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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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Körper fortsetzt und zuweilen selbst zu ganz kleinen Schuppenkörnchen
herabsinkt. Die meisten Fische dieser Familie haben oben auf dem
Rücken starke gezähnelte Stacheln, welche in eigenthümlichen Gelenken
einschnappen und so festgestellt werden können; sie finden sich, wie
diejenigen der folgenden Familie, nur in südlichen Meeren und gehen
nicht weiter nördlich, als bis in das Mittelmeer. Balistes; Monacan-
thus; Aluteres
.

Die Familie der Nacktzähner (Gymnodonta) unterscheidet sich

[Abbildung] Fig. 1053.

Igelfisch (Diodon hystrix).

von der vorigen hauptsächlich durch
die Hautbedeckung und die Bewaff-
nung der Kiefer; diese letzteren tre-
ten nämlich scharf schnabelartig vor
und sind außen wie innen mit
einem Guße fester Zahnsubstanz
überkleidet, die aus senkrechten Zahn-
röhren besteht und zuweilen in der
Mitte durch eine Furche getheilt ist. Diese einzige scharfe Zahnplatte,
welche die Kiefer bekleidet, dient den Thieren zum Zermalmen von
Krusten- und Schaalthieren, welche ihre hauptsächlichste Nahrung aus-
machen. Die Haut ist sehr dick, lederartig, mit größeren oder kleine-
ren Stacheln besetzt, welche sogar zuweilen von dem Fische willkürlich
gesträubt werden können. Die meisten Gattungen dieser Familie besitzen
eine sehr große Schwimmblase und außerdem noch einen weiten beutel-
förmigen Kehlsack, der in den Schlund mündet und sich weit nach
hinten unmittelbar unter der Haut des Bauches erstreckt. Die so
gebildeten Fische kommen bei ruhigem Wetter an die Oberfläche des
Wassers, schlucken dort eine Menge Luft in den Kehlsack ein, blähen
sich dadurch in unförmlicher Weise auf und treiben dann, den Bauch
nach oben gekehrt, auf der Oberfläche des Wassers; ihr Fleisch ist
sehr schlecht und das einiger Arten wird ebenso wie das Fleisch vieler
Fische der vorigen Familie, für giftig gehalten. Man kann unter ihnen
drei Unterfamilien unterscheiden: Die Igelfische (Diodontida),
welche die erwähnte Fähigkeit des Aufblasens im hohen Grade besitzen
und deren obere Wirbelbogen sich in der Mittellinie nicht vereinigen,
so daß der ganze Rückenmarkskanal von oben her geöffnet ist. Ihr
Rückenmark ist nur knopfförmig; Rippen fehlen durchaus. Die Nase
ist sehr eigenthümlich gestaltet. Meist steht sie warzig vor; oft ist die
Warze gewölbt, mit zwei Nasenlöchern versehen, zuweilen finden sich
sogar ganz solide Warzen ohne Höhlungen irgend einer Art. Diodon;

Körper fortſetzt und zuweilen ſelbſt zu ganz kleinen Schuppenkörnchen
herabſinkt. Die meiſten Fiſche dieſer Familie haben oben auf dem
Rücken ſtarke gezähnelte Stacheln, welche in eigenthümlichen Gelenken
einſchnappen und ſo feſtgeſtellt werden können; ſie finden ſich, wie
diejenigen der folgenden Familie, nur in ſüdlichen Meeren und gehen
nicht weiter nördlich, als bis in das Mittelmeer. Balistes; Monacan-
thus; Aluteres
.

Die Familie der Nacktzähner (Gymnodonta) unterſcheidet ſich

[Abbildung] Fig. 1053.

Igelfiſch (Diodon hystrix).

