augen, grauen oder schwärzlichen Farben. Sie leben in Schwärmen auf Blumen, oder vom Raube kleinerer Insekten; die Larven haben einen hornigen kleinen Kopf und langen Leib mit 20 Ringeln und leben im Mulm. Thereva; Chiromyza.
Die Schnepfenfliegen (Leptida). Rüssel vorstehend, Rüssel- kopf verlängert; Fühler tief am Grunde des Kopfes eingelenkt; die beiden Hinterfußpaare mit Stacheln an den Schienen; das Endglied des Tarsus mit drei Fußballen versehen. Flügel abstehend; Hinterleib lang zugespitzt. Die ausgebildeten Insekten nehmen nur selten Nah- rung zu sich, die aus Blumensaft oder kleinen Insekten besteht; sie sitzen meist ruhig in der Sonne mit senkrecht aufgerichtetem Hinter- leibe. Die Larven leben in der Erde; eine im südlichen Europa vorkommende Gattung (Vermileo) macht sich im Sande einen Trichter, in dem sie hineinfallende kleine Insekten fängt. Ihr Körper ist sehr lang, wurmartig; der Kopf hornig, kegelförmig. Leptis; Vermileo; Atherix; Clinocera.
Die Familie der Dornrücken (Notacantha) hat einen kurzen, zu- rückgezogenen Rüssel mit dickem, getheiltem Endknopfe und meist drei- gliederigen Palpen, deren Endglied oft kugelförmig ist. Die Fühler sind dreigliedrig, ihr Endglied geringelt, die Borste fehlt oft gänz- lich. Das Halsschild hat meist Spitzen, die nach hinten gerichtet sind; der rundliche Hinterleib besteht aus fünf deutlichen Ringeln. Drei Fußballen am Endgliede der Tarsen. Man unterscheidet besonders zwei Gruppen die Holzfliegen (Xylophaga) mit langem Hinterleib: aus sieben Ringeln, achtringeligem Endgliede der Fühler, eingezogenem Rüssel, aufliegenden Flügeln, in Wäldern und auf Baumstämmen; die hornkopfigen Larven im Mulm -- und die Waffenfliegen
[Abbildung]
Fig. 757.
Grüne Waffenfliege (Stratiomys cameleo).
(Stratiomyda) mit breitem Körper, dreigliede- rigen abstehenden Fühlern, deren Endglied fünfringelig und mit einer Borste versehen ist. Die Augen haben oben größere Facetten, als unten. Sie haben zuweilen lebhafte Metall- farben, schwärmen auf Blumen; die Larven besitzen einen hornigen Kopf, verwandeln sich in ihrer Larvenhaut und leben entweder im Mulm oder im Wasser und haben im letzteren Falle eine mit einem Borstenkranz umgebene Athemröhre. Stratiomys; Oxycera; Platyra; Cyclogaster; Pachygaster; Sargus; Clitellaria; Nemotelus.
Vogt. Zoologische Briefe. I. 39
augen, grauen oder ſchwärzlichen Farben. Sie leben in Schwärmen auf Blumen, oder vom Raube kleinerer Inſekten; die Larven haben einen hornigen kleinen Kopf und langen Leib mit 20 Ringeln und leben im Mulm. Thereva; Chiromyza.
Die Schnepfenfliegen (Leptida). Rüſſel vorſtehend, Rüſſel- kopf verlängert; Fühler tief am Grunde des Kopfes eingelenkt; die beiden Hinterfußpaare mit Stacheln an den Schienen; das Endglied des Tarſus mit drei Fußballen verſehen. Flügel abſtehend; Hinterleib lang zugeſpitzt. Die ausgebildeten Inſekten nehmen nur ſelten Nah- rung zu ſich, die aus Blumenſaft oder kleinen Inſekten beſteht; ſie ſitzen meiſt ruhig in der Sonne mit ſenkrecht aufgerichtetem Hinter- leibe. Die Larven leben in der Erde; eine im ſüdlichen Europa vorkommende Gattung (Vermileo) macht ſich im Sande einen Trichter, in dem ſie hineinfallende kleine Inſekten fängt. Ihr Körper iſt ſehr lang, wurmartig; der Kopf hornig, kegelförmig. Leptis; Vermileo; Atherix; Clinocera.
