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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Lakschmi, Fig. 194 (Ind. M.), die Göttin der Schönheit und Anmuth, Wischnu's Gattin, aus dem Meeresschaume entsprossen, gleich der Anadyomene der Griechen. Sie ist zugleich Göttin des Ueberflusses, und heisst als solche Sri oder Schiri; ferner: Göttin der Glückseligkeit im Allgemeinen, und somit identisch mit Mangola Dewta; dann als Verkörperung der Gattin Wischnu's in irdischen Gestalten ist sie als Sita, Rukmani, Radha etc. immer wieder die Geliebte und Gattin des Wischnu, wie derselbe sich bald in dieser, bald in jener Awatera als Rama, Krischna u. s. w. auf der Erde zeigte. Sie ist auf nebenstehendem Bilde dargestellt. Der Meissel der grössten indischen Künstler hat sich an diesem Gegenstande versucht, und so ist sie in einer etwas gezierten, nach den Begriffen der Indier aber unendlich anmuthigen Stellung, mit Schmuck überladen, im leichtesten Gewande, von oben herab bis auf den Gürtel fast ganz entblösst, wie zum Theil sich die Mädchen dort noch tragen, abgebildet.


Fig. 194.
Als Ideal weiblicher Schönheit dient sie den Dichtern häufig zum Vergleich für Jungfrauen, denen man schmeicheln will; keine Fürstentochter gibt es, die nicht wenigstens eben so schön wäre, als L.


Laelaps, s. Cephalus.


Lama, heissen bei den Mongolen alle Geistlichen überhaupt; bei den Kalmücken nur die vornehmsten, und in Tübet allein der höchste Priester, der jedoch zum Unterschied von zwei andern, an Würde ihm nahen Geistlichen, Dalai-L. heisst; die beiden andern werden Tischu-L. und Taranant-L. genannt. Der Erstere ist das Oberhaupt aller Bekenner der L.-Religion, ihr sichtbarer, auf Erden weilender Gott; er ist der geistliche und weltliche Herrscher, der unumschränkte Gebieter von ganz Tübet, wo er seine Residenz in einem von zwei grossen Klöstern hat, welche nahe bei der Hauptstadt Lassa oder Lhasaa liegen, und die er, nach Sommer und Winter abwechselnd, bewohnt. Das Volk glaubt, er sei unsterblich, nur sein Körper altere, er aber verlasse denselben, um sogleich in den Körper eines Kindes einzugehen, welches nun die L.-Würde bekleidet, natürlich schon lange vorher dazu bestimmt und erzogen. Früher war seine Macht weit unumschränkter: er setzte nach eigenem Gefallen Könige ab und Könige ein; jetzt steht er in gewisser Hinsicht unter dem Kaiser von China, welcher in seinem Palast, eine Wache von 2000 Mann hält, und bei dem der L. selbst durch einen Nuntius repräsentirt wird. Dieser, wie der Dalai-L., sind eigentlich nur Gefangene des Kaisers; der Ober-L. führt ein trauriges, aller menschlichen Freude beraubtes Kerkerleben, lebt im Cölibat und hat zum Ersatz für alle Opfer nichts, als eine unbegrenzte stumme Verehrung, welche, wie man sagt, so weit geht, dass seine Excremente angebetet, ja wohl gar in Speisen genossen werden, was jedoch eine Erdichtung zu sein scheint. Wenn der neue Dalai-L. zur Regierung gelangt und noch nicht reif dazu ist, versieht der zweite, der Tischu-L., die Regentschaft; er steht überhaupt dem Dalai-L. an Macht und Ansehen, so wie in der Verehrung, welche er geniesst, am nächsten. Der Name Dalai-L. bedeutet die sehr grosse Mutter der Seele, und L. (Mutter) nennen sich die Priester der Mongolen, um damit anzudeuten, dass sie alle lebenden Geschöpfe durch Gebete und Segnungen glücklich zu machen streben, und sie so lieben, wie eine zärtliche Mutter ihre Kinder. - Die beiden Schlösser oder Klöster, welche das Oberhaupt von Tübet bewohnt, heissen Brepun und Ssera; wenn er von dem erstem zum zweiten zieht, so geht er mit dem Laufe der Sonne um die Stadt und bringt den ganzen Tag auf