von der vorigen hauptſächlich durch
die Hautbedeckung und die Bewaff-
nung der Kiefer; dieſe letzteren tre-
ten nämlich ſcharf ſchnabelartig vor
und ſind außen wie innen mit
einem Guße feſter Zahnſubſtanz
überkleidet, die aus ſenkrechten Zahn-
röhren beſteht und zuweilen in der
Mitte durch eine Furche getheilt iſt. Dieſe einzige ſcharfe Zahnplatte,
welche die Kiefer bekleidet, dient den Thieren zum Zermalmen von
Kruſten- und Schaalthieren, welche ihre hauptſächlichſte Nahrung aus-
machen. Die Haut iſt ſehr dick, lederartig, mit größeren oder kleine-
ren Stacheln beſetzt, welche ſogar zuweilen von dem Fiſche willkürlich
geſträubt werden können. Die meiſten Gattungen dieſer Familie beſitzen
eine ſehr große Schwimmblaſe und außerdem noch einen weiten beutel-
förmigen Kehlſack, der in den Schlund mündet und ſich weit nach
hinten unmittelbar unter der Haut des Bauches erſtreckt. Die ſo
gebildeten Fiſche kommen bei ruhigem Wetter an die Oberfläche des
Waſſers, ſchlucken dort eine Menge Luft in den Kehlſack ein, blähen
ſich dadurch in unförmlicher Weiſe auf und treiben dann, den Bauch
nach oben gekehrt, auf der Oberfläche des Waſſers; ihr Fleiſch iſt
ſehr ſchlecht und das einiger Arten wird ebenſo wie das Fleiſch vieler
Fiſche der vorigen Familie, für giftig gehalten. Man kann unter ihnen
drei Unterfamilien unterſcheiden: Die Igelfiſche (Diodontida),
welche die erwähnte Fähigkeit des Aufblaſens im hohen Grade beſitzen
und deren obere Wirbelbogen ſich in der Mittellinie nicht vereinigen,
ſo daß der ganze Rückenmarkskanal von oben her geöffnet iſt. Ihr
Rückenmark iſt nur knopfförmig; Rippen fehlen durchaus. Die Naſe
iſt ſehr eigenthümlich geſtaltet. Meiſt ſteht ſie warzig vor; oft iſt die
Warze gewölbt, mit zwei Naſenlöchern verſehen, zuweilen finden ſich
ſogar ganz ſolide Warzen ohne Höhlungen irgend einer Art. Diodon;

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[146/0152] Körper fortſetzt und zuweilen ſelbſt zu ganz kleinen Schuppenkörnchen herabſinkt. Die meiſten Fiſche dieſer Familie haben oben auf dem Rücken ſtarke gezähnelte Stacheln, welche in eigenthümlichen Gelenken einſchnappen und ſo feſtgeſtellt werden können; ſie finden ſich, wie diejenigen der folgenden Familie, nur in ſüdlichen Meeren und gehen nicht weiter nördlich, als bis in das Mittelmeer. Balistes; Monacan- thus; Aluteres. Die Familie der Nacktzähner (Gymnodonta) unterſcheidet ſich [Abbildung Fig. 1053. Igelfiſch (Diodon hystrix).] von der vorigen hauptſächlich durch die Hautbedeckung und die Bewaff- nung der Kiefer; dieſe letzteren tre- ten nämlich ſcharf ſchnabelartig vor und ſind außen wie innen mit einem Guße feſter Zahnſubſtanz überkleidet, die aus ſenkrechten Zahn- röhren beſteht und zuweilen in der Mitte durch eine Furche getheilt iſt. Dieſe einzige ſcharfe Zahnplatte, welche die Kiefer bekleidet, dient den Thieren zum Zermalmen von Kruſten- und Schaalthieren, welche ihre hauptſächlichſte Nahrung aus- machen. Die Haut iſt ſehr dick, lederartig, mit größeren oder kleine- ren Stacheln beſetzt, welche ſogar zuweilen von dem Fiſche willkürlich geſträubt werden können. Die meiſten Gattungen dieſer Familie beſitzen eine ſehr große Schwimmblaſe und außerdem noch einen weiten beutel- förmigen Kehlſack, der in den Schlund mündet und ſich weit nach hinten unmittelbar unter der Haut des Bauches erſtreckt. Die ſo gebildeten Fiſche kommen bei ruhigem Wetter an die Oberfläche des Waſſers, ſchlucken dort eine Menge Luft in den Kehlſack ein, blähen ſich dadurch in unförmlicher Weiſe auf und treiben dann, den Bauch nach oben gekehrt, auf der Oberfläche des Waſſers; ihr Fleiſch iſt ſehr ſchlecht und das einiger Arten wird ebenſo wie das Fleiſch vieler Fiſche der vorigen Familie, für giftig gehalten. Man kann unter ihnen drei Unterfamilien unterſcheiden: Die Igelfiſche (Diodontida), welche die erwähnte Fähigkeit des Aufblaſens im hohen Grade beſitzen und deren obere Wirbelbogen ſich in der Mittellinie nicht vereinigen, ſo daß der ganze Rückenmarkskanal von oben her geöffnet iſt. Ihr Rückenmark iſt nur knopfförmig; Rippen fehlen durchaus. Die Naſe iſt ſehr eigenthümlich geſtaltet. Meiſt ſteht ſie warzig vor; oft iſt die Warze gewölbt, mit zwei Naſenlöchern verſehen, zuweilen finden ſich ſogar ganz ſolide Warzen ohne Höhlungen irgend einer Art. Diodon;

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/152>, abgerufen am 23.11.2024.