digen Entwicklung der Larven verbleibt, und bei der in Südamerika vorkommenden Pipa streicht das Männchen die Eier in Hautzellen auf dem Rücken des Weibchens, in welchen die Larven bis zur voll- ständigen Ausbildung der Gliedermaßen und dem Verluste des Schwan- zes verbleiben.
Die Entwickelung der Lurche ist bei der Leichtigkeit, womit man sich ihren Laich verschaffen kann, Gegenstand vielfacher Unter- suchungen gewesen. Die reifen Eier bilden eine kugelförmige Dotter- masse, welche bei den meisten eine Ablagerung dunkelgefärbten Pig- mentes in ihrer Rindenschicht zeigt, die besonders um die eine Hälfte so stark ist, ist, daß das Ei hier oft vollkommen schwarz erscheint. Die Dottermasse selbst besteht aus einer dicklichen, eiweißhaltigen, zähen Flüssigkeit, in welcher ungemein viele festere Dotterkörperchen von talgähnlicher Consistenz und meist viereckig abgeplatteter Gestalt sich befinden; -- eine sehr zarte Dotterhaut umschließt das Ganze. Bei dem Durchtritte durch den langen, gewundenen Eileiter werden die Eier mit gallertartiger Masse umhüllt, die nur bei wenigen Arten fester wird und dann eine elastische Schnur darstellt, bei den meisten dagegen im Wasser ungemein anschwillt und so die gewaltigen Massen und Klumpen von Laich bildet, welche wir im Frühjahre in Teichen und Gräben finden. Bei der Entwickelung spielt diese Gallertmasse keine weitere Rolle, als die einer schützenden Umhüllung, welche stets wie ein Schwamm mit Wasser vollgesogen ist. Sobald die Larve ihren ersten Entwickelungscyklus vollendet hat, so durchbricht sie diese Hülle, indem sie sie zum Theile auffrißt, um dann frei im Wasser zu leben. Die Furchung des Eies ist meist durchaus vollständig, so daß der ganze Dotter sich in zwei kugelförmige Hälften theilt und diese Theilung sich ebenso durchgreifend fortsetzt, bis die definitive Bildung der Embryonalzellen vorhanden ist. Bei der Entwickelung selbst stellt sich nie ein so scharfer Gegensatz zwischen Dotter und Embryonaltheil wie bei den Fischen heraus, indem die ganze Rindenschicht des Dot- ters sehr bald innigen Antheil an der Ausbildung des Embryo's nimmt und so die Kernmasse des Dotters, die nach und nach aufge- braucht wird, in ihrem Inneren einschließt; -- es zeigt sich demgemäß nie ein eigentlicher, beutelförmiger Dottersack. Die Bauchgegend er- scheint nur je nach dem Alter der Larve mehr oder minder aufge- trieben, da sie den Dotter im Inneren enthält. Die Larven selbst sind unter dem Namen der Kaulquappen, Roßnägel oder Mollenköpfe allgemein bekannt und die Aenderungen ihrer Gestalt im Allgemeinen
digen Entwicklung der Larven verbleibt, und bei der in Südamerika vorkommenden Pipa ſtreicht das Männchen die Eier in Hautzellen auf dem Rücken des Weibchens, in welchen die Larven bis zur voll- ſtändigen Ausbildung der Gliedermaßen und dem Verluſte des Schwan- zes verbleiben.
Die Entwickelung der Lurche iſt bei der Leichtigkeit, womit man ſich ihren Laich verſchaffen kann, Gegenſtand vielfacher Unter- ſuchungen geweſen. Die reifen Eier bilden eine kugelförmige Dotter- maſſe, welche bei den meiſten eine Ablagerung dunkelgefärbten Pig- mentes in ihrer Rindenſchicht zeigt, die beſonders um die eine Hälfte ſo ſtark iſt, iſt, daß das Ei hier oft vollkommen ſchwarz erſcheint. Die Dottermaſſe ſelbſt beſteht aus einer dicklichen, eiweißhaltigen, zähen Flüſſigkeit, in welcher ungemein viele feſtere Dotterkörperchen von talgähnlicher Conſiſtenz und meiſt viereckig abgeplatteter Geſtalt ſich befinden; — eine ſehr zarte Dotterhaut umſchließt das Ganze. Bei dem Durchtritte durch den langen, gewundenen Eileiter werden die Eier mit gallertartiger Maſſe umhüllt, die nur bei wenigen Arten feſter wird und dann eine elaſtiſche Schnur darſtellt, bei den meiſten dagegen im Waſſer ungemein anſchwillt und ſo die gewaltigen Maſſen und Klumpen von Laich bildet, welche wir im Frühjahre in Teichen und Gräben finden. Bei der Entwickelung ſpielt dieſe Gallertmaſſe keine weitere Rolle, als die