Arzneigebrauche verwendet wird. Oben finden sich drei, unten vier spitzkegelförmige Lückenzähne, auf welche der schneidende Reißzahn folgt, der indeß nach innen einen stumpfhöckerigen Fortsatz zeigt; hinter den Fleischzähnen stehen oben zwei, unten nur ein stumpfhöcke- riger Backzahn; die Eckzähne sind drehrund, spitzkegelförmig, nicht zusammengedrückt und schneidend, wie bei den Vorigen; die Zunge ist scharf, feilenartig, der Pelz meist grobhaarig und wenig geschätzt. Es sind nächtliche Raubthiere der südlichen Zonen, die besonders kleineren Thieren nachstellen und im Ganzen äußerst blutgierig scheinen. Icti- des; Paradoxurus; Viverra; Rhyzaena; Crossarchus; Ichneumon; He- migale; Genetta; Ailurus; Potamophilus; Herpestes.
[Abbildung]
Fig. 1430.
Das Wiesel (Mustela vulgatis).
Die Familie der Marder(Mustelida) hat einen noch länger ge- streckten Körper, als die vorigen und sehr kurze niedrige Füße, so daß der Körper sich kaum über den Boden erhebt. An Vorder- und Hinterfüßen sind fünf Zehen vorhanden; der Kopf ist meist kurz, dick, die Eckzähne schlank, hakig, die Lückenzähne gewöhnlich nur in ge- ringer Anzahl vorhanden, der Reißzahn breit, scharf und stets nur ein einziger Höckerzahn hinter demselben entwickelt. Es sind schlaue, nächtliche, blutgierige Thiere, welche oft sich damit begnügen, nur das Blut ihrer Opfer zu saufen und im Verhältnisse zu ihrer Größe un- gemeine Verwüstungen in Höfen und Hühnerställen anrichten können. Der Pelz der meisten Gattungen, besonders der im Norden lebenden,
[Abbildung]
Fig. 1429.
Die Genettkatze (Viverra genetta).
Arzneigebrauche verwendet wird. Oben finden ſich drei, unten vier ſpitzkegelförmige Lückenzähne, auf welche der ſchneidende Reißzahn folgt, der indeß nach innen einen ſtumpfhöckerigen Fortſatz zeigt; hinter den Fleiſchzähnen ſtehen oben zwei, unten nur ein ſtumpfhöcke- riger Backzahn; die Eckzähne ſind drehrund, ſpitzkegelförmig, nicht zuſammengedrückt und ſchneidend, wie bei den Vorigen; die Zunge iſt ſcharf, feilenartig, der Pelz meiſt grobhaarig und wenig geſchätzt. Es ſind nächtliche Raubthiere der ſüdlichen Zonen, die beſonders kleineren Thieren nachſtellen und im Ganzen äußerſt blutgierig ſcheinen. Icti- des; Paradoxurus; Viverra; Rhyzaena; Crossarchus; Ichneumon; He- migale; Genetta; Ailurus; Potamophilus; Herpestes.
[Abbildung]
Fig. 1430.
Das Wieſel (Mustela vulgatis).
Die Familie der Marder(Mustelida) hat einen noch länger ge- ſtreckten Körper, als die vorigen und ſehr kurze niedrige Füße, ſo daß der Körper ſich kaum über den Boden erhebt. An Vorder- und Hinterfüßen ſind fünf Zehen vorhanden; der Kopf iſt meiſt kurz, dick, die Eckzähne ſchlank, hakig, die Lückenzähne gewöhnlich nur in ge- ringer Anzahl vorhanden, der Reißzahn breit, ſcharf und ſtets nur ein einziger Höckerzahn hinter demſelben entwickelt. Es ſind ſchlaue, nächtliche, blutgierige Thiere, welche oft ſich damit begnügen, nur das Blut ihrer Opfer zu ſaufen und im Verhältniſſe zu ihrer Größe un- gemeine Verwüſtungen in Höfen und Hühnerſtällen anrichten können. Der Pelz der meiſten Gattungen, beſonders der im Norden lebenden,
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[Abbildung Fig. 1429.
Die Genettkatze (Viverra genetta).]
Arzneigebrauche verwendet wird. Oben finden ſich drei, unten vier
ſpitzkegelförmige Lückenzähne, auf welche der ſchneidende Reißzahn
folgt, der indeß nach innen einen ſtumpfhöckerigen Fortſatz zeigt;
hinter den Fleiſchzähnen ſtehen oben zwei, unten nur ein ſtumpfhöcke-
riger Backzahn; die Eckzähne ſind drehrund, ſpitzkegelförmig, nicht
zuſammengedrückt und ſchneidend, wie bei den Vorigen; die Zunge iſt
ſcharf, feilenartig, der Pelz meiſt grobhaarig und wenig geſchätzt. Es
ſind nächtliche Raubthiere der ſüdlichen Zonen, die beſonders kleineren
Thieren nachſtellen und im Ganzen äußerſt blutgierig ſcheinen. Icti-
des; Paradoxurus; Viverra; Rhyzaena; Crossarchus; Ichneumon; He-
migale; Genetta; Ailurus; Potamophilus; Herpestes.
[Abbildung Fig. 1430.
Das Wieſel (Mustela vulgatis). ]
Die Familie der Marder (Mustelida) hat einen noch länger ge-
ſtreckten Körper, als die vorigen und ſehr kurze niedrige Füße, ſo
daß der Körper ſich kaum über den Boden erhebt. An Vorder- und
Hinterfüßen ſind fünf Zehen vorhanden; der Kopf iſt meiſt kurz, dick,
die Eckzähne ſchlank, hakig, die Lückenzähne gewöhnlich nur in ge-
ringer Anzahl vorhanden, der Reißzahn breit, ſcharf und ſtets nur
ein einziger Höckerzahn hinter demſelben entwickelt. Es ſind ſchlaue,
nächtliche, blutgierige Thiere, welche oft ſich damit begnügen, nur das
Blut ihrer Opfer zu ſaufen und im Verhältniſſe zu ihrer Größe un-
gemeine Verwüſtungen in Höfen und Hühnerſtällen anrichten können.
Der Pelz der meiſten Gattungen, beſonders der im Norden lebenden,
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/502>, abgerufen am 22.11.2024.
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