ihrer Körperforn, unterscheiden sich aber von ihnen durch die sehr unvollständig entwickelten kleinen Bauchflossen, welche unter der Kehle sitzen, oft gänzlich fehlen und gewöhnlich nur sehr wenige, biegsame, unverzweigte Strahlen besitzen. Der Körper dieser Thiere ist von einer weichen, sehr schleimigen Haut überzogen, die Schuppen fehlen entweder ganz oder sind nur äußerst klein und versteckt. Ihr Schä- delbau ist höchst charakteristisch. Das Hinterhaupt ist abgeplattet und bildet ein gleichseitiges Dreieck, dessen nach vorn gerichtete Spitze sich in einen mittleren Kamm bis über die Augenhöhlen hin fortsetzt. Hin- ter den Augenhöhlen ist der Schädel von der Seite her so zusammen- gedrückt, daß nur wenig Raum für das Vorderhirn bleibt und die Ränder der Augenhöhle flügelartig nach hinten vorragen, während sie zugleich seitlich sich aufwulsten, so daß die Stirnfläche eingedrückt erscheint. Die untere Schädelfläche bildet einen schneidenden Kiel. Es findet sich nur eine Rückenflosse, die sich meist vom Nacken bis zum Schwanze erstreckt und deren Stachelstrahlen in den häufigsten Fällen äußerst weich und biegsam sind. Die Brustflossen sind gewöhn- lich sehr groß, fächerartig und ziemlich frei beweglich, die Bauchhöhle kurz und vor dem After eine stark vorspringende, weiche Geschlechts- warze angebracht, die umsomehr eine wirkliche Begattung möglich zu machen scheint, als manche Arten dieser Fische lebendige Jungen ge- bären; ihre Zähne sind meistens sehr groß, stark, kegelförmig und
[Abbildung]
Fig. 1100.
Der Seewolf (Anarrhichas Iupus).
manchmal finden sich, wie beim Seewolfe, hinter diesen Fangzähnen rundliche Mahlzähne mit gewölbter Oberfläche. Die Arten kommen in allen Meeren vor. Blennius; Blennechis; Pholis; Salarias; Clinus; Gunellus; Zoarces; Anarrhichas.
Die Familie der Armflosser(Pediculata) umfaßt eine kleine Gruppe häßlicher, widerlicher Fische mit ganz nackter oder warzig rauher Haut, deren vorspringende Brustflossen sich durch eine beson- dere Beweglichkeit auszeichnen. Die Knochen der Mittelhand sind nämlich vollkommen stielförmig ausgezogen und bilden so einen lan-
ihrer Körperforn, unterſcheiden ſich aber von ihnen durch die ſehr unvollſtändig entwickelten kleinen Bauchfloſſen, welche unter der Kehle ſitzen, oft gänzlich fehlen und gewöhnlich nur ſehr wenige, biegſame, unverzweigte Strahlen beſitzen. Der Körper dieſer Thiere iſt von einer weichen, ſehr ſchleimigen Haut überzogen, die Schuppen fehlen entweder ganz oder ſind nur äußerſt klein und verſteckt. Ihr Schä- delbau iſt höchſt charakteriſtiſch. Das Hinterhaupt iſt abgeplattet und bildet ein gleichſeitiges Dreieck, deſſen nach vorn gerichtete Spitze ſich in einen mittleren Kamm bis über die Augenhöhlen hin fortſetzt. Hin- ter den Augenhöhlen iſt der Schädel von der Seite her ſo zuſammen- gedrückt, daß nur wenig Raum für das Vorderhirn bleibt und die Ränder der Augenhöhle flügelartig nach hinten vorragen, während ſie zugleich ſeitlich ſich aufwulſten, ſo daß die Stirnfläche eingedrückt erſcheint. Die untere Schädelfläche bildet einen ſchneidenden Kiel. Es findet ſich nur eine Rückenfloſſe, die ſich meiſt vom Nacken bis zum Schwanze erſtreckt und deren Stachelſtrahlen in den häufigſten Fällen äußerſt weich und biegſam ſind. Die Bruſtfloſſen ſind gewöhn- lich ſehr groß, fächerartig und ziemlich frei beweglich, die Bauchhöhle kurz und vor dem After eine ſtark vorſpringende, weiche Geſchlechts- warze angebracht, die umſomehr eine wirkliche Begattung möglich zu machen ſcheint, als manche Arten dieſer Fiſche lebendige Jungen ge- bären; ihre Zähne ſind meiſtens ſehr groß, ſtark, kegelförmig und
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Fig. 1100.
