menarterie, das Blut aus den Hohl- räumen s in die Kiemen führend p Basis der Füße. ce Räume der Ein- geweide.
[Abbildung]
Fig. 464.
Die Kiemenhöhle einer Krabbe (Maja) von der Seite geöffnet. f Seitenwand der Eingeweide- höhle. b Kiemen. s Venöse Si- nus an der Basis derselben. p Füße. c Herz.
dünnhäutigen Sacke, der wie ein Herz- beutel das Herz von allen Seiten um- giebt. Dieses schwimmt also im eigent- lichen Sinne des Wortes im Blute, welches in den venösen Behälter zu- rückkehrt und durch feine Schlitze bei der Ausdehnung des Herzens in dessen Höhlung eintritt. Meist finden sich 4 bis 8 solcher Schlitze an dem Herzen der hö- heren Krustenthiere und sie haben die Einrichtung, daß sie bei der Zusammen- ziehung vollständig schließen, so daß das Blut durch die Röhren der Arterien aus- strömen muß, während sie bei der Aus- dehnung des Herzens aufklaffen und das ringsum ergossene Blut ein- strömen lassen.
Mit Ausnahme der Rankenfüßer, welche Zwitter sind, kommen bei allen übrigen Krustenthieren männliche und weibliche Individuen vor, die in den meisten Fällen sich nicht nur durch die Form der äußeren Geschlechtstheile, sondern auch durch die Körpergestalt unterschei- den. Fast allgemein sind die Weibchen weit größer als die Männ- chen, und diese Verkümmerung geht soweit, daß bei einigen Schma- rotzerkrebsen das Männchen, welches unendlich viel kleiner ist, eine abweichende Gestalt hat und stets an dem Weibchen angeklammert hängt, für einen Schmarotzer des Weibchens gehalten werden könnte. Bei einigen niedern Gruppen der Krustenthiere sind übrigens männ- liche Individuen so selten, daß viele Beobachter sie gänzlich läugneten und in der That eine einzige Befruchtung mehrere auf einander folgende Generationen von Weibchen zeugungsfähig zu machen scheint.
Die männlichen inneren Geschlechtsorgane zeigen alle möglichen Zwischenformen von der Gestalt eines einfachen, blindgeen- deten Schlauches an, bis zu einer förmlichen Hodendrüse, die aus einem Knäuel enger Kanälchen zusammengesetzt ist und zuletzt in zwei Aus- führungsgänge übergeht, die sich nach außen öffnen. Meist sind zwei zu beiden Seiten der Mittellinie liegende Hoden vorhanden, die aber oft auch miteinander verschmelzen und so nur einen einzigen Drüsen- körper darstellen. Die männlichen Geschlechtsöffnungen finden sich stets an dem Bauche, oft nur als zwei feine seitliche Schlitze, wäh- rend bei den höheren Krebsen förmliche Ruthen vorhanden sind, deren Einbringung in die weiblichen Geschlechtsöffnungen oft noch durch
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menarterie, das Blut aus den Hohl- räumen s in die Kiemen führend p Baſis der Füße. ce Räume der Ein- geweide.
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Fig. 464.
Die Kiemenhöhle einer Krabbe (Maja) von der Seite geöffnet. f Seitenwand der Eingeweide- höhle. b Kiemen. s Venöſe Si- nus an der Baſis derſelben. p Füße. c Herz.
dünnhäutigen Sacke, der wie ein Herz- beutel das Herz von allen Seiten um- giebt. Dieſes ſchwimmt alſo im eigent- lichen Sinne des Wortes im Blute, welches in den venöſen Behälter zu- rückkehrt und durch feine Schlitze bei der Ausdehnung des Herzens in deſſen Höhlung eintritt. Meiſt finden ſich 4 bis 8 ſolcher Schlitze an dem Herzen der hö- heren Kruſtenthiere und ſie haben die Einrichtung, daß ſie bei der Zuſammen- ziehung vollſtändig ſchließen, ſo daß das Blut durch die Röhren der Arterien aus- ſtrömen muß, während ſie bei der Aus- dehnung des Herzens aufklaffen und das ringsum ergoſſene Blut ein- ſtrömen laſſen.
Mit Ausnahme der Rankenfüßer, welche Zwitter ſind, kommen bei allen übrigen Kruſtenthieren männliche und weibliche Individuen vor, die in den meiſten Fällen ſich nicht nur durch die Form der äußeren Geſchlechtstheile, ſondern auch durch die Körpergeſtalt unterſchei- den. Faſt allgemein ſind die Weibchen weit größer als die Männ- chen, und dieſe Verkümmerung geht ſoweit, daß bei einigen Schma- rotzerkrebſen das Männchen, welches unendlich viel kleiner iſt, eine abweichende Geſtalt hat und ſtets an dem Weibchen angeklammert hängt, für einen Schmarotzer des Weibchens gehalten werden könnte. Bei einigen niedern Gruppen der Kruſtenthiere ſind übrigens männ- liche Individuen ſo ſelten, daß viele Beobachter ſie gänzlich läugneten und in der That eine einzige Befruchtung mehrere auf einander folgende Generationen von Weibchen zeugungsfähig zu machen ſcheint.
