Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.vier Eierstöcke im Innern. Es erscheint diese Familie zuerst in dem Die letzte Ordnung der Stachelhäuter begreift die Seewalzen [Abbildung]
Fig. 164 streuten KalkkörnchenHolothuria. und eine walzen- oder wurmförmige Gestalt besitzen, die nur noch durch einen Fühler- kranz im Umkreise des Mundes den strahli- gen Typus erkennen läßt. Der After liegt an dem hintern Theile des Thieres und dient, wie schon oben bemerkt, zugleich als Athemöffnung, durch welche das die inneren Kiemen erfüllende Wasser aus- und eingepumpt wird. Im Innern des Körpers findet sich um den Mund ein kalkiger Ring, an welchen die Längsmuskeln sich befestigen, welche besonders zur Zusammenziehung des Körpers dienen. Man unterscheidet in dieser Ordnung zwei Fami- lien, die sich besonders durch Anwesenheit oder Mangel von Saug- füßen auszeichnen. Bei der ersten Familie, den Haftwalzen (Synap- tida), fehlen die Füßchen durchaus und sind durch eigenthümliche [Abbildung]
Fig. 165. Kalkanker ersetzt, welche die Haut rauhSynapta mit ausgebrei- machen. Ebenso fehlen innere Kiemen oder eigene Respirationsorgane, indem das Wasser durch Spalten in die Leibes- höhle tritt. Der Darmkanal ist grade, der After am entgegengesetzten Leibesende. Eine an den Küsten des Oceans lebende Art, die ungemein genau untersucht ist, dient als Typus der Familie, die sonst meistens in südlichen Meeren verbreitet ist. Chirodota; Synapta. Die zweite Familie, die der See- vier Eierſtöcke im Innern. Es erſcheint dieſe Familie zuerſt in dem Die letzte Ordnung der Stachelhäuter begreift die Seewalzen [Abbildung]
Fig. 164 ſtreuten KalkkörnchenHolothuria. und eine walzen- oder wurmförmige Geſtalt beſitzen, die nur noch durch einen Fühler- kranz im Umkreiſe des Mundes den ſtrahli- gen Typus erkennen läßt. Der After liegt an dem hintern Theile des Thieres und dient, wie ſchon oben bemerkt, zugleich als Athemöffnung, durch welche das die inneren Kiemen erfüllende Waſſer aus- und eingepumpt wird. Im Innern des Körpers findet ſich um den Mund ein kalkiger Ring, an welchen die Längsmuskeln ſich befeſtigen, welche beſonders zur Zuſammenziehung des Körpers dienen. Man unterſcheidet in dieſer Ordnung zwei Fami- lien, die ſich beſonders durch Anweſenheit oder Mangel von Saug- füßen auszeichnen. Bei der erſten Familie, den Haftwalzen (Synap- tida), fehlen die Füßchen durchaus und ſind durch eigenthümliche [Abbildung]
Fig. 165. Kalkanker erſetzt, welche die Haut rauhSynapta mit ausgebrei- machen. Ebenſo fehlen innere Kiemen oder eigene Reſpirationsorgane, indem das Waſſer durch Spalten in die Leibes- höhle tritt. Der Darmkanal iſt grade, der After am entgegengeſetzten Leibesende. Eine an den Küſten des Oceans lebende Art, die ungemein genau unterſucht iſt, dient als Typus der Familie, die ſonſt meiſtens in ſüdlichen Meeren verbreitet iſt. Chirodota; Synapta. Die zweite Familie, die der See- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0174" n="168"/> vier Eierſtöcke im Innern. Es erſcheint dieſe Familie zuerſt in dem<lb/> Jura mit Formen, welche den Nußigeln ähnlich ſehen und ihre Zahl<lb/> wächſt ſtets bis auf die heutige Zeit. <hi rendition="#aq">Spatangus; Brissus; Hemiaster;<lb/> Schizaster; Holaster; Ananchytes; Dysaster.</hi></p><lb/> <p>Die letzte Ordnung der Stachelhäuter begreift die <hi rendition="#b">Seewalzen<lb/><hi rendition="#aq">(Holothurida)</hi></hi>, welche eine lederartige Haut mit ſparſam einge-<lb/><figure><head>Fig. 164 </head><p><hi rendition="#aq">Holothuria.