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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Fig. 78.
bald in den entzückendsten Aufenthalt verwandelte. Dort in einem anmuthigen Thale wohnte sie, in einem von Gold und Juwelen schimmernden Palaste, Löwen und Wölfe hatte sie gezähmt und zu Wächtern ihrer Wohnung bestellt, goldlockige Nymphen, Göttinnen wie sie, waren ihre Dienerinnen. Als Ulysses auf seinen Irrfahrten zu ihr kam, sandte er einen Theil seiner Mannschaft ab, um das Innere der Insel zu erforschen. Eurylochus, der Anführer derselben, hielt sich fein in der Ferne; da seine Freunde von der Göttin in ihren Palast geladen wurden, so entging er der Gefahr, wie diese nach vollbrachtem Mahl in ein Schwein verwandelt und mit Eicheln gefüttert zu werden. Ulysses ging nun allein zu der gefährlichen Zauberin; Mercur aber hatte ihm ein Kraut gegeben, Moly genannt, welches ihn gegen Bezauberung fest machte. - Das Staunen, welches C. ergriff, da ihr Zaubertrank auf den Helden keine Wirkung äusserte, machte, dass sie sich ihm unterwarf; sie schwur, ihm und seinen Freunden kein Leid zuzufügen, die Verwandelten zu befreien, und theilte dann ihr Reich und ihre Liebe mit ihm; ein Jahr lang lebte er dort, und der Gattin Schooss ward von mehreren Kindern gesegnet; man nennt als solche: Agrius, Latinus, Telegonus und Cassiphone. Jetzt zog den Helden die Sehnsucht nach der Heimath, doch zuvor sandte C. ihn zum Hades, um den Schatten des Tiresias um Rath zu fragen. Ulysses reiste dahin, kehrte wieder zurück und erhielt nun von der Geliebten allen Vorschub zur Fortsetzung seiner Reise. Während Ulysses bei ihr war, kam der König der Daunier, Calchus, dem sie früher ihre Neigung geschenkt, auf die Insel der Zauberin, wurde nun aber abgewiesen und in ein Schwein verwandelt, und nur den flehentlichen Bitten der Daunier gelang es, seine Befreiung zu erwirken, doch musste er geloben nie wieder zu kehren. - Telemachus kam, den Vater suchend, zu ihr und soll sich mit ihrer Tochter Cassiphone vermählt, dann aber mit C. entzweit und sie getödtet haben, und desshalb durch seine über den Mord ihrer Mutter entsetzte Gattin umgebracht worden sein. - Diodor erzählt: Helios hatte zwei Söhne, Aeetes und Perses, Könige in Colchis und Taurica, beide sehr grausam. Hecate, die Tochter des Perses, übertraf den Vater noch an Frechheit und Bosheit. - Sie vermählte sich mit Aeetes und gebar ihm zwei Töchter, C. und Medea, und einen Sohn, Aegialeus. C. beschäftigte sich mit der Erfindung von mancherlei Giften; Manches lernte sie von ihrer Mutter Hecate, noch viel mehr aber verdankte sie ihrem eigenen Scharfsinn, ja sie brachte die Kunst, Gifte zu mischen, so weit, dass sie nicht ferner vervollkommnet werden konnte. Der König der Scythen oder Sarmaten erhielt sie zur Ehe, das Erste aber, was sie that, war, dass sie ihren Gemahl vergiftete, die Regierung an sich riss und ihre Unterthanen auf das Grausamste ihre Gewaltthätigkeit fühlen liess. Sie ward vom Thron gestossen und floh nach einigen Nachrichten über den Oceanus und liess sich mit den Weibern, welche sie auf ihrer Flucht begleiteten, auf einer unbewohnten Insel, die sie entdeckte, nieder; andere Geschichtschreiber erzählen, sie habe, nachdem sie den Pontus verlassen, ein Vorgebirge in Italien zu ihrem Wohnsitz erwählt, das noch jetzt von ihr den Namen Circeji führt. - Einen Theil des Mythus von C. und Ulysses sehen wir dargestellt in Fig. 78, nach einem antiken Basrelief. Unten sieht man Ulysses aus seinem Schiffe gestiegen, wie er von Mercur das Kraut Moly empfängt; in der zweiten Handlung bedroht Ulysses C. mit dem Tode, in der dritten entlässt C. die Verwandelten aus dem Stalle, um sie wieder zu Menschen zu machen.