Fig. 195.
diesem Wege zu; wenn er Ssera verlässt, zieht er durch die Stadt, in einem solchen Gefolge von Geistlichen, dass er selbst gar nicht sichtbar ist; dennoch müssen von seinem Wege alle Weiber fortgeschafft werden. - Das Ansehen des Dalai-L. beruht auf der dem Buddhaismus eigenthümlichen Lehre von der Seelenwanderung, nach welcher man glaubt, die Seele des vorigen L. trete unmittelbar in den Körper des neuen über, und alle L.s sind von der nämlichen Seele (von der des Chomschim Bodhissadoa) bewohnt gewesen, daher sie auch als der verkörperte Gott betrachtet werden, welcher in ihnen allen nur verschiedene Hüllen angenommen hat. Der Dalai-L. ist der Mittler zwischen den Menschen und Gott, ist selbst allwissend, allgegenwärtig, höchst heilig und unbefleckt, liegt immerdar seinen religiösen Pflichten ob und befasst sich nur selten mit den Menschen; er ist eine reine Offenbarung der Gottheit, und in seiner Person hat die ganze Religion ihren Grund. Unsere Abbildung ist nach einer aus Messing getriebenen Statuette des Dalai-L. angefertigt.


Lama Erembutsche, der tangulische Name des höchsten Repräsentanten Gottes, des Dalai Lama.


Lamaismus, nicht, wie man fälschlich glaubt, bloss die Religion der Tübetaner, sondern eine viel weiter, über Butan, China, Japan, nördlich über die Mongolei, die Tatarei, über das ganze südliche Sibirien, und südlich über die Halbinsel jenseits des Ganges verbreitete Religion, welche ganz entschieden zu der indischen Buddhareligion gehört. Die Mongolen behaupten, der L. sei die ältere Religion, indem Buddha 2214 Jahre v. Chr. auf die Welt gekommen sei, Christus seine milde Moral gekannt, und seine Lehren auf das Christenthum übergetragen habe; wogegen Andere meinen, 700 Jahre n. Chr. seien die Nestorianer, zu der Zeit, da die Kaiser zu Constantinopel sich in rein theologische Streitigkeiten mischten, nach Aegypten, nach Indien, nach China gezogen, und haben in diesen Landen eine neue christliche

Lakschmi, Fig. 194 (Ind. M.), die Göttin der Schönheit und Anmuth, Wischnu's Gattin, aus dem Meeresschaume entsprossen, gleich der Anadyomene der Griechen. Sie ist zugleich Göttin des Ueberflusses, und heisst als solche Sri oder Schiri; ferner: Göttin der Glückseligkeit im Allgemeinen, und somit identisch mit Mangola Dewta; dann als Verkörperung der Gattin Wischnu's in irdischen Gestalten ist sie als Sita, Rukmani, Radha etc. immer wieder die Geliebte und Gattin des Wischnu, wie derselbe sich bald in dieser, bald in jener Awatera als Rama, Krischna u. s. w. auf der Erde zeigte. Sie ist auf nebenstehendem Bilde dargestellt. Der Meissel der grössten indischen Künstler hat sich an diesem Gegenstande versucht, und so ist sie in einer etwas gezierten, nach den Begriffen der Indier aber unendlich anmuthigen Stellung, mit Schmuck überladen, im leichtesten Gewande, von oben herab bis auf den Gürtel fast ganz entblösst, wie zum Theil sich die Mädchen dort noch tragen, abgebildet.


Fig. 194.
Als Ideal weiblicher Schönheit dient sie den Dichtern häufig zum Vergleich für Jungfrauen, denen man schmeicheln will; keine Fürstentochter gibt es, die nicht wenigstens eben so schön wäre, als L.


