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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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nachgibt und sich hauptsächlich von jungen Lämmern und anderen
Thieren dieser Größe nährt. Gypaetos.

[Abbildung] Fig. 1254.

Die Gabelweihe (Milvus communis).

Die Familie der Falken (Falconida) begreift die muthigsten und
kräftigsten Raubvögel, die allein von lebendigen Thieren sich nähren.
Der dicke Kopf und kräftige Hals sind durchaus befiedert, der Schna-
bel kurz, stark, fast immer von der Wurzel an gekrümmt, die Augen
seitlich gestellt, von einer vorspringenden Augenbraue überwölbt, so
daß das Auge tief im Kopfe zu liegen scheint. Die Zügelgegend mit
kurzen Flaumen oder Borsten besetzt, die Flügel lang, spitz, der
Schwanz ziemlich lang, die Krallen der Füße stark gekrümmt und
sehr scharf. In der äußerst zahlreichen, über die ganze Erde verbrei-
teten Familie kann man noch als besondere Gruppen unterscheiden:
Die Edelfalken (Falco), mit langem, spitzem Flügel, an dem die
zweite Handschwinge die längste ist, während die erste ihr wenig nach-
gibt und mit durchaus gekrümmtem, starkem Hakenschnabel, hinter

[Abbildung] Fig. 1255.

Der Habicht (Astur palumbarius).

dessen scharfer Spitze ein
Zahn sich befindet; es
gehören in diese Gruppe
die Falken, welche man
früher zur Jagd abrich-
tete. Unter den uned-
len Falken
(Astur;
Milvus; Buteo; Circus)

an deren mehr stumpfem
Flügel die dritte oder
vierte Schwinge die läng-
ste ist, zeichnet sich be-
sonders die Gruppe der
Adler (Haliaetos;
Aquila)
mit ihrem an-
fänglich geraden, erst

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nachgibt und ſich hauptſächlich von jungen Lämmern und anderen
Thieren dieſer Größe nährt. Gypaëtos.

[Abbildung] Fig. 1254.

Die Gabelweihe (Milvus communis).

Die Familie der Falken (Falconida) begreift die muthigſten und
kräftigſten Raubvögel, die allein von lebendigen Thieren ſich nähren.
Der dicke Kopf und kräftige Hals ſind durchaus befiedert, der Schna-
bel kurz, ſtark, faſt immer von der Wurzel an gekrümmt, die Augen
ſeitlich geſtellt, von einer vorſpringenden Augenbraue überwölbt, ſo
daß das Auge tief im Kopfe zu liegen ſcheint. Die Zügelgegend mit
kurzen Flaumen oder Borſten beſetzt, die Flügel lang, ſpitz, der
Schwanz ziemlich lang, die Krallen der Füße ſtark gekrümmt und
ſehr ſcharf. In der äußerſt zahlreichen, über die ganze Erde verbrei-
teten Familie kann man noch als beſondere Gruppen unterſcheiden:
Die Edelfalken (Falco), mit langem, ſpitzem Flügel, an dem die
zweite Handſchwinge die längſte iſt, während die erſte ihr wenig nach-
gibt und mit durchaus gekrümmtem, ſtarkem Hakenſchnabel, hinter

[Abbildung] Fig. 1255.

Der Habicht (Astur palumbarius).

deſſen ſcharfer Spitze ein
Zahn ſich befindet; es
gehören in dieſe Gruppe
die Falken, welche man
früher zur Jagd abrich-
tete. Unter den uned-
len Falken
(Astur;
Milvus; Buteo; Circus)

an deren mehr ſtumpfem
Flügel die dritte oder
vierte Schwinge die läng-
ſte iſt, zeichnet ſich be-
ſonders die Gruppe der
Adler (Haliaetos;
Aquila)
mit ihrem an-
fänglich geraden, erſt

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[355/0361] nachgibt und ſich hauptſächlich von jungen Lämmern und anderen Thieren dieſer Größe nährt. Gypaëtos. [Abbildung Fig. 1254. Die Gabelweihe (Milvus communis). ] Die Familie der Falken (Falconida) begreift die muthigſten und kräftigſten Raubvögel, die allein von lebendigen Thieren ſich nähren. Der dicke Kopf und kräftige Hals ſind durchaus befiedert, der Schna- bel kurz, ſtark, faſt immer von der Wurzel an gekrümmt, die Augen ſeitlich geſtellt, von einer vorſpringenden Augenbraue überwölbt, ſo daß das Auge tief im Kopfe zu liegen ſcheint. Die Zügelgegend mit kurzen Flaumen oder Borſten beſetzt, die Flügel lang, ſpitz, der Schwanz ziemlich lang, die Krallen der Füße ſtark gekrümmt und ſehr ſcharf. In der äußerſt zahlreichen, über die ganze Erde verbrei- teten Familie kann man noch als beſondere Gruppen unterſcheiden: Die Edelfalken (Falco), mit langem, ſpitzem Flügel, an dem die zweite Handſchwinge die längſte iſt, während die erſte ihr wenig nach- gibt und mit durchaus gekrümmtem, ſtarkem Hakenſchnabel, hinter [Abbildung Fig. 1255. Der Habicht (Astur palumbarius).] deſſen ſcharfer Spitze ein Zahn ſich befindet; es gehören in dieſe Gruppe die Falken, welche man früher zur Jagd abrich- tete. Unter den uned- len Falken (Astur; Milvus; Buteo; Circus) an deren mehr ſtumpfem Flügel die dritte oder vierte Schwinge die läng- ſte iſt, zeichnet ſich be- ſonders die Gruppe der Adler (Haliaetos; Aquila) mit ihrem an- fänglich geraden, erſt 23*

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/361>, abgerufen am 22.11.2024.