Ciris (Gr. M.), ein Fisch (oder ein Vogel), in welchen Scylla, die Tochter des Königs Nisus von Megara, zur Strafe verwandelt wurde, weil sie ihren Vater verrathen hatte.


Cirrha (Gr. M.), eine Nymphe, welche mit ihrem Geliebten, der Diana entfliehend, nach Phocis ging und dort der neuerbauten Stadt C. ihren Namen gab.


Cirrhaeus (Gr. M.), Beiname des Apollo, den derselbe von der Stadt Cirrha erhielt.


Cisara, Cisa, auch Ciris (M. der Wenden und Slaven), eine Göttin der fruchtbaren Erde, welche man mit Ceres identisch glaubt, soll von den Rhätiern, Vindeliciern, Sorben, auch in der Lausitz und in Sachsen verehrt, und die Stadt Zeitz nach ihr benannt worden sein. In der Gegend von Augsburg soll sie einen heiligen Hain gehabt haben; dort auch wurden ihr Feste gefeiert und Opfer gebracht, welche in Getreide bestanden. Der Name dieser Mutter aller Wesen, dieser Ernährerin, kommt von dem slavischen Ziza, die Brust.


Cissa (Gr. M.), eine der Pieriden (s. d.), welche um eines Wettstreits willen von den Musen in Elstern verwandelt wurden.


Cissaea (Gr. M.), Beiname der Minerva zu Epidaurus.


Cisseis (Gr. M.), eine von den Nymphen, denen Mercur den jungen Bacchus zur Erziehung brachte, und welche dann von dem Gotte unter die Sterne versetzt wurden, wo sie als Hyaden im Stier zu sehen sind.


Cisseus (Gr. M.), 1) ein thracischer König, Vater der Hecuba (s. d.) und Erzieher seines Enkels Iphidamas, eines Sohnes des Antenor, dem er seine jüngste Tochter Theano zur Gattin gegeben hatte, sandte bei dem Rufe der Griechen seinen Pflegling mit zwölf Schiffen den Trojern zu Hülfe. - 2) C., Sohn des Melampus, der den Hercules auf allen seinen Zügen begleitete, endlich aber von ihm in Italien zurückgelassen ward; dort befand er sich mit seinem Bruder Gyas unter dem Heere des Turnus, und



