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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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mit vielem Pomp, weil sie die letzte Ehre sind, welche man den Verstorbenen erweisen kann. Tempel dagegen bauen und besuchen sie nicht.


Dso Maloiba (M. der Mong.), ein Strom in der Mitte der Erde, an dessen Ufer der mächtige Baum Asambu Baraschu wächst. Die Früchte desselben fallen alle in den Strom, welcher sie zum Weltmeer führt, und damit den Drachen Luchan nährt.


Dubia (Röm. M.), "die Zweifelhafte", Beiname der Fortuna, unter welchem sie auf dem aventinischen Hügel in Rom einen Tempel hatte.


Dubynja (Slav. M.), ein Heros der Moscowiter, der statt der Waffen nur einen Eichbaum führte, woher auch der Name (Denb, die Eiche, polnisch).


Dufa (Nord. M.), "die Tiefe", eine von den neun Wellenmädchen, Töchter des Meergottes Aeger und der Ran.


Duffur (Nord. M.), einer der zwölf, die Erde bewohnenden und aus der Erde gebildeten Zwerge.


Dugnai (Slav. M.), eine der unteren Göttinnen, der Hausgeister; sie sollte das Verderben des Brodteiges hindern.


Dulma Gartschan und Dulma Nyodschan. (Lamaismus.) Als Dschäschik, gerührt über die Schmerzen, welche die Geister im Meere Otang ertragen mussten, zwei Thränen vergoss, fingen die beiden oben genannten Göttinnen sie auf und gebaren die beiden Dara, die weisse und die grüne Göttin; die oben zuerst genannte ist Mutter der weissen, die andere Mutter der grünen, daher auch ihre Namen, weisse und grüne Mutter. Beide Mütter sind höchst vollendete Wesen, in Gefahren schützende Göttinnen. D. G. wird weiss abgebildet, als schöne, reich geschmückte Jungfrau, mit einem dritten Auge auf der Stirne, und einem Auge in jeder Hand und auf jeder Fusssohle. D. N. dagegen erscheint ohne diese Vervielfältigung der Augen, ist grün von Farbe und trägt ein rothes Gewand mit blauer Schärpe. Sie ist darum besonders merkwürdig, weil sie, ohne zu altern, so lange leben wird, bis der letzte Burchan Maidari geboren werden wird, welcher die Menschen zu ihrer vorigen Grösse, Schönheit und Lebensdauer erheben soll.


Duma (Hebr. M.), ein ägyptischer Fürst, welcher zur Strafe für seine bösen Thaten zum Fürsten der Hölle gemacht worden ist; er muss nunmehr die Todten richten und bestrafen, welches ihm selbst die grässlichste Busse ist.


Dunair (Nord. M.), einer der vier Hirsche, welche auf der Esche Ygdrasil wohnen, und die Knospen derselben benagen.


Dupon (Gr. M.), ein Centaur, welcher von Hercules getödtet ward, als diese Barbaren die Höhle des Pholus, von welchem der Halbgott freundlich aufgenommen war, stürmten.


Dura (Lamaismus.), ein heiliger Riemen, aus dem Felle des Pferdes Damtschuk geschnitten, und unter den Altären der Lamatempel bewahrt; er wird gebraucht, um die Uebertreter der Religionsgesetze und die Verächter der Gottheit zu strafen.


Duratror (Nord. M.), einer der vier Hirsche, welche auf der Esche Ygdrasil wohnen und von den Knospen ihrer Zweige leben.


Durga Poudjah. (Ind. M.). Moisasur, einer der Beherrscher der bösen Geister, der Asors, hatte sich gegen die Hölle aufgelehnt, und durch früher erlangte Macht, welche er seinen Gebeten zu Brama dankte, es dahin gebracht, dass er Indra aus seinem Reiche vertrieb, und es nun an Stelle des Sonnengottes beherrschte. Der Sonnengott klagte diese Noth den beiden obersten Göttern Schiwa und Wischnu, welche darüber so aufgebracht wurden, dass eine hohe Feuersäule aus ihrem Munde stieg, aus welcher D., eine Avatara der Göttin Bhawani, eine Jungfrau von unaussprechlicher Schönheit, und eben so voll Kraft und Muth, hervorging. Sie hatte zehn Arme und in jeder Hand eine andere Waffe, tanzte nur zum Preise ihrer Schöpfer, bestieg dann einen zweiköpfigen Löwen, ging auf Moisasur los, der sich in einen lang gehörnten Büffel verwandelt hatte, kämpfte mit ihm, und besiegte ihn vollkommen, so dass Indra wieder in sein Reich eintrat.