einer ſchützenden Umhüllung, welche ſtets wie ein Schwamm mit Waſſer vollgeſogen iſt. Sobald die Larve ihren erſten Entwickelungscyklus vollendet hat, ſo durchbricht ſie dieſe Hülle, indem ſie ſie zum Theile auffrißt, um dann frei im Waſſer zu leben. Die Furchung des Eies iſt meiſt durchaus vollſtändig, ſo daß der ganze Dotter ſich in zwei kugelförmige Hälften theilt und dieſe Theilung ſich ebenſo durchgreifend fortſetzt, bis die definitive Bildung der Embryonalzellen vorhanden iſt. Bei der Entwickelung ſelbſt ſtellt ſich nie ein ſo ſcharfer Gegenſatz zwiſchen Dotter und Embryonaltheil wie bei den Fiſchen heraus, indem die ganze Rindenſchicht des Dot- ters ſehr bald innigen Antheil an der Ausbildung des Embryo’s nimmt und ſo die Kernmaſſe des Dotters, die nach und nach aufge- braucht wird, in ihrem Inneren einſchließt; — es zeigt ſich demgemäß nie ein eigentlicher, beutelförmiger Dotterſack. Die Bauchgegend er- ſcheint nur je nach dem Alter der Larve mehr oder minder aufge- trieben, da ſie den Dotter im Inneren enthält. Die Larven ſelbſt ſind unter dem Namen der Kaulquappen, Roßnägel oder Mollenköpfe allgemein bekannt und die Aenderungen ihrer Geſtalt im Allgemeinen
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[203/0209]
digen Entwicklung der Larven verbleibt, und bei der in Südamerika
vorkommenden Pipa ſtreicht das Männchen die Eier in Hautzellen
auf dem Rücken des Weibchens, in welchen die Larven bis zur voll-
ſtändigen Ausbildung der Gliedermaßen und dem Verluſte des Schwan-
zes verbleiben.
Die Entwickelung der Lurche iſt bei der Leichtigkeit, womit
man ſich ihren Laich verſchaffen kann, Gegenſtand vielfacher Unter-
ſuchungen geweſen. Die reifen Eier bilden eine kugelförmige Dotter-
maſſe, welche bei den meiſten eine Ablagerung dunkelgefärbten Pig-
mentes in ihrer Rindenſchicht zeigt, die beſonders um die eine Hälfte
ſo ſtark iſt, iſt, daß das Ei hier oft vollkommen ſchwarz erſcheint. Die
Dottermaſſe ſelbſt beſteht aus einer dicklichen, eiweißhaltigen, zähen
Flüſſigkeit, in welcher ungemein viele feſtere Dotterkörperchen von
talgähnlicher Conſiſtenz und meiſt viereckig abgeplatteter Geſtalt ſich
befinden; — eine ſehr zarte Dotterhaut umſchließt das Ganze. Bei
dem Durchtritte durch den langen, gewundenen Eileiter werden die
Eier mit gallertartiger Maſſe umhüllt, die nur bei wenigen Arten
feſter wird und dann eine elaſtiſche Schnur darſtellt, bei den meiſten
dagegen im Waſſer ungemein anſchwillt und ſo die gewaltigen Maſſen
und Klumpen von Laich bildet, welche wir im Frühjahre in Teichen
und Gräben finden. Bei der Entwickelung ſpielt dieſe Gallertmaſſe
keine weitere Rolle, als die einer ſchützenden Umhüllung, welche ſtets
wie ein Schwamm mit Waſſer vollgeſogen iſt. Sobald die Larve
ihren erſten Entwickelungscyklus vollendet hat, ſo durchbricht ſie dieſe
Hülle, indem ſie ſie zum Theile auffrißt, um dann frei im Waſſer zu
leben. Die Furchung des Eies iſt meiſt durchaus vollſtändig, ſo daß
der ganze Dotter ſich in zwei kugelförmige Hälften theilt und dieſe
Theilung ſich ebenſo durchgreifend fortſetzt, bis die definitive Bildung
der Embryonalzellen vorhanden iſt. Bei der Entwickelung ſelbſt ſtellt
ſich nie ein ſo ſcharfer Gegenſatz zwiſchen Dotter und Embryonaltheil
wie bei den Fiſchen heraus, indem die ganze Rindenſchicht des Dot-
ters ſehr bald innigen Antheil an der Ausbildung des Embryo’s
nimmt und ſo die Kernmaſſe des Dotters, die nach und nach aufge-
braucht wird, in ihrem Inneren einſchließt; — es zeigt ſich demgemäß
nie ein eigentlicher, beutelförmiger Dotterſack. Die Bauchgegend er-
ſcheint nur je nach dem Alter der Larve mehr oder minder aufge-
trieben, da ſie den Dotter im Inneren enthält. Die Larven ſelbſt
ſind unter dem Namen der Kaulquappen, Roßnägel oder Mollenköpfe
allgemein bekannt und die Aenderungen ihrer Geſtalt im Allgemeinen
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/209>, abgerufen am 23.11.2024.
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