Fig. 78.
bald in den entzückendsten Aufenthalt verwandelte. Dort in einem anmuthigen Thale wohnte sie, in einem von Gold und Juwelen schimmernden Palaste, Löwen und Wölfe hatte sie gezähmt und zu Wächtern ihrer Wohnung bestellt, goldlockige Nymphen, Göttinnen wie sie, waren ihre Dienerinnen. Als Ulysses auf seinen Irrfahrten zu ihr kam, sandte er einen Theil seiner Mannschaft ab, um das Innere der Insel zu erforschen. Eurylochus, der Anführer derselben, hielt sich fein in der Ferne; da seine Freunde von der Göttin in ihren Palast geladen wurden, so entging er der Gefahr, wie diese nach vollbrachtem Mahl in ein Schwein verwandelt und mit Eicheln gefüttert zu werden. Ulysses ging nun allein zu der gefährlichen Zauberin; Mercur aber hatte ihm ein Kraut gegeben, Moly genannt, welches ihn gegen Bezauberung fest machte. – Das Staunen, welches C. ergriff, da ihr Zaubertrank auf den Helden keine Wirkung äusserte, machte, dass sie sich ihm unterwarf; sie schwur, ihm und seinen Freunden kein Leid zuzufügen, die Verwandelten zu befreien, und theilte dann ihr Reich und ihre Liebe mit ihm; ein Jahr lang lebte er dort, und der Gattin Schooss ward von mehreren Kindern gesegnet; man nennt als solche: Agrius, Latinus, Telegonus und Cassiphone. Jetzt zog den Helden die Sehnsucht nach der Heimath, doch zuvor sandte C. ihn zum Hades, um den Schatten des Tiresias um Rath zu fragen. Ulysses reiste dahin, kehrte wieder zurück und erhielt nun von der Geliebten allen Vorschub zur Fortsetzung seiner Reise. Während Ulysses bei ihr war, kam der König der Daunier, Calchus, dem sie früher ihre Neigung geschenkt, auf die Insel der Zauberin, wurde nun aber abgewiesen und in ein Schwein verwandelt, und nur den flehentlichen Bitten der Daunier gelang es, seine Befreiung zu erwirken, doch musste er geloben nie wieder zu kehren. – Telemachus kam, den Vater suchend, zu ihr und soll sich mit ihrer Tochter Cassiphone vermählt, dann aber mit C. entzweit und sie getödtet haben, und desshalb durch seine über den Mord ihrer Mutter entsetzte Gattin umgebracht worden sein. – Diodor erzählt: Helios hatte zwei Söhne, Aeetes und Perses, Könige in Colchis und Taurica, beide sehr grausam. Hecate, die Tochter des Perses, übertraf den Vater noch an Frechheit und Bosheit. – Sie vermählte sich mit Aeetes und gebar ihm zwei Töchter, C. und Medea, und einen Sohn, Aegialeus. C. beschäftigte sich mit der Erfindung von mancherlei Giften; Manches lernte sie von ihrer Mutter Hecate, noch viel mehr aber verdankte sie ihrem eigenen Scharfsinn, ja sie brachte die Kunst, Gifte zu mischen, so weit, dass sie nicht ferner vervollkommnet werden konnte. Der König der Scythen oder Sarmaten erhielt sie zur Ehe, das Erste aber, was sie that, war, dass sie ihren Gemahl vergiftete, die Regierung an sich riss und ihre Unterthanen auf das Grausamste ihre Gewaltthätigkeit fühlen liess. Sie ward vom Thron gestossen und floh nach einigen Nachrichten über den Oceanus und liess sich mit den Weibern, welche sie auf ihrer Flucht begleiteten, auf einer unbewohnten Insel, die sie entdeckte, nieder; andere Geschichtschreiber erzählen, sie habe, nachdem sie den Pontus verlassen, ein Vorgebirge in Italien zu ihrem Wohnsitz erwählt, das noch jetzt von ihr den Namen Circeji führt. – Einen Theil des Mythus von C. und Ulysses sehen wir dargestellt in Fig. 78, nach einem antiken Basrelief. Unten sieht man Ulysses aus seinem Schiffe gestiegen, wie er von Mercur das Kraut Moly empfängt; in der zweiten Handlung bedroht Ulysses C. mit dem Tode, in der dritten entlässt C. die Verwandelten aus dem Stalle, um sie wieder zu Menschen zu machen.


Ciris (Gr. M.), ein Fisch (oder ein Vogel), in welchen Scylla, die Tochter des Königs Nisus von Megara, zur Strafe verwandelt wurde, weil sie ihren Vater verrathen hatte.


Cirrha (Gr. M.), eine Nymphe, welche mit ihrem Geliebten, der Diana entfliehend, nach Phocis ging und dort der neuerbauten Stadt C. ihren Namen gab.


Cirrhaeus (Gr. M.), Beiname des Apollo, den derselbe von der Stadt Cirrha erhielt.


Cisara, Cisa, auch Ciris (M. der Wenden und Slaven), eine Göttin der fruchtbaren Erde, welche man mit Ceres identisch glaubt, soll von den Rhätiern, Vindeliciern, Sorben, auch in der Lausitz und in Sachsen verehrt, und die Stadt Zeitz nach ihr benannt worden sein. In der Gegend von Augsburg soll sie einen heiligen Hain gehabt haben; dort auch wurden ihr Feste gefeiert und Opfer gebracht, welche in Getreide bestanden. Der Name dieser Mutter aller Wesen, dieser Ernährerin, kommt von dem slavischen Ziza, die Brust.