</hi></p></figure><lb/> ſtreuten Kalkkörnchen<lb/> und eine walzen- oder<lb/> wurmförmige Geſtalt<lb/> beſitzen, die nur noch<lb/> durch einen Fühler-<lb/> kranz im Umkreiſe des<lb/> Mundes den ſtrahli-<lb/> gen Typus erkennen<lb/> läßt. Der After liegt<lb/> an dem hintern Theile<lb/> des Thieres und dient,<lb/> wie ſchon oben bemerkt, zugleich als Athemöffnung, durch welche das die<lb/> inneren Kiemen erfüllende Waſſer aus- und eingepumpt wird. Im Innern<lb/> des Körpers findet ſich um den Mund ein kalkiger Ring, an welchen die<lb/> Längsmuskeln ſich befeſtigen, welche beſonders zur Zuſammenziehung des<lb/> Körpers dienen. Man unterſcheidet in dieſer Ordnung zwei Fami-<lb/> lien, die ſich beſonders durch Anweſenheit oder Mangel von Saug-<lb/> füßen auszeichnen. Bei der erſten Familie, den <hi rendition="#b">Haftwalzen</hi> (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Synap-<lb/> tida</hi></hi>), fehlen die Füßchen durchaus und ſind durch eigenthümliche<lb/><figure><head>Fig. 165. </head><p><hi rendition="#aq">Synapta</hi> mit ausgebrei-<lb/> teten Fühlern. Daneben ein Kalkanker,<lb/> aus der Haut, ſtark vergrößert.</p></figure><lb/> Kalkanker erſetzt, welche die Haut rauh<lb/> machen. Ebenſo fehlen innere Kiemen<lb/> oder eigene Reſpirationsorgane, indem<lb/> das Waſſer durch Spalten in die Leibes-<lb/> höhle tritt. Der Darmkanal iſt grade,<lb/> der After am entgegengeſetzten Leibesende.<lb/> Eine an den Küſten des Oceans lebende<lb/> Art, die ungemein genau unterſucht iſt,<lb/> dient als Typus der Familie, die ſonſt<lb/> meiſtens in ſüdlichen Meeren verbreitet iſt.<lb/><hi rendition="#aq">Chirodota; Synapta</hi>.</p><lb/> <p>Die zweite Familie, die der <hi rendition="#b">See-<lb/> walzen</hi> (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Holothurida</hi></hi>), hat kurze Saug-<lb/> füßchen, ganz denen der Seeigel ähn-<lb/> lich, welche meiſt in Reihen ſtehen und<lb/> durch Spalten der Haut hervorgeſtreckt<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [168/0174]
vier Eierſtöcke im Innern. Es erſcheint dieſe Familie zuerſt in dem
Jura mit Formen, welche den Nußigeln ähnlich ſehen und ihre Zahl
wächſt ſtets bis auf die heutige Zeit. Spatangus; Brissus; Hemiaster;
Schizaster; Holaster; Ananchytes; Dysaster.
Die letzte Ordnung der Stachelhäuter begreift die Seewalzen
(Holothurida), welche eine lederartige Haut mit ſparſam einge-
[Abbildung Fig. 164 Holothuria.]
ſtreuten Kalkkörnchen
und eine walzen- oder
wurmförmige Geſtalt
beſitzen, die nur noch
durch einen Fühler-
kranz im Umkreiſe des
Mundes den ſtrahli-
gen Typus erkennen
läßt. Der After liegt
an dem hintern Theile
des Thieres und dient,
wie ſchon oben bemerkt, zugleich als Athemöffnung, durch welche das die
inneren Kiemen erfüllende Waſſer aus- und eingepumpt wird. Im Innern
des Körpers findet ſich um den Mund ein kalkiger Ring, an welchen die
Längsmuskeln ſich befeſtigen, welche beſonders zur Zuſammenziehung des
Körpers dienen. Man unterſcheidet in dieſer Ordnung zwei Fami-
lien, die ſich beſonders durch Anweſenheit oder Mangel von Saug-
füßen auszeichnen. Bei der erſten Familie, den Haftwalzen (Synap-
tida), fehlen die Füßchen durchaus und ſind durch eigenthümliche
[Abbildung Fig. 165. Synapta mit ausgebrei-
teten Fühlern. Daneben ein Kalkanker,
aus der Haut, ſtark vergrößert.]
Kalkanker erſetzt, welche die Haut rauh
machen. Ebenſo fehlen innere Kiemen
oder eigene Reſpirationsorgane, indem
das Waſſer durch Spalten in die Leibes-
höhle tritt. Der Darmkanal iſt grade,
der After am entgegengeſetzten Leibesende.
Eine an den Küſten des Oceans lebende
Art, die ungemein genau unterſucht iſt,
dient als Typus der Familie, die ſonſt
meiſtens in ſüdlichen Meeren verbreitet iſt.
Chirodota; Synapta.
Die zweite Familie, die der See-
walzen (Holothurida), hat kurze Saug-
füßchen, ganz denen der Seeigel ähn-
lich, welche meiſt in Reihen ſtehen und
durch Spalten der Haut hervorgeſtreckt
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