Die Familie der Dornrücken (Notacantha) hat einen kurzen, zu- rückgezogenen Rüſſel mit dickem, getheiltem Endknopfe und meiſt drei- gliederigen Palpen, deren Endglied oft kugelförmig iſt. Die Fühler ſind dreigliedrig, ihr Endglied geringelt, die Borſte fehlt oft gänz- lich. Das Halsſchild hat meiſt Spitzen, die nach hinten gerichtet ſind; der rundliche Hinterleib beſteht aus fünf deutlichen Ringeln. Drei Fußballen am Endgliede der Tarſen. Man unterſcheidet beſonders zwei Gruppen die Holzfliegen (Xylophaga) mit langem Hinterleib: aus ſieben Ringeln, achtringeligem Endgliede der Fühler, eingezogenem Rüſſel, aufliegenden Flügeln, in Wäldern und auf Baumſtämmen; die hornkopfigen Larven im Mulm — und die Waffenfliegen
[Abbildung]
Fig. 757.
Grüne Waffenfliege (Stratiomys cameleo).
(Stratiomyda) mit breitem Körper, dreigliede- rigen abſtehenden Fühlern, deren Endglied fünfringelig und mit einer Borſte verſehen iſt. Die Augen haben oben größere Facetten, als unten. Sie haben zuweilen lebhafte Metall- farben, ſchwärmen auf Blumen; die Larven beſitzen einen hornigen Kopf, verwandeln ſich in ihrer Larvenhaut und leben entweder im Mulm oder im Waſſer und haben im letzteren Falle eine mit einem Borſtenkranz umgebene Athemröhre. Stratiomys; Oxycera; Platyra; Cyclogaster; Pachygaster; Sargus; Clitellaria; Nemotelus.
Vogt. Zoologiſche Briefe. I. 39
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0615"n="609"/>
augen, grauen oder ſchwärzlichen Farben. Sie leben in Schwärmen<lb/>
auf Blumen, oder vom Raube kleinerer Inſekten; die Larven haben<lb/>
einen hornigen kleinen Kopf und langen Leib mit 20 Ringeln und<lb/>
leben im Mulm. <hirendition="#aq">Thereva; Chiromyza</hi>.</p><lb/><p>Die <hirendition="#g">Schnepfenfliegen</hi> (<hirendition="#aq">Leptida</hi>). Rüſſel vorſtehend, Rüſſel-<lb/>
kopf verlängert; Fühler tief am Grunde des Kopfes eingelenkt; die<lb/>
beiden Hinterfußpaare mit Stacheln an den Schienen; das Endglied<lb/>
des Tarſus mit drei Fußballen verſehen. Flügel abſtehend; Hinterleib<lb/>
lang zugeſpitzt. Die ausgebildeten Inſekten nehmen nur ſelten Nah-<lb/>
rung zu ſich, die aus Blumenſaft oder kleinen Inſekten beſteht;<lb/>ſie ſitzen meiſt ruhig in der Sonne mit ſenkrecht aufgerichtetem Hinter-<lb/>
leibe. Die Larven leben in der Erde; eine im ſüdlichen Europa<lb/>
vorkommende Gattung (<hirendition="#aq">Vermileo</hi>) macht ſich im Sande einen Trichter,<lb/>
in dem ſie hineinfallende kleine Inſekten fängt. Ihr Körper iſt ſehr<lb/>
lang, wurmartig; der Kopf hornig, kegelförmig. <hirendition="#aq">Leptis; Vermileo;<lb/>
Atherix; Clinocera</hi>.</p><lb/><p>Die Familie der <hirendition="#b">Dornrücken</hi> (<hirendition="#i"><hirendition="#aq">Notacantha</hi></hi>) hat einen kurzen, zu-<lb/>
rückgezogenen Rüſſel mit dickem, getheiltem Endknopfe und meiſt drei-<lb/>
gliederigen Palpen, deren Endglied oft kugelförmig iſt. Die Fühler<lb/>ſind dreigliedrig, ihr Endglied geringelt, die Borſte fehlt oft gänz-<lb/>
lich. Das Halsſchild hat meiſt Spitzen, die nach hinten gerichtet ſind;<lb/>
der rundliche Hinterleib beſteht aus fünf deutlichen Ringeln. Drei<lb/>
Fußballen am Endgliede der Tarſen. Man unterſcheidet beſonders<lb/>
zwei Gruppen die <hirendition="#g">Holzfliegen</hi> (<hirendition="#aq">Xylophaga</hi>) mit langem Hinterleib:<lb/>
aus ſieben Ringeln, achtringeligem Endgliede der Fühler, eingezogenem<lb/>
Rüſſel, aufliegenden Flügeln, in Wäldern und auf Baumſtämmen;<lb/>
