außen fortwächst und so die hohlen Hörner bildet, welche bei einigen Gattungen nur bei den Männchen, bei den meisten in beiden Ge- schlechtern vorkommen. Allen Hornthieren fehlen die Eckzähne; die zweizehigen, mit großen, tiefgespaltenen Hufen versehenen Füße zeigen stets noch zwei hintere Afterklauen. Man kann unter ihnen mehrere Gruppen unterscheiden: Die Antilopen mit vollen, festen Knochen- zapfen, die zuweilen selbst den Geweihen der Hirsche ähnlich werden; schlankem, meist hirschähnlichem Körper und oft mit Thränengruben unter den Augen; -- theils in den Wüsten und Ebenen der südlichen Zone des alten Continents, theils auch, wie die Gemsen und Ga- belgemsen, auf den höchsten Gebirgen, an der Gränze des ewigen Schnees in Europa, Asien und Amerika einheimisch; die Ziegen mit bebartetem Kinne, kantigen Hörnern, ohne Klauendrüsen und Thrä- nengruben, schlaue, flinke und gewandte Bewohner der höchsten Ge- birgswelt des alten Continents. Die Schaafe mit meist spiralig
[Abbildung]
Fig. 1408.
Der Mufflon (Ovis musimon).
gewundenen Hörnern, bartlosem Kinne, Thränengruben und einer Drüse zwischen den Hufklauen, Bewohner der niedrigeren Gebirge;
außen fortwächſt und ſo die hohlen Hörner bildet, welche bei einigen Gattungen nur bei den Männchen, bei den meiſten in beiden Ge- ſchlechtern vorkommen. Allen Hornthieren fehlen die Eckzähne; die zweizehigen, mit großen, tiefgeſpaltenen Hufen verſehenen Füße zeigen ſtets noch zwei hintere Afterklauen. Man kann unter ihnen mehrere Gruppen unterſcheiden: Die Antilopen mit vollen, feſten Knochen- zapfen, die zuweilen ſelbſt den Geweihen der Hirſche ähnlich werden; ſchlankem, meiſt hirſchähnlichem Körper und oft mit Thränengruben unter den Augen; — theils in den Wüſten und Ebenen der ſüdlichen Zone des alten Continents, theils auch, wie die Gemſen und Ga- belgemſen, auf den höchſten Gebirgen, an der Gränze des ewigen Schnees in Europa, Aſien und Amerika einheimiſch; die Ziegen mit bebartetem Kinne, kantigen Hörnern, ohne Klauendrüſen und Thrä- nengruben, ſchlaue, flinke und gewandte Bewohner der höchſten Ge- birgswelt des alten Continents. Die Schaafe mit meiſt ſpiralig
[Abbildung]
Fig. 1408.
Der Mufflon (Ovis musimon).
gewundenen Hörnern, bartloſem Kinne, Thränengruben und einer Drüſe zwiſchen den Hufklauen, Bewohner der niedrigeren Gebirge;
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><p><pbfacs="#f0485"n="479"/>
außen fortwächſt und ſo die hohlen Hörner bildet, welche bei einigen<lb/>
Gattungen nur bei den Männchen, bei den meiſten in beiden Ge-<lb/>ſchlechtern vorkommen. Allen Hornthieren fehlen die Eckzähne; die<lb/>
zweizehigen, mit großen, tiefgeſpaltenen Hufen verſehenen Füße zeigen<lb/>ſtets noch zwei hintere Afterklauen. Man kann unter ihnen mehrere<lb/>
Gruppen unterſcheiden: Die <hirendition="#g">Antilopen</hi> mit vollen, feſten Knochen-<lb/>
zapfen, die zuweilen ſelbſt den Geweihen der Hirſche ähnlich werden;<lb/>ſchlankem, meiſt hirſchähnlichem Körper und oft mit Thränengruben<lb/>
unter den Augen; — theils in den Wüſten und Ebenen der ſüdlichen<lb/>
Zone des alten Continents, theils auch, wie die Gemſen und Ga-<lb/>
belgemſen, auf den höchſten Gebirgen, an der Gränze des ewigen<lb/>
Schnees in Europa, Aſien und Amerika einheimiſch; die <hirendition="#g">Ziegen</hi> mit<lb/>
bebartetem Kinne, kantigen Hörnern, ohne Klauendrüſen und Thrä-<lb/>
nengruben, ſchlaue, flinke und gewandte Bewohner der höchſten Ge-<lb/>
birgswelt des alten Continents. Die <hirendition="#g">Schaafe</hi> mit meiſt ſpiralig<lb/><figure><head>Fig. 1408.</head><lb/><p>Der Mufflon <hirendition="#aq">(Ovis musimon)</hi>.</p></figure><lb/>
gewundenen Hörnern, bartloſem Kinne, Thränengruben und einer<lb/>
Drüſe zwiſchen den Hufklauen, Bewohner der niedrigeren Gebirge;<lb/></p></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[479/0485]
außen fortwächſt und ſo die hohlen Hörner bildet, welche bei einigen
Gattungen nur bei den Männchen, bei den meiſten in beiden Ge-
ſchlechtern vorkommen. Allen Hornthieren fehlen die Eckzähne; die
zweizehigen, mit großen, tiefgeſpaltenen Hufen verſehenen Füße zeigen
ſtets noch zwei hintere Afterklauen. Man kann unter ihnen mehrere
Gruppen unterſcheiden: Die Antilopen mit vollen, feſten Knochen-
zapfen, die zuweilen ſelbſt den Geweihen der Hirſche ähnlich werden;
ſchlankem, meiſt hirſchähnlichem Körper und oft mit Thränengruben
unter den Augen; — theils in den Wüſten und Ebenen der ſüdlichen
Zone des alten Continents, theils auch, wie die Gemſen und Ga-
belgemſen, auf den höchſten Gebirgen, an der Gränze des ewigen
Schnees in Europa, Aſien und Amerika einheimiſch; die Ziegen mit
bebartetem Kinne, kantigen Hörnern, ohne Klauendrüſen und Thrä-
nengruben, ſchlaue, flinke und gewandte Bewohner der höchſten Ge-
birgswelt des alten Continents. Die Schaafe mit meiſt ſpiralig
[Abbildung Fig. 1408.
Der Mufflon (Ovis musimon).]
gewundenen Hörnern, bartloſem Kinne, Thränengruben und einer
Drüſe zwiſchen den Hufklauen, Bewohner der niedrigeren Gebirge;
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/485>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.