Durinn (Nord. M.), einer der berühmtesten und ältesten Zwerge, welche Odin mit Menschengestalt und Menschenverstand begabte; er und Mödsognir waren die trefflichsten Metallarbeiter.


Fig. 101.

Duriodun (Ind. M.), ein mächtiger Fürst, stark, listig und verwegen; im Kriege der Kuru's und Pandu's stand er auf Seite der Ersteren, hätte ohne Bhimas Kraft die Pandu's in ihrem Palaste verbrannt, unterlag jedoch eben diesem Bhima, der ihm späterhin das Leben nahm.


Durpaden (Ind. M.), ein Fürst aus dem Geschlecht der Mondskinder, Sohn den Delodassen und Enkel des Murkalen.


Duerssutu-Esserueni-Suelin (Lamaismus.), ein wohlthätiges, riesiges Geistergeschlecht, welches das Reich Dürssutu bewohnt; eine Höhe von ein und einer halben Meile erreicht, und bereits erwachsen mit allem Schmuck und allen Kleidern geboren wird.


Duerssu-Ugei Taenggri (Lamaismus.), gleich dem vorigen ein riesiges, den Menschen wohlthätiges Geistergeschlecht, welches zwar noch nicht unsterblich ist, wie die Götter, doch alle anderen Geister und Dämonen überlebt; sie erreichen ein Alter von 20-40 und 80tausend grossen Weltaltern, von denen jeder Tag 40,000 Jahre, und jede Nacht eben so viel beträgt. Ihr Wohnsitz ist das Reich Durssu Ugei.


Duruwassen (Ind. M.), ein Heiliger, besonders durch Kalidasas Sakontala bekannt, von einer rauhen Gemüthsart, die fast sprichwörtlich geworden ißt, so dass es sogar ein Natak oder indisches Schauspiel gibt, "die Zähmung des D.". D. bot einst dem Gotte Indra einen Kranz, den dieser, wie es dem Heiligen schien, nicht mit der gehörigen Achtung vor einem Braminen aufnahm; sogleich verfluchte er den erhabenen Gott, und dieser verlor seine Habe, seine Frauen, sein Reich, das Paradies, und musste sich vor dem Braminen demüthigen, um nur wieder unter die Götter aufgenommen zu werden.


Duryodun (Ind. M.). Sohn des Raja Dritaraschtra und der reizenden Kanderi, Bruder des Rundi. Die Mutter dieser beiden ist durch die Liebe des Gottes Krischna zu ihr berühmt.


Dusares, ein Gott in dem glücklichen Arabien, welchen man dem Dionysos der Griechen zu vergleichen pflegt; er hatte in Dusare, einer Bergfeste des glücklichen Arabien, einen Tempel; ihm gestiftete Spiele hiessen Dusaria.


mit vielem Pomp, weil sie die letzte Ehre sind, welche man den Verstorbenen erweisen kann. Tempel dagegen bauen und besuchen sie nicht.


Dso Maloiba (M. der Mong.), ein Strom in der Mitte der Erde, an dessen Ufer der mächtige Baum Asambu Baraschu wächst. Die Früchte desselben fallen alle in den Strom, welcher sie zum Weltmeer führt, und damit den Drachen Luchan nährt.


Dubia (Röm. M.), »die Zweifelhafte«, Beiname der Fortuna, unter welchem sie auf dem aventinischen Hügel in Rom einen Tempel hatte.


Dubynja (Slav. M.), ein Heros der Moscowiter, der statt der Waffen nur einen Eichbaum führte, woher auch der Name (Denb, die Eiche, polnisch).


Dufa (Nord. M.), »die Tiefe«, eine von den neun Wellenmädchen, Töchter des Meergottes Aeger und der Ran.


Duffur (Nord. M.), einer der zwölf, die Erde bewohnenden und aus der Erde gebildeten Zwerge.


Dugnai (Slav. M.), eine der unteren Göttinnen, der Hausgeister; sie sollte das Verderben des Brodteiges hindern.