Cissa (Gr. M.), eine der Pieriden (s. d.), welche um eines Wettstreits willen von den Musen in Elstern verwandelt wurden.


Cissaea (Gr. M.), Beiname der Minerva zu Epidaurus.


Cisseïs (Gr. M.), eine von den Nymphen, denen Mercur den jungen Bacchus zur Erziehung brachte, und welche dann von dem Gotte unter die Sterne versetzt wurden, wo sie als Hyaden im Stier zu sehen sind.


Cisseus (Gr. M.), 1) ein thracischer König, Vater der Hecuba (s. d.) und Erzieher seines Enkels Iphidamas, eines Sohnes des Antenor, dem er seine jüngste Tochter Theano zur Gattin gegeben hatte, sandte bei dem Rufe der Griechen seinen Pflegling mit zwölf Schiffen den Trojern zu Hülfe. – 2) C., Sohn des Melampus, der den Hercules auf allen seinen Zügen begleitete, endlich aber von ihm in Italien zurückgelassen ward; dort befand er sich mit seinem Bruder Gyas unter dem Heere des Turnus, und

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[139/0209] [Abbildung Fig. 78. ] bald in den entzückendsten Aufenthalt verwandelte. Dort in einem anmuthigen Thale wohnte sie, in einem von Gold und Juwelen schimmernden Palaste, Löwen und Wölfe hatte sie gezähmt und zu Wächtern ihrer Wohnung bestellt, goldlockige Nymphen, Göttinnen wie sie, waren ihre Dienerinnen. Als Ulysses auf seinen Irrfahrten zu ihr kam, sandte er einen Theil seiner Mannschaft ab, um das Innere der Insel zu erforschen. Eurylochus, der Anführer derselben, hielt sich fein in der Ferne; da seine Freunde von der Göttin in ihren Palast geladen wurden, so entging er der Gefahr, wie diese nach vollbrachtem Mahl in ein Schwein verwandelt und mit Eicheln gefüttert zu werden. Ulysses ging nun allein zu der gefährlichen Zauberin; Mercur aber hatte ihm ein Kraut gegeben, Moly genannt, welches ihn gegen Bezauberung fest machte. – Das Staunen, welches C. ergriff, da ihr Zaubertrank auf den Helden keine Wirkung äusserte, machte, dass sie sich ihm unterwarf; sie schwur, ihm und seinen Freunden kein Leid zuzufügen, die Verwandelten zu befreien, und theilte dann ihr Reich und ihre Liebe mit ihm; ein Jahr lang lebte er dort, und der Gattin Schooss ward von mehreren Kindern gesegnet; man nennt als solche: Agrius, Latinus, Telegonus und Cassiphone. Jetzt zog den Helden die Sehnsucht nach der Heimath, doch zuvor sandte C. ihn zum Hades, um den Schatten des Tiresias um Rath zu fragen. Ulysses reiste dahin, kehrte wieder zurück und erhielt nun von der Geliebten allen Vorschub zur Fortsetzung seiner Reise. Während Ulysses bei ihr war, kam der König der Daunier, Calchus, dem sie früher ihre Neigung geschenkt, auf die Insel der Zauberin, wurde nun aber abgewiesen und in ein Schwein verwandelt, und nur den flehentlichen Bitten der Daunier gelang es, seine Befreiung zu erwirken, doch musste er geloben nie wieder zu kehren. – Telemachus kam, den Vater suchend, zu ihr und soll sich mit ihrer Tochter Cassiphone vermählt, dann aber mit C. entzweit und sie getödtet haben, und desshalb durch seine über den Mord ihrer Mutter entsetzte Gattin umgebracht worden sein. – Diodor erzählt: Helios hatte zwei Söhne, Aeetes und Perses, Könige in Colchis und Taurica, beide sehr grausam. Hecate, die Tochter des Perses, übertraf den Vater noch an Frechheit und Bosheit. – Sie