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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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arge Räuber, die mit dem platten wurmförmigen nach hinten zuge-
spitzten Leibe sehr schnell schwimmen und allen Arten von Wasser-
thieren, selbst jungen Fischen, eifrig nachstellen. Ihre starken Kiefer
sind kürzer als die Palpen; die dünnen Füße von mittlerer Länge.
Die Larven verpuppen sich in der Erde und bilden eine ovale Puppe,
an deren Hinterende man noch die beiden Athemröhren sieht, durch
welche die Larve Luft schöpfte. Der große Fischkäfer (Hydrophilus
piceus)
ist der größte Wasserkäfer unserer Gegenden.

Familie der Taumelkäfer (Gyrinida). Käfer klein, eiförmig, platt,

[Abbildung] Fig. 888.

Taumelkäfer
(Gyrinus co-
lymbus).

wie alle Wasserkäfer. Kopf klein, bis an die Augen in
das Halsschild eingesenkt; Fühler klein, kurz, zwischen den
Augen eingelenkt und ganz dorthin zurücklegbar; zweites
Glied derselben mit einem dutenförmigen Fortsatze versehen,
in welchem das wurstförmige, geringelte Ende des Fühlers
steckt; die Augen horizontal halbirt, so daß jederseits zwei
Augen stehen, von denen das eine nach unten, das andere
nach oben gerichtet ist; Vorderfüße gewöhnliche Gangfüße, dünn, lang;
Hinterfüße sehr kurz, hakenartig gekrümmt, platt; Tarsus im Ganzen
dreieckig, erstes Glied sehr groß, die übrigen sehr klein, mit steifen
Haaren besetzt. Die Käferchen schwimmen stets in drehender Be-
wegung auf der Oberfläche stehender Gewässer. Larven im Wasser,
lang, flach; athmen durch seitliche Kiemenbüschel und haben, wie alle
folgenden, den eigentlichen Fleischfressern angehörige Käferlarven, zwei
Klauen an den Füßen. Gyrinus; Orcetochilus.

Familie der Wasserkäfer (Hydrocantharida). Körper abgeplattet,
platt eiförmig, Kopf breit, meist bis an die Augen in das Halsschild

[Abbildung] Fig. 889.

Dytiscus latus.

eingesenkt. Fühler borstenförmig,
dünn, meist länger als Kopf und Hals-
schild zusammengenommen. Kinn-
laden dünn, scharf, innen gewimpert,
außen mit zwei Palpen besetzt, von
denen die äußeren viergliederig, die
inneren zweigliederig sind, so daß
mit den Kinnladen-Tastern im
Ganzen sechs Palpen vorhanden
sind. Vorderfüße Gangbeine; bei
den Männchen sind die drei ersten
Tarsalglieder in eine breite Saug-
scheibe erweitert, womit sie sich sehr
fest anheften können. Hinterfüße

arge Räuber, die mit dem platten wurmförmigen nach hinten zuge-
ſpitzten Leibe ſehr ſchnell ſchwimmen und allen Arten von Waſſer-
thieren, ſelbſt jungen Fiſchen, eifrig nachſtellen. Ihre ſtarken Kiefer
ſind kürzer als die Palpen; die dünnen Füße von mittlerer Länge.
Die Larven verpuppen ſich in der Erde und bilden eine ovale Puppe,
an deren Hinterende man noch die beiden Athemröhren ſieht, durch
welche die Larve Luft ſchöpfte. Der große Fiſchkäfer (Hydrophilus
piceus)
iſt der größte Waſſerkäfer unſerer Gegenden.

Familie der Taumelkäfer (Gyrinida). Käfer klein, eiförmig, platt,

[Abbildung] Fig. 888.

Taumelkäfer
(Gyrinus co-
lymbus).

wie alle Waſſerkäfer. Kopf klein, bis an die Augen in
das Halsſchild eingeſenkt; Fühler klein, kurz, zwiſchen den
Augen eingelenkt und ganz dorthin zurücklegbar; zweites
Glied derſelben mit einem dutenförmigen Fortſatze verſehen,
in welchem das wurſtförmige, geringelte Ende des Fühlers
ſteckt; die Augen horizontal halbirt, ſo daß jederſeits zwei
Augen ſtehen, von denen das eine nach unten, das andere
nach oben gerichtet iſt; Vorderfüße gewöhnliche Gangfüße, dünn, lang;
Hinterfüße ſehr kurz, hakenartig gekrümmt, platt; Tarſus im Ganzen
dreieckig, erſtes Glied ſehr groß, die übrigen ſehr klein, mit ſteifen
Haaren beſetzt. Die Käferchen ſchwimmen ſtets in drehender Be-
wegung auf der Oberfläche ſtehender Gewäſſer. Larven im Waſſer,
lang, flach; athmen durch ſeitliche Kiemenbüſchel und haben, wie alle
folgenden, den eigentlichen Fleiſchfreſſern angehörige Käferlarven, zwei
Klauen an den Füßen. Gyrinus; Orcetochilus.