die hornkopfigen Larven im Mulm — und die <hirendition="#g">Waffenfliegen</hi><lb/><figure><head>Fig. 757.</head><lb/><p>Grüne Waffenfliege (<hirendition="#aq">Stratiomys<lb/>
cameleo</hi>).</p></figure><lb/>
(<hirendition="#aq">Stratiomyda</hi>) mit breitem Körper, dreigliede-<lb/>
rigen abſtehenden Fühlern, deren Endglied<lb/>
fünfringelig und mit einer Borſte verſehen iſt.<lb/>
Die Augen haben oben größere Facetten, als<lb/>
unten. Sie haben zuweilen lebhafte Metall-<lb/>
farben, ſchwärmen auf Blumen; die Larven<lb/>
beſitzen einen hornigen Kopf, verwandeln ſich<lb/>
in ihrer Larvenhaut und leben entweder im<lb/>
Mulm oder im Waſſer und haben im letzteren Falle eine mit einem<lb/>
Borſtenkranz umgebene Athemröhre. <hirendition="#aq">Stratiomys; Oxycera; Platyra;<lb/>
Cyclogaster; Pachygaster; Sargus; Clitellaria; Nemotelus</hi>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">Vogt. Zoologiſche Briefe. <hirendition="#aq">I.</hi> 39</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[609/0615]
augen, grauen oder ſchwärzlichen Farben. Sie leben in Schwärmen
auf Blumen, oder vom Raube kleinerer Inſekten; die Larven haben
einen hornigen kleinen Kopf und langen Leib mit 20 Ringeln und
leben im Mulm. Thereva; Chiromyza.
Die Schnepfenfliegen (Leptida). Rüſſel vorſtehend, Rüſſel-
kopf verlängert; Fühler tief am Grunde des Kopfes eingelenkt; die
beiden Hinterfußpaare mit Stacheln an den Schienen; das Endglied
des Tarſus mit drei Fußballen verſehen. Flügel abſtehend; Hinterleib
lang zugeſpitzt. Die ausgebildeten Inſekten nehmen nur ſelten Nah-
rung zu ſich, die aus Blumenſaft oder kleinen Inſekten beſteht;
ſie ſitzen meiſt ruhig in der Sonne mit ſenkrecht aufgerichtetem Hinter-
leibe. Die Larven leben in der Erde; eine im ſüdlichen Europa
vorkommende Gattung (Vermileo) macht ſich im Sande einen Trichter,
in dem ſie hineinfallende kleine Inſekten fängt. Ihr Körper iſt ſehr
lang, wurmartig; der Kopf hornig, kegelförmig. Leptis; Vermileo;
Atherix; Clinocera.
Die Familie der Dornrücken (Notacantha) hat einen kurzen, zu-
rückgezogenen Rüſſel mit dickem, getheiltem Endknopfe und meiſt drei-
gliederigen Palpen, deren Endglied oft kugelförmig iſt. Die Fühler
ſind dreigliedrig, ihr Endglied geringelt, die Borſte fehlt oft gänz-
lich. Das Halsſchild hat meiſt Spitzen, die nach hinten gerichtet ſind;
der rundliche Hinterleib beſteht aus fünf deutlichen Ringeln. Drei
Fußballen am Endgliede der Tarſen. Man unterſcheidet beſonders
zwei Gruppen die Holzfliegen (Xylophaga) mit langem Hinterleib:
aus ſieben Ringeln, achtringeligem Endgliede der Fühler, eingezogenem
Rüſſel, aufliegenden Flügeln, in Wäldern und auf Baumſtämmen;
die hornkopfigen Larven im Mulm — und die Waffenfliegen
[Abbildung Fig. 757.
Grüne Waffenfliege (Stratiomys
cameleo).]
(Stratiomyda) mit breitem Körper, dreigliede-
rigen abſtehenden Fühlern, deren Endglied
fünfringelig und mit einer Borſte verſehen iſt.
Die Augen haben oben größere Facetten, als
unten. Sie haben zuweilen lebhafte Metall-
farben, ſchwärmen auf Blumen; die Larven
beſitzen einen hornigen Kopf, verwandeln ſich
in ihrer Larvenhaut und leben entweder im
Mulm oder im Waſſer und haben im letzteren Falle eine mit einem
Borſtenkranz umgebene Athemröhre. Stratiomys; Oxycera; Platyra;
Cyclogaster; Pachygaster; Sargus; Clitellaria; Nemotelus.
Vogt. Zoologiſche Briefe. I. 39
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 609. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/615>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.