen ſind in der Haut der See- und
Schlangenſterne eine Menge von Stacheln eingepflanzt, deren Baſis
in die Lederhaut eingeſenkt und beweglich iſt, ſo daß dieſe Kalkſtacheln
zugleich als Stützen und zur Wehre benutzt werden können. Bei den
Schlangenſternen nehmen die Panzerringe an den Armen die
Geſtalt von Tafeln an und laſſen ſo die Lederhaut bis auf die Fugen
der Tafeln verſchwinden. Noch weiter geht dieſe Täfelung bei den
[Abbildung] Fig. 135.

Echinus.

Seeigeln; hier iſt der
ganze Körper von einer
Schale umhüllt, welche
aus einzelnen meiſt fünf-
oder ſechseckigen Täfel-
chen zuſammengeſetzt iſt
und nur eine Oeffnung
für den Mund und eine
für den After übrig läßt.
Es ſind dieſe Täfelchen
aus Kalknetzen gebildet,
welche noch mittelſt orga-
niſcher Faſermaſſe durch-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0150" n="144"/><figure><head>Fig. 134. </head><p><hi rendition="#aq">Asterias.</hi></p></figure><lb/>
ander verbunden &#x017F;ind<lb/>
und in der Mitte un-<lb/>
ter einem Winkel zu-<lb/>
&#x017F;ammen&#x017F;toßen, &#x017F;o daß<lb/>
an der Bauchfläche<lb/>
der Arme eine tiefe<lb/>
Rinne, die &#x017F;ogenannte<lb/>
Bauchrinne, gebildet<lb/>
wird. Zwi&#x017F;chen die-<lb/>
&#x017F;en Stücken befinden<lb/>
&#x017F;ich einzelne Oeffnun-<lb/>
gen, durch welche die<lb/>
zum Kriechen dienen-<lb/>
den und in der Bauch-<lb/>
rinne gelegenen Saug-<lb/>
füße nach außen her-<lb/>
vortreten können.<lb/>
Man kann &#x017F;ich auf die&#x017F;e Wei&#x017F;e das Skelett der See&#x017F;terne als aus ein-<lb/>
zelnen ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen Panzerringen be&#x017F;tehend vor&#x017F;tellen, welche Ringe<lb/>
nicht vollkommen rund, &#x017F;ondern auf der Bauchfläche nach innen ein-<lb/>
gedrückt &#x017F;ind. Außer die&#x017F;en Ringen &#x017F;ind in der Haut der See- und<lb/>
Schlangen&#x017F;terne eine Menge von Stacheln eingepflanzt, deren Ba&#x017F;is<lb/>
in die Lederhaut einge&#x017F;enkt und beweglich i&#x017F;t, &#x017F;o daß die&#x017F;e Kalk&#x017F;tacheln<lb/>
zugleich als Stützen und zur Wehre benutzt werden können. Bei den<lb/><hi rendition="#g">Schlangen&#x017F;ternen</hi> nehmen die Panzerringe an den Armen die<lb/>
Ge&#x017F;talt von Tafeln an und la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;o die Lederhaut bis auf die Fugen<lb/>
der Tafeln ver&#x017F;chwinden. Noch weiter geht die&#x017F;e Täfelung bei den<lb/><figure><head>Fig. 135. </head><p><hi rendition="#aq">Echinus.</hi></p></figure><lb/><hi rendition="#g">Seeigeln</hi>; hier i&#x017F;t der<lb/>
ganze Körper von einer<lb/>
Schale umhüllt, welche<lb/>
aus einzelnen mei&#x017F;t fünf-<lb/>
oder &#x017F;echseckigen Täfel-<lb/>
chen zu&#x017F;ammenge&#x017F;etzt i&#x017F;t<lb/>
und nur eine Oeffnung<lb/>
für den Mund und eine<lb/>
für den After übrig läßt.<lb/>
Es &#x017F;ind die&#x017F;e Täfelchen<lb/>
aus Kalknetzen gebildet,<lb/>
welche noch mittel&#x017F;t orga-<lb/>
ni&#x017F;cher Fa&#x017F;erma&#x017F;&#x017F;e durch-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[144/0150] [Abbildung Fig. 134. Asterias.] ander verbunden ſind und in der Mitte un- ter einem Winkel zu- ſammenſtoßen, ſo daß an der Bauchfläche der Arme eine tiefe Rinne, die ſogenannte Bauchrinne, gebildet wird. Zwiſchen die- ſen Stücken befinden ſich einzelne Oeffnun- gen, durch welche die zum Kriechen dienen- den und in der Bauch- rinne gelegenen Saug- füße nach außen her- vortreten können. Man kann ſich auf dieſe Weiſe das Skelett der Seeſterne als aus ein- zelnen geſchloſſenen Panzerringen beſtehend vorſtellen, welche Ringe nicht vollkommen rund, ſondern auf der Bauchfläche nach innen ein- gedrückt ſind. Außer dieſen Ringen ſind in der Haut der See- und Schlangenſterne eine Menge von Stacheln eingepflanzt, deren Baſis in die Lederhaut eingeſenkt und beweglich iſt, ſo daß dieſe Kalkſtacheln zugleich als Stützen und zur Wehre benutzt werden können. Bei den Schlangenſternen nehmen die Panzerringe an den Armen die Geſtalt von Tafeln an und laſſen ſo die Lederhaut bis auf die Fugen der Tafeln verſchwinden. Noch weiter geht dieſe Täfelung bei den [Abbildung Fig. 135. Echinus.] Seeigeln; hier iſt der ganze Körper von einer Schale umhüllt, welche aus einzelnen meiſt fünf- oder ſechseckigen Täfel- chen zuſammengeſetzt iſt und nur eine Oeffnung für den Mund und eine für den After übrig läßt. Es ſind dieſe Täfelchen aus Kalknetzen gebildet, welche noch mittelſt orga- niſcher Faſermaſſe durch-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/150
Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/150>, abgerufen am 22.12.2024.