Familie der Waſſerkäfer (Hydrocantharida). Körper abgeplattet,
platt eiförmig, Kopf breit, meiſt bis an die Augen in das Halsſchild

[Abbildung] Fig. 889.

Dytiscus latus.

eingeſenkt. Fühler borſtenförmig,
dünn, meiſt länger als Kopf und Hals-
ſchild zuſammengenommen. Kinn-
laden dünn, ſcharf, innen gewimpert,
außen mit zwei Palpen beſetzt, von
denen die äußeren viergliederig, die
inneren zweigliederig ſind, ſo daß
mit den Kinnladen-Taſtern im
Ganzen ſechs Palpen vorhanden
ſind. Vorderfüße Gangbeine; bei
den Männchen ſind die drei erſten
Tarſalglieder in eine breite Saug-
ſcheibe erweitert, womit ſie ſich ſehr
feſt anheften können. Hinterfüße

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[672/0678] arge Räuber, die mit dem platten wurmförmigen nach hinten zuge- ſpitzten Leibe ſehr ſchnell ſchwimmen und allen Arten von Waſſer- thieren, ſelbſt jungen Fiſchen, eifrig nachſtellen. Ihre ſtarken Kiefer ſind kürzer als die Palpen; die dünnen Füße von mittlerer Länge. Die Larven verpuppen ſich in der Erde und bilden eine ovale Puppe, an deren Hinterende man noch die beiden Athemröhren ſieht, durch welche die Larve Luft ſchöpfte. Der große Fiſchkäfer (Hydrophilus piceus) iſt der größte Waſſerkäfer unſerer Gegenden. Familie der Taumelkäfer (Gyrinida). Käfer klein, eiförmig, platt, [Abbildung Fig. 888. Taumelkäfer (Gyrinus co- lymbus).] wie alle Waſſerkäfer. Kopf klein, bis an die Augen in das Halsſchild eingeſenkt; Fühler klein, kurz, zwiſchen den Augen eingelenkt und ganz dorthin zurücklegbar; zweites Glied derſelben mit einem dutenförmigen Fortſatze verſehen, in welchem das wurſtförmige, geringelte Ende des Fühlers ſteckt; die Augen horizontal halbirt, ſo daß jederſeits zwei Augen ſtehen, von denen das eine nach unten, das andere nach oben gerichtet iſt; Vorderfüße gewöhnliche Gangfüße, dünn, lang; Hinterfüße ſehr kurz, hakenartig gekrümmt, platt; Tarſus im Ganzen dreieckig, erſtes Glied ſehr groß, die übrigen ſehr klein, mit ſteifen Haaren beſetzt. Die Käferchen ſchwimmen ſtets in drehender Be- wegung auf der Oberfläche ſtehender Gewäſſer. Larven im Waſſer, lang, flach; athmen durch ſeitliche Kiemenbüſchel und haben, wie alle folgenden, den eigentlichen Fleiſchfreſſern angehörige Käferlarven, zwei Klauen an den Füßen. Gyrinus; Orcetochilus. Familie der Waſſerkäfer (Hydrocantharida). Körper abgeplattet, platt eiförmig, Kopf breit, meiſt bis an die Augen in das Halsſchild [Abbildung Fig. 889. Dytiscus latus.] eingeſenkt. Fühler borſtenförmig, dünn, meiſt länger als Kopf und Hals- ſchild zuſammengenommen. Kinn- laden dünn, ſcharf, innen gewimpert, außen mit zwei Palpen beſetzt, von denen die äußeren viergliederig, die inneren zweigliederig ſind, ſo daß mit den Kinnladen-Taſtern im Ganzen ſechs Palpen vorhanden ſind. Vorderfüße Gangbeine; bei den Männchen ſind die drei erſten Tarſalglieder in eine breite Saug- ſcheibe erweitert, womit ſie ſich ſehr feſt anheften können. Hinterfüße

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 672. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/678>, abgerufen am 23.12.2024.