Laelaps, s. Cephalus.


Lama, heissen bei den Mongolen alle Geistlichen überhaupt; bei den Kalmücken nur die vornehmsten, und in Tübet allein der höchste Priester, der jedoch zum Unterschied von zwei andern, an Würde ihm nahen Geistlichen, Dalai-L. heisst; die beiden andern werden Tischu-L. und Taranant-L. genannt. Der Erstere ist das Oberhaupt aller Bekenner der L.-Religion, ihr sichtbarer, auf Erden weilender Gott; er ist der geistliche und weltliche Herrscher, der unumschränkte Gebieter von ganz Tübet, wo er seine Residenz in einem von zwei grossen Klöstern hat, welche nahe bei der Hauptstadt Lassa oder Lhasaa liegen, und die er, nach Sommer und Winter abwechselnd, bewohnt. Das Volk glaubt, er sei unsterblich, nur sein Körper altere, er aber verlasse denselben, um sogleich in den Körper eines Kindes einzugehen, welches nun die L.-Würde bekleidet, natürlich schon lange vorher dazu bestimmt und erzogen. Früher war seine Macht weit unumschränkter: er setzte nach eigenem Gefallen Könige ab und Könige ein; jetzt steht er in gewisser Hinsicht unter dem Kaiser von China, welcher in seinem Palast, eine Wache von 2000 Mann hält, und bei dem der L. selbst durch einen Nuntius repräsentirt wird. Dieser, wie der Dalai-L., sind eigentlich nur Gefangene des Kaisers; der Ober-L. führt ein trauriges, aller menschlichen Freude beraubtes Kerkerleben, lebt im Cölibat und hat zum Ersatz für alle Opfer nichts, als eine unbegrenzte stumme Verehrung, welche, wie man sagt, so weit geht, dass seine Excremente angebetet, ja wohl gar in Speisen genossen werden, was jedoch eine Erdichtung zu sein scheint. Wenn der neue Dalai-L. zur Regierung gelangt und noch nicht reif dazu ist, versieht der zweite, der Tischu-L., die Regentschaft; er steht überhaupt dem Dalai-L. an Macht und Ansehen, so wie in der Verehrung, welche er geniesst, am nächsten. Der Name Dalai-L. bedeutet die sehr grosse Mutter der Seele, und L. (Mutter) nennen sich die Priester der Mongolen, um damit anzudeuten, dass sie alle lebenden Geschöpfe durch Gebete und Segnungen glücklich zu machen streben, und sie so lieben, wie eine zärtliche Mutter ihre Kinder. – Die beiden Schlösser oder Klöster, welche das Oberhaupt von Tübet bewohnt, heissen Brepun und Ssera; wenn er von dem erstem zum zweiten zieht, so geht er mit dem Laufe der Sonne um die Stadt und bringt den ganzen Tag auf


Fig. 195.
diesem Wege zu; wenn er Ssera verlässt, zieht er durch die Stadt, in einem solchen Gefolge von Geistlichen, dass er selbst gar nicht sichtbar ist; dennoch müssen von seinem Wege alle Weiber fortgeschafft werden. – Das Ansehen des Dalai-L. beruht auf der dem Buddhaismus eigenthümlichen Lehre von der Seelenwanderung, nach welcher man glaubt, die Seele des vorigen L. trete unmittelbar in den Körper des neuen über, und alle L.s sind von der nämlichen Seele (von der des Chomschim Bodhissadoa) bewohnt gewesen, daher sie auch als der verkörperte Gott betrachtet werden, welcher in ihnen allen nur verschiedene Hüllen angenommen hat. Der Dalai-L. ist der Mittler zwischen den Menschen und Gott, ist selbst allwissend, allgegenwärtig, höchst heilig und unbefleckt, liegt immerdar seinen religiösen Pflichten ob und befasst sich nur selten mit den Menschen; er ist eine reine Offenbarung der Gottheit, und in seiner Person hat die ganze Religion ihren Grund. Unsere Abbildung ist nach einer aus Messing getriebenen Statuette des Dalai-L. angefertigt.


