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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig. 1089.

Die Dorade (Coryphaena doradon).

dem Nacken, manchmal selbst fast auf der Schnauzenspitze beginnt und
in welcher sich nur biegsame Strahlen befinden, welche vorn ungetheilt
sind. Zuweilen liegen einige nicht sehr harte Stachelstrahlen ganz in
dem vorderen Rande der Flosse verborgen; die Bauchhöhle ist nur
kurz, die Afterflosse der Rückenflosse entsprechend ausgebildet und oft
wie diese ungemein hoch; die Bauchflossen fehlen bald ganz oder wenn
sie vorhanden, zeigen sie meist nur wenige Strahlen und stehen unter
den Brustflossen oder ganz weit nach vorn an der Kehle; sie haben
hechelförmige oder Hakenzähne und einige von ihnen sind schnelle
Raubfische, die besonders die fliegenden Fische verfolgen; sie wurden
früher zu der folgenden Familie gestellt und kommen wie diese nur
im Meere vor. Coryphaena; Centrolophus; Stromateus; Pterois;
Seriola
.

[Abbildung] Fig. 1090.

Der Thunfisch (Thynnus vulgaris).

Die Familie der Makrelen (Scomberida) ist nicht weniger zahl-
reich, als die Familie der Barsche, steht aber dieser an Nutzbarkeit
für den Menschen weit voran; es sind nur Seefische, die bald eine
regelmäßig spindelförmige, bald eine mehr abgeplattete hohe Körper-
gestalt zeigen und stets ein dünnes Schwanzende mit mächtiger, ge-
wöhnlich halbmondförmiger Schwanzflosse besitzen. Ihr Körper ist
oft ganz nackt, mit sehniger, silberglänzender Haut überzogen, in an-
deren Fällen ist er nur theilweise, namentlich in der Schultergegend
und längs des Rückens, in seltenen Fällen gänzlich mit kleinen, rund-
lichen Cycloidschuppen besetzt, denen die Fächerlinien ganz fehlen,
während die concentrischen Linien nur dem hinteren Rande parallel
laufen und eine Kreise um die Schuppe herum bilden. Meist finden


[Abbildung] Fig. 1089.

Die Dorade (Coryphaena doradon).

dem Nacken, manchmal ſelbſt faſt auf der Schnauzenſpitze beginnt und
in welcher ſich nur biegſame Strahlen befinden, welche vorn ungetheilt
ſind. Zuweilen liegen einige nicht ſehr harte Stachelſtrahlen ganz in
dem vorderen Rande der Floſſe verborgen; die Bauchhöhle iſt nur
kurz, die Afterfloſſe der Rückenfloſſe entſprechend ausgebildet und oft
wie dieſe ungemein hoch; die Bauchfloſſen fehlen bald ganz oder wenn
ſie vorhanden, zeigen ſie meiſt nur wenige Strahlen und ſtehen unter
den Bruſtfloſſen oder ganz weit nach vorn an der Kehle; ſie haben
hechelförmige oder Hakenzähne und einige von ihnen ſind ſchnelle
Raubfiſche, die beſonders die fliegenden Fiſche verfolgen; ſie wurden
früher zu der folgenden Familie geſtellt und kommen wie dieſe nur
im Meere vor. Coryphaena; Centrolophus; Stromateus; Pterois;
Seriola
.

[Abbildung] Fig. 1090.

Der Thunfiſch (Thynnus vulgaris).

Die Familie der Makrelen (Scomberida) iſt nicht weniger zahl-
reich, als die Familie der Barſche, ſteht aber dieſer an Nutzbarkeit
für den Menſchen weit voran; es ſind nur Seefiſche, die bald eine
regelmäßig ſpindelförmige, bald eine mehr abgeplattete hohe Körper-
geſtalt zeigen und ſtets ein dünnes Schwanzende mit mächtiger, ge-
wöhnlich halbmondförmiger Schwanzfloſſe beſitzen. Ihr Körper iſt
oft ganz nackt, mit ſehniger, ſilberglänzender Haut überzogen, in an-
deren Fällen iſt er nur theilweiſe, namentlich in der Schultergegend
und längs des Rückens, in ſeltenen Fällen gänzlich mit kleinen, rund-
lichen Cycloidſchuppen beſetzt, denen die Fächerlinien ganz fehlen,
während die concentriſchen Linien nur dem hinteren Rande parallel
laufen und eine Kreiſe um die Schuppe herum bilden. Meiſt finden

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[178/0184] [Abbildung Fig. 1089. Die Dorade (Coryphaena doradon).] dem Nacken, manchmal ſelbſt faſt auf der Schnauzenſpitze beginnt und in welcher ſich nur biegſame Strahlen befinden, welche vorn ungetheilt ſind. Zuweilen liegen einige nicht ſehr harte Stachelſtrahlen ganz in dem vorderen Rande der Floſſe verborgen; die Bauchhöhle iſt nur kurz, die Afterfloſſe der Rückenfloſſe entſprechend ausgebildet und oft wie dieſe ungemein hoch; die Bauchfloſſen fehlen bald ganz oder wenn ſie vorhanden, zeigen ſie meiſt nur wenige Strahlen und ſtehen unter den Bruſtfloſſen oder ganz weit nach vorn an der Kehle; ſie haben hechelförmige oder Hakenzähne und einige von ihnen ſind ſchnelle Raubfiſche, die beſonders die fliegenden Fiſche verfolgen; ſie wurden früher zu der folgenden Familie geſtellt und kommen wie dieſe nur im Meere vor. Coryphaena; Centrolophus; Stromateus; Pterois; Seriola. [Abbildung Fig. 1090. Der Thunfiſch (Thynnus vulgaris). ] Die Familie der Makrelen (Scomberida) iſt nicht weniger zahl- reich, als die Familie der Barſche, ſteht aber dieſer an Nutzbarkeit für den Menſchen weit voran; es ſind nur Seefiſche, die bald eine regelmäßig ſpindelförmige, bald eine mehr abgeplattete hohe Körper- geſtalt zeigen und ſtets ein dünnes Schwanzende mit mächtiger, ge- wöhnlich halbmondförmiger Schwanzfloſſe beſitzen. Ihr Körper iſt oft ganz nackt, mit ſehniger, ſilberglänzender Haut überzogen, in an- deren Fällen iſt er nur theilweiſe, namentlich in der Schultergegend und längs des Rückens, in ſeltenen Fällen gänzlich mit kleinen, rund- lichen Cycloidſchuppen beſetzt, denen die Fächerlinien ganz fehlen, während die concentriſchen Linien nur dem hinteren Rande parallel laufen und eine Kreiſe um die Schuppe herum bilden. Meiſt finden

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/184>, abgerufen am 23.11.2024.