Der Seewolf (Anarrhichas Iupus).
manchmal finden ſich, wie beim Seewolfe, hinter dieſen Fangzähnen rundliche Mahlzähne mit gewölbter Oberfläche. Die Arten kommen in allen Meeren vor. Blennius; Blennechis; Pholis; Salarias; Clinus; Gunellus; Zoarces; Anarrhichas.
Die Familie der Armfloſſer(Pediculata) umfaßt eine kleine Gruppe häßlicher, widerlicher Fiſche mit ganz nackter oder warzig rauher Haut, deren vorſpringende Bruſtfloſſen ſich durch eine beſon- dere Beweglichkeit auszeichnen. Die Knochen der Mittelhand ſind nämlich vollkommen ſtielförmig ausgezogen und bilden ſo einen lan-
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ihrer Körperforn, unterſcheiden ſich aber von ihnen durch die ſehr
unvollſtändig entwickelten kleinen Bauchfloſſen, welche unter der Kehle
ſitzen, oft gänzlich fehlen und gewöhnlich nur ſehr wenige, biegſame,
unverzweigte Strahlen beſitzen. Der Körper dieſer Thiere iſt von
einer weichen, ſehr ſchleimigen Haut überzogen, die Schuppen fehlen
entweder ganz oder ſind nur äußerſt klein und verſteckt. Ihr Schä-
delbau iſt höchſt charakteriſtiſch. Das Hinterhaupt iſt abgeplattet und
bildet ein gleichſeitiges Dreieck, deſſen nach vorn gerichtete Spitze ſich
in einen mittleren Kamm bis über die Augenhöhlen hin fortſetzt. Hin-
ter den Augenhöhlen iſt der Schädel von der Seite her ſo zuſammen-
gedrückt, daß nur wenig Raum für das Vorderhirn bleibt und die
Ränder der Augenhöhle flügelartig nach hinten vorragen, während
ſie zugleich ſeitlich ſich aufwulſten, ſo daß die Stirnfläche eingedrückt
erſcheint. Die untere Schädelfläche bildet einen ſchneidenden Kiel.
Es findet ſich nur eine Rückenfloſſe, die ſich meiſt vom Nacken bis
zum Schwanze erſtreckt und deren Stachelſtrahlen in den häufigſten
Fällen äußerſt weich und biegſam ſind. Die Bruſtfloſſen ſind gewöhn-
lich ſehr groß, fächerartig und ziemlich frei beweglich, die Bauchhöhle
kurz und vor dem After eine ſtark vorſpringende, weiche Geſchlechts-
warze angebracht, die umſomehr eine wirkliche Begattung möglich zu
machen ſcheint, als manche Arten dieſer Fiſche lebendige Jungen ge-
bären; ihre Zähne ſind meiſtens ſehr groß, ſtark, kegelförmig und
[Abbildung Fig. 1100.
Der Seewolf (Anarrhichas Iupus).]
manchmal finden ſich, wie beim Seewolfe, hinter dieſen Fangzähnen
rundliche Mahlzähne mit gewölbter Oberfläche. Die Arten kommen
in allen Meeren vor. Blennius; Blennechis; Pholis; Salarias; Clinus;
Gunellus; Zoarces; Anarrhichas.
Die Familie der Armfloſſer (Pediculata) umfaßt eine kleine
Gruppe häßlicher, widerlicher Fiſche mit ganz nackter oder warzig
rauher Haut, deren vorſpringende Bruſtfloſſen ſich durch eine beſon-
dere Beweglichkeit auszeichnen. Die Knochen der Mittelhand ſind
nämlich vollkommen ſtielförmig ausgezogen und bilden ſo einen lan-
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/191>, abgerufen am 23.11.2024.
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