Die männlichen inneren Geſchlechtsorgane zeigen alle möglichen Zwiſchenformen von der Geſtalt eines einfachen, blindgeen- deten Schlauches an, bis zu einer förmlichen Hodendrüſe, die aus einem Knäuel enger Kanälchen zuſammengeſetzt iſt und zuletzt in zwei Aus- führungsgänge übergeht, die ſich nach außen öffnen. Meiſt ſind zwei zu beiden Seiten der Mittellinie liegende Hoden vorhanden, die aber oft auch miteinander verſchmelzen und ſo nur einen einzigen Drüſen- körper darſtellen. Die männlichen Geſchlechtsöffnungen finden ſich ſtets an dem Bauche, oft nur als zwei feine ſeitliche Schlitze, wäh- rend bei den höheren Krebſen förmliche Ruthen vorhanden ſind, deren Einbringung in die weiblichen Geſchlechtsöffnungen oft noch durch
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[Abbildung menarterie, das Blut aus den Hohl-
räumen s in die Kiemen führend
p Baſis der Füße. ce Räume der Ein-
geweide.]
[Abbildung Fig. 464. Die Kiemenhöhle einer
Krabbe (Maja) von der Seite geöffnet.
f Seitenwand der Eingeweide-
höhle. b Kiemen. s Venöſe Si-
nus an der Baſis derſelben. p Füße.
c Herz.]
dünnhäutigen Sacke, der wie ein Herz-
beutel das Herz von allen Seiten um-
giebt. Dieſes ſchwimmt alſo im eigent-
lichen Sinne des Wortes im Blute,
welches in den venöſen Behälter zu-
rückkehrt und durch feine Schlitze bei
der Ausdehnung des Herzens in deſſen
Höhlung eintritt. Meiſt finden ſich 4 bis
8 ſolcher Schlitze an dem Herzen der hö-
heren Kruſtenthiere und ſie haben die
Einrichtung, daß ſie bei der Zuſammen-
ziehung vollſtändig ſchließen, ſo daß das
Blut durch die Röhren der Arterien aus-
ſtrömen muß, während ſie bei der Aus-
dehnung des Herzens aufklaffen und das ringsum ergoſſene Blut ein-
ſtrömen laſſen.
Mit Ausnahme der Rankenfüßer, welche Zwitter ſind, kommen
bei allen übrigen Kruſtenthieren männliche und weibliche Individuen vor,
die in den meiſten Fällen ſich nicht nur durch die Form der äußeren
Geſchlechtstheile, ſondern auch durch die Körpergeſtalt unterſchei-
den. Faſt allgemein ſind die Weibchen weit größer als die Männ-
chen, und dieſe Verkümmerung geht ſoweit, daß bei einigen Schma-
rotzerkrebſen das Männchen, welches unendlich viel kleiner iſt, eine
abweichende Geſtalt hat und ſtets an dem Weibchen angeklammert
hängt, für einen Schmarotzer des Weibchens gehalten werden könnte.
Bei einigen niedern Gruppen der Kruſtenthiere ſind übrigens männ-
liche Individuen ſo ſelten, daß viele Beobachter ſie gänzlich läugneten
und in der That eine einzige Befruchtung mehrere auf einander folgende
Generationen von Weibchen zeugungsfähig zu machen ſcheint.
Die männlichen inneren Geſchlechtsorgane zeigen alle
möglichen Zwiſchenformen von der Geſtalt eines einfachen, blindgeen-
deten Schlauches an, bis zu einer förmlichen Hodendrüſe, die aus einem
Knäuel enger Kanälchen zuſammengeſetzt iſt und zuletzt in zwei Aus-
führungsgänge übergeht, die ſich nach außen öffnen. Meiſt ſind zwei
zu beiden Seiten der Mittellinie liegende Hoden vorhanden, die aber
oft auch miteinander verſchmelzen und ſo nur einen einzigen Drüſen-
körper darſtellen. Die männlichen Geſchlechtsöffnungen finden ſich
ſtets an dem Bauche, oft nur als zwei feine ſeitliche Schlitze, wäh-
rend bei den höheren Krebſen förmliche Ruthen vorhanden ſind, deren
Einbringung in die weiblichen Geſchlechtsöffnungen oft noch durch
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/422>, abgerufen am 23.12.2024.
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