Dulma Gartschan und Dulma Nyodschan. (Lamaismus.) Als Dschäschik, gerührt über die Schmerzen, welche die Geister im Meere Otang ertragen mussten, zwei Thränen vergoss, fingen die beiden oben genannten Göttinnen sie auf und gebaren die beiden Dara, die weisse und die grüne Göttin; die oben zuerst genannte ist Mutter der weissen, die andere Mutter der grünen, daher auch ihre Namen, weisse und grüne Mutter. Beide Mütter sind höchst vollendete Wesen, in Gefahren schützende Göttinnen. D. G. wird weiss abgebildet, als schöne, reich geschmückte Jungfrau, mit einem dritten Auge auf der Stirne, und einem Auge in jeder Hand und auf jeder Fusssohle. D. N. dagegen erscheint ohne diese Vervielfältigung der Augen, ist grün von Farbe und trägt ein rothes Gewand mit blauer Schärpe. Sie ist darum besonders merkwürdig, weil sie, ohne zu altern, so lange leben wird, bis der letzte Burchan Maidari geboren werden wird, welcher die Menschen zu ihrer vorigen Grösse, Schönheit und Lebensdauer erheben soll.


Duma (Hebr. M.), ein ägyptischer Fürst, welcher zur Strafe für seine bösen Thaten zum Fürsten der Hölle gemacht worden ist; er muss nunmehr die Todten richten und bestrafen, welches ihm selbst die grässlichste Busse ist.


Dunair (Nord. M.), einer der vier Hirsche, welche auf der Esche Ygdrasil wohnen, und die Knospen derselben benagen.


Dupon (Gr. M.), ein Centaur, welcher von Hercules getödtet ward, als diese Barbaren die Höhle des Pholus, von welchem der Halbgott freundlich aufgenommen war, stürmten.


Dura (Lamaismus.), ein heiliger Riemen, aus dem Felle des Pferdes Damtschuk geschnitten, und unter den Altären der Lamatempel bewahrt; er wird gebraucht, um die Uebertreter der Religionsgesetze und die Verächter der Gottheit zu strafen.


Duratror (Nord. M.), einer der vier Hirsche, welche auf der Esche Ygdrasil wohnen und von den Knospen ihrer Zweige leben.


Durga Poudjah. (Ind. M.). Moisasur, einer der Beherrscher der bösen Geister, der Asors, hatte sich gegen die Hölle aufgelehnt, und durch früher erlangte Macht, welche er seinen Gebeten zu Brama dankte, es dahin gebracht, dass er Indra aus seinem Reiche vertrieb, und es nun an Stelle des Sonnengottes beherrschte. Der Sonnengott klagte diese Noth den beiden obersten Göttern Schiwa und Wischnu, welche darüber so aufgebracht wurden, dass eine hohe Feuersäule aus ihrem Munde stieg, aus welcher D., eine Avatara der Göttin Bhawani, eine Jungfrau von unaussprechlicher Schönheit, und eben so voll Kraft und Muth, hervorging. Sie hatte zehn Arme und in jeder Hand eine andere Waffe, tanzte nur zum Preise ihrer Schöpfer, bestieg dann einen zweiköpfigen Löwen, ging auf Moisasur los, der sich in einen lang gehörnten Büffel verwandelt hatte, kämpfte mit ihm, und besiegte ihn vollkommen, so dass Indra wieder in sein Reich eintrat.


Durinn (Nord. M.), einer der berühmtesten und ältesten Zwerge, welche Odin mit Menschengestalt und Menschenverstand begabte; er und Mödsognir waren die trefflichsten Metallarbeiter.


Fig. 101.

Duriodun (Ind. M.), ein mächtiger Fürst, stark, listig und verwegen; im Kriege der Kuru's und Pandu's stand er auf Seite der Ersteren, hätte ohne Bhimas Kraft die Pandu's in ihrem Palaste verbrannt, unterlag jedoch eben diesem Bhima, der ihm späterhin das Leben nahm.


Durpaden (Ind. M.), ein Fürst aus dem Geschlecht der Mondskinder, Sohn den Delodassen und Enkel des Murkalen.


Duerssutu-Esserueni-Suelin (Lamaismus.), ein wohlthätiges, riesiges Geistergeschlecht, welches das Reich Dürssutu bewohnt; eine Höhe von ein und einer halben Meile erreicht, und bereits erwachsen mit allem Schmuck und allen Kleidern geboren wird.


Duerssu-Ugei Taenggri (Lamaismus.), gleich dem vorigen ein riesiges, den Menschen wohlthätiges Geistergeschlecht, welches zwar noch nicht unsterblich ist, wie die Götter, doch alle anderen Geister und Dämonen überlebt; sie erreichen ein Alter von 20-40 und 80tausend grossen Weltaltern, von denen jeder Tag 40,000 Jahre, und jede Nacht eben so viel beträgt. Ihr Wohnsitz ist das Reich Durssu Ugei.