vermählte sich mit Aeetes und gebar ihm zwei Töchter, C. und Medea, und einen Sohn, Aegialeus. C. beschäftigte sich mit der Erfindung von mancherlei Giften; Manches lernte sie von ihrer Mutter Hecate, noch viel mehr aber verdankte sie ihrem eigenen Scharfsinn, ja sie brachte die Kunst, Gifte zu mischen, so weit, dass sie nicht ferner vervollkommnet werden konnte. Der König der Scythen oder Sarmaten erhielt sie zur Ehe, das Erste aber, was sie that, war, dass sie ihren Gemahl vergiftete, die Regierung an sich riss und ihre Unterthanen auf das Grausamste ihre Gewaltthätigkeit fühlen liess. Sie ward vom Thron gestossen und floh nach einigen Nachrichten über den Oceanus und liess sich mit den Weibern, welche sie auf ihrer Flucht begleiteten, auf einer unbewohnten Insel, die sie entdeckte, nieder; andere Geschichtschreiber erzählen, sie habe, nachdem sie den Pontus verlassen, ein Vorgebirge in Italien zu ihrem Wohnsitz erwählt, das noch jetzt von ihr den Namen Circeji führt. – Einen Theil des Mythus von C. und Ulysses sehen wir dargestellt in Fig. 78, nach einem antiken Basrelief. Unten sieht man Ulysses aus seinem Schiffe gestiegen, wie er von Mercur das Kraut Moly empfängt; in der zweiten Handlung bedroht Ulysses C. mit dem Tode, in der dritten entlässt C. die Verwandelten aus dem Stalle, um sie wieder zu Menschen zu machen. Ciris (Gr. M.), ein Fisch (oder ein Vogel), in welchen Scylla, die Tochter des Königs Nisus von Megara, zur Strafe verwandelt wurde, weil sie ihren Vater verrathen hatte. Cirrha (Gr. M.), eine Nymphe, welche mit ihrem Geliebten, der Diana entfliehend, nach Phocis ging und dort der neuerbauten Stadt C. ihren Namen gab. Cirrhaeus (Gr. M.), Beiname des Apollo, den derselbe von der Stadt Cirrha erhielt. Cisara, Cisa, auch Ciris (M. der Wenden und Slaven), eine Göttin der fruchtbaren Erde, welche man mit Ceres identisch glaubt, soll von den Rhätiern, Vindeliciern, Sorben, auch in der Lausitz und in Sachsen verehrt, und die Stadt Zeitz nach ihr benannt worden sein. In der Gegend von Augsburg soll sie einen heiligen Hain gehabt haben; dort auch wurden ihr Feste gefeiert und Opfer gebracht, welche in Getreide bestanden. Der Name dieser Mutter aller Wesen, dieser Ernährerin, kommt von dem slavischen Ziza, die Brust. Cissa (Gr. M.), eine der Pieriden (s. d.), welche um eines Wettstreits willen von den Musen in Elstern verwandelt wurden. Cissaea (Gr. M.), Beiname der Minerva zu Epidaurus. Cisseïs (Gr. M.), eine von den Nymphen, denen Mercur den jungen Bacchus zur Erziehung brachte, und welche dann von dem Gotte unter die Sterne versetzt wurden, wo sie als Hyaden im Stier zu sehen sind. Cisseus (Gr. M.), 1) ein thracischer König, Vater der Hecuba (s. d.) und Erzieher seines Enkels Iphidamas, eines Sohnes des Antenor, dem er seine jüngste Tochter Theano zur Gattin gegeben hatte, sandte bei dem Rufe der Griechen seinen Pflegling mit zwölf Schiffen den Trojern zu Hülfe. – 2) C., Sohn des Melampus, der den Hercules auf allen seinen Zügen begleitete, endlich aber von ihm in Italien zurückgelassen ward; dort befand er sich mit seinem Bruder Gyas unter dem Heere des Turnus, und

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/209>, abgerufen am 27.11.2024.