Endgliede versehen sind, so daß sie wie Raubfüße zum Fange benutzt werden kön- nen. Ihr Körper ist sehr weich, meist dicht behaart, zuweilen gleichförmig, in anderen Fällen quer getheilt, die Augen sehr verschieden; bei einigen fehlen sie ganz, bei andern finden sich zwei, vier, selbst sechs Augen, die meist auf der Seite, zuweilen sogar auf eigenen Stie- len außerhalb der Taster stehen. Die Thiere sind gewöhnlich lebhaft, laufen sehr schnell und spinnen kleine Zelte über ihre Eier und Nester. Die sechs- beinigen Jungen, deren Gestalt von der- jenigen der Alten oft sehr verschieden ist, leben als Schmarotzer ge- wöhnlich auf Insekten, und wurden unter mehrfachen Gattungsnamen früher beschrieben. Trombidium; Rhaphignathus; Tetranychus; Rhyn- cholophus; Smaridia; Erythraeus.
[Abbildung]
Fig. 572.
Weberspinne (Kanker) (Phalangium opilio).
Die Weberspinnen (Opilionida) bestehen aus kurzleibigen Thieren, die sich meist durch ihre ungeheuer langen und dünnen Füße auszeich- nen. Die Kopfbrust, welche vier enorme Fußpaare trägt, ist
[Abbildung]
Fig. 571.
Trombidium Phalangii.
Endgliede verſehen ſind, ſo daß ſie wie Raubfüße zum Fange benutzt werden kön- nen. Ihr Körper iſt ſehr weich, meiſt dicht behaart, zuweilen gleichförmig, in anderen Fällen quer getheilt, die Augen ſehr verſchieden; bei einigen fehlen ſie ganz, bei andern finden ſich zwei, vier, ſelbſt ſechs Augen, die meiſt auf der Seite, zuweilen ſogar auf eigenen Stie- len außerhalb der Taſter ſtehen. Die Thiere ſind gewöhnlich lebhaft, laufen ſehr ſchnell und ſpinnen kleine Zelte über ihre Eier und Neſter. Die ſechs- beinigen Jungen, deren Geſtalt von der- jenigen der Alten oft ſehr verſchieden iſt, leben als Schmarotzer ge- wöhnlich auf Inſekten, und wurden unter mehrfachen Gattungsnamen früher beſchrieben. Trombidium; Rhaphignathus; Tetranychus; Rhyn- cholophus; Smaridia; Erythraeus.
[Abbildung]
Fig. 572.
Weberſpinne (Kanker) (Phalangium opilio).
Die Weberſpinnen (Opilionida) beſtehen aus kurzleibigen Thieren, die ſich meiſt durch ihre ungeheuer langen und dünnen Füße auszeich- nen. Die Kopfbruſt, welche vier enorme Fußpaare trägt, iſt
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[Abbildung Fig. 571.
Trombidium Phalangii.]
Endgliede verſehen ſind, ſo daß ſie wie
Raubfüße zum Fange benutzt werden kön-
nen. Ihr Körper iſt ſehr weich, meiſt
dicht behaart, zuweilen gleichförmig, in
anderen Fällen quer getheilt, die Augen
ſehr verſchieden; bei einigen fehlen ſie
ganz, bei andern finden ſich zwei, vier,
ſelbſt ſechs Augen, die meiſt auf der
Seite, zuweilen ſogar auf eigenen Stie-
len außerhalb der Taſter ſtehen. Die
Thiere ſind gewöhnlich lebhaft, laufen
ſehr ſchnell und ſpinnen kleine Zelte
über ihre Eier und Neſter. Die ſechs-
beinigen Jungen, deren Geſtalt von der-
jenigen der Alten oft ſehr verſchieden iſt, leben als Schmarotzer ge-
wöhnlich auf Inſekten, und wurden unter mehrfachen Gattungsnamen
früher beſchrieben. Trombidium; Rhaphignathus; Tetranychus; Rhyn-
cholophus; Smaridia; Erythraeus.
[Abbildung Fig. 572. Weberſpinne (Kanker) (Phalangium opilio). ]
Die Weberſpinnen (Opilionida) beſtehen aus kurzleibigen Thieren,
die ſich meiſt durch ihre ungeheuer langen und dünnen Füße auszeich-
nen. Die Kopfbruſt, welche vier enorme Fußpaare trägt, iſt
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/511>, abgerufen am 23.12.2024.
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