Duruwassen (Ind. M.), ein Heiliger, besonders durch Kalidasas Sakontala bekannt, von einer rauhen Gemüthsart, die fast sprichwörtlich geworden ißt, so dass es sogar ein Natak oder indisches Schauspiel gibt, »die Zähmung des D.«. D. bot einst dem Gotte Indra einen Kranz, den dieser, wie es dem Heiligen schien, nicht mit der gehörigen Achtung vor einem Braminen aufnahm; sogleich verfluchte er den erhabenen Gott, und dieser verlor seine Habe, seine Frauen, sein Reich, das Paradies, und musste sich vor dem Braminen demüthigen, um nur wieder unter die Götter aufgenommen zu werden.


Duryodun (Ind. M.). Sohn des Raja Dritaraschtra und der reizenden Kanderi, Bruder des Rundi. Die Mutter dieser beiden ist durch die Liebe des Gottes Krischna zu ihr berühmt.


Dusares, ein Gott in dem glücklichen Arabien, welchen man dem Dionysos der Griechen zu vergleichen pflegt; er hatte in Dusare, einer Bergfeste des glücklichen Arabien, einen Tempel; ihm gestiftete Spiele hiessen Dusaria.


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[178/0248] mit vielem Pomp, weil sie die letzte Ehre sind, welche man den Verstorbenen erweisen kann. Tempel dagegen bauen und besuchen sie nicht. Dso Maloiba (M. der Mong.), ein Strom in der Mitte der Erde, an dessen Ufer der mächtige Baum Asambu Baraschu wächst. Die Früchte desselben fallen alle in den Strom, welcher sie zum Weltmeer führt, und damit den Drachen Luchan nährt. Dubia (Röm. M.), »die Zweifelhafte«, Beiname der Fortuna, unter welchem sie auf dem aventinischen Hügel in Rom einen Tempel hatte. Dubynja (Slav. M.), ein Heros der Moscowiter, der statt der Waffen nur einen Eichbaum führte, woher auch der Name (Denb, die Eiche, polnisch). Dufa (Nord. M.), »die Tiefe«, eine von den neun Wellenmädchen, Töchter des Meergottes Aeger und der Ran. Duffur (Nord. M.), einer der zwölf, die Erde bewohnenden und aus der Erde gebildeten Zwerge. Dugnai (Slav. M.), eine der unteren Göttinnen, der Hausgeister; sie sollte das Verderben des Brodteiges hindern. 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Duerssu-Ugei Taenggri (Lamaismus.), gleich dem vorigen ein riesiges, den Menschen wohlthätiges Geistergeschlecht, welches zwar noch nicht unsterblich ist, wie die Götter, doch alle anderen Geister und Dämonen überlebt; sie erreichen ein Alter von 20-40 und 80tausend grossen Weltaltern, von denen jeder Tag 40,000 Jahre, und jede Nacht eben so viel beträgt. Ihr Wohnsitz ist das Reich Durssu Ugei. Duruwassen (Ind. M.), ein Heiliger, besonders durch Kalidasas Sakontala bekannt, von einer rauhen Gemüthsart, die fast sprichwörtlich geworden ißt, so dass es sogar ein Natak oder indisches Schauspiel gibt, »die Zähmung des D.«. D. bot einst dem Gotte Indra einen Kranz, den dieser, wie es dem Heiligen schien, nicht mit der gehörigen Achtung vor einem Braminen aufnahm; sogleich verfluchte er den erhabenen Gott, und dieser verlor seine Habe, seine Frauen, sein Reich, das Paradies, und musste sich vor dem Braminen demüthigen, um nur wieder unter die Götter aufgenommen zu werden. Duryodun (Ind. M.). Sohn des Raja Dritaraschtra und der reizenden Kanderi, Bruder des Rundi. Die Mutter dieser beiden ist durch die Liebe des Gottes Krischna zu ihr berühmt. Dusares, ein Gott in dem glücklichen Arabien, welchen man dem Dionysos der Griechen zu vergleichen pflegt; er hatte in Dusare, einer Bergfeste des glücklichen Arabien, einen Tempel; ihm gestiftete Spiele hiessen Dusaria.

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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-11T12:20:05Z)

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/248>, abgerufen am 22.11.2024.