Lama Erembutsche, der tangulische Name des höchsten Repräsentanten Gottes, des Dalai Lama.


Lamaismus, nicht, wie man fälschlich glaubt, bloss die Religion der Tübetaner, sondern eine viel weiter, über Butan, China, Japan, nördlich über die Mongolei, die Tatarei, über das ganze südliche Sibirien, und südlich über die Halbinsel jenseits des Ganges verbreitete Religion, welche ganz entschieden zu der indischen Buddhareligion gehört. Die Mongolen behaupten, der L. sei die ältere Religion, indem Buddha 2214 Jahre v. Chr. auf die Welt gekommen sei, Christus seine milde Moral gekannt, und seine Lehren auf das Christenthum übergetragen habe; wogegen Andere meinen, 700 Jahre n. Chr. seien die Nestorianer, zu der Zeit, da die Kaiser zu Constantinopel sich in rein theologische Streitigkeiten mischten, nach Aegypten, nach Indien, nach China gezogen, und haben in diesen Landen eine neue christliche

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[305/0375] Lakschmi, Fig. 194 (Ind. M.), die Göttin der Schönheit und Anmuth, Wischnu's Gattin, aus dem Meeresschaume entsprossen, gleich der Anadyomene der Griechen. Sie ist zugleich Göttin des Ueberflusses, und heisst als solche Sri oder Schiri; ferner: Göttin der Glückseligkeit im Allgemeinen, und somit identisch mit Mangola Dewta; dann als Verkörperung der Gattin Wischnu's in irdischen Gestalten ist sie als Sita, Rukmani, Radha etc. immer wieder die Geliebte und Gattin des Wischnu, wie derselbe sich bald in dieser, bald in jener Awatera als Rama, Krischna u. s. w. auf der Erde zeigte. Sie ist auf nebenstehendem Bilde dargestellt. Der Meissel der grössten indischen Künstler hat sich an diesem Gegenstande versucht, und so ist sie in einer etwas gezierten, nach den Begriffen der Indier aber unendlich anmuthigen Stellung, mit Schmuck überladen, im leichtesten Gewande, von oben herab bis auf den Gürtel fast ganz entblösst, wie zum Theil sich die Mädchen dort noch tragen, abgebildet. [Abbildung Fig. 194. ] Als Ideal weiblicher Schönheit dient sie den Dichtern häufig zum Vergleich für Jungfrauen, denen man schmeicheln will; keine Fürstentochter gibt es, die nicht wenigstens eben so schön wäre, als L. Laelaps, s. Cephalus. Lama, heissen bei den Mongolen alle Geistlichen überhaupt; bei den Kalmücken nur die vornehmsten, und in Tübet allein der höchste Priester, der jedoch zum Unterschied von zwei andern, an Würde ihm nahen Geistlichen, Dalai-L. heisst; die beiden andern werden Tischu-L. und Taranant-L. genannt. Der Erstere ist das Oberhaupt aller Bekenner der L.-Religion, ihr sichtbarer, auf Erden weilender Gott; er ist der geistliche und weltliche Herrscher, der unumschränkte Gebieter von ganz Tübet, wo er seine Residenz in einem von zwei grossen Klöstern hat, welche nahe bei der Hauptstadt Lassa oder Lhasaa liegen, und die er, nach Sommer und Winter abwechselnd, bewohnt. Das Volk glaubt, er sei unsterblich, nur sein Körper altere, er aber verlasse denselben, um sogleich in den Körper eines Kindes einzugehen, welches nun die L.-Würde bekleidet, natürlich schon lange vorher dazu bestimmt und erzogen. Früher war seine Macht weit unumschränkter: er setzte nach eigenem Gefallen Könige ab und Könige ein; jetzt steht er in gewisser Hinsicht unter dem Kaiser von China, welcher in seinem Palast, eine Wache von 2000 Mann hält, und bei dem der L. selbst durch einen Nuntius repräsentirt wird. Dieser, wie der Dalai-L., sind eigentlich nur Gefangene des Kaisers; der Ober-L. führt ein trauriges, aller menschlichen Freude beraubtes Kerkerleben, lebt im Cölibat und hat zum Ersatz für alle Opfer nichts, als eine unbegrenzte stumme Verehrung, welche, wie man sagt, so weit geht, dass seine Excremente angebetet, ja wohl gar in Speisen genossen werden, was jedoch eine Erdichtung zu sein scheint. Wenn der neue Dalai-L. zur Regierung gelangt und noch nicht reif dazu ist, versieht der zweite, der Tischu-L., die Regentschaft; er steht überhaupt dem Dalai-L. an Macht und Ansehen, so wie in der Verehrung, welche er geniesst, am nächsten. Der Name Dalai-L. bedeutet die sehr grosse Mutter der Seele, und L. (Mutter) nennen sich die Priester der Mongolen, um damit anzudeuten, dass sie alle lebenden Geschöpfe durch Gebete und Segnungen glücklich zu machen streben, und sie so lieben, wie eine zärtliche Mutter ihre Kinder. – Die beiden Schlösser oder Klöster, welche das Oberhaupt von Tübet bewohnt, heissen Brepun und Ssera; wenn er von dem erstem zum zweiten zieht, so geht er mit dem Laufe der Sonne um die Stadt und bringt den ganzen Tag auf [Abbildung Fig. 195. ] diesem Wege zu; wenn er Ssera verlässt, zieht er durch die Stadt, in einem solchen Gefolge von Geistlichen, dass er selbst gar nicht sichtbar ist; dennoch müssen von seinem Wege alle Weiber fortgeschafft werden. – Das Ansehen des Dalai-L. beruht auf der dem Buddhaismus eigenthümlichen Lehre von der Seelenwanderung, nach welcher man glaubt, die Seele des vorigen L. trete unmittelbar in den Körper des neuen über, und alle L.s sind von der nämlichen Seele (von der des Chomschim Bodhissadoa) bewohnt gewesen, daher sie auch als der verkörperte Gott betrachtet werden, welcher in ihnen allen nur verschiedene Hüllen angenommen hat. Der Dalai-L. ist der Mittler zwischen den Menschen und Gott, ist selbst allwissend, allgegenwärtig, höchst heilig und unbefleckt, liegt immerdar seinen religiösen Pflichten ob und befasst sich nur selten mit den Menschen; er ist eine reine Offenbarung der Gottheit, und in seiner Person hat die ganze Religion ihren Grund. Unsere Abbildung ist nach einer aus Messing getriebenen Statuette des Dalai-L. angefertigt. Lama Erembutsche, der tangulische Name des höchsten Repräsentanten Gottes, des Dalai Lama. Lamaismus, nicht, wie man fälschlich glaubt, bloss die Religion der Tübetaner, sondern eine viel weiter, über Butan, China, Japan, nördlich über die Mongolei, die Tatarei, über das ganze südliche Sibirien, und südlich über die Halbinsel jenseits des Ganges verbreitete Religion, welche ganz entschieden zu der indischen Buddhareligion gehört. Die Mongolen behaupten, der L. sei die ältere Religion, indem Buddha 2214 Jahre v. Chr. auf die Welt gekommen sei, Christus seine milde Moral gekannt, und seine Lehren auf das Christenthum übergetragen habe; wogegen Andere meinen, 700 Jahre n. Chr. seien die Nestorianer, zu der Zeit, da die Kaiser zu Constantinopel sich in rein theologische Streitigkeiten mischten, nach Aegypten, nach Indien, nach China gezogen, und haben in diesen Landen eine neue christliche

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/375>, abgerufen am 21.11.2024.