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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Lycaon (Gr. M.), 1) Sohn des Pelasgus und der Oceanide Meliboea, König der Arcadier und einer ihrer Stammhelden, bekannt durch seine Grausamkeit und seine fünfzig Söhne, welche den ruchlosen Vater wo möglich noch übertrafen. Jupiter ward einst von L. mit dem Fleisch eines geschlachteten Kindes bewirthet, wofür der Olympier ihn in einen Wolf verwandelte und alle seine Söhne bis auf den jüngsten mit dem Blitz erschlug. - 2) L., Vater des Pandarus, der die Bewohner von Zelea als Bundesgenosse der Trojaner anführte. - 3) L., Sohn des Priamus und der Laothoe, folglich ein Halbbruder Hectors, welchen Umstand er vergeblich gegen den wüthenden Achilles geltend zu machen suchte, der ihn, den um Erbarmen Flehenden, erbarmungslos ermordete.


Lycastus (Gr. M.), ein junger Creter, geliebt vor Eulimene, der Tochter des Cydon (s. d. 2).


Lycaeus (Gr. M.), Beiname des Jupiter und des Pan, von dem arcadischen Berge L., auf welchem beide verehrt wurden.


Lycegenes (Gr. M.), "der aus Lycien Stammende oder Lichtgeborne", Beiname des Apollo.


Lycetus (Gr. M.), Gefährte des Phineus, mit welchem er Perseus bei seiner Hochzeit mit Andromeda überfiel, aber dafür erschlagen wurde.


Lyceus (Gr. M.), entweder: "der Wolfsgott", oder: "der Lichtgott", Beiname Apollo's an mehreren Orten.


Lycia (Gr. M.), Beiname der Diana zu Trözen.


Lycidas (Gr. M.), ein Centaur, auf der Hochzeit des Pirithous durch Dryas erlegt.


Lycius (Gr. M.), "der Lycier", 1) Beiname des Apollo, der vielleicht auch mit dem Wolf (griech. lykos), Apollo's heiligem Thier, zusammenhängt. - 2) L., Sohn des Hercules und der Thespiade Toxicrate.


Lycoatis (Gr. M.), Beiname der Diana zu Lycoa in Arcadien.


Lycomedes (Gr. M.), 1) König der Insel Scyrus, bei dessen Töchtern und deren Gespielinnen Thetis ihren Sohn Achilles verbarg. Es entspann sich dabei zwischen ihm und der Deidamia eine Liebe, als deren Frucht der wilde Pyrrhus bekannt ist. L. soll dem auf die Insel verschlagenen Theseus nach dem Leben getrachtet haben, indem er ihn von einem Felsen hinabstiess. Die Athener verwüsteten die Insel, als sie die angeblichen Gebeine des Theseus von da abholten. - 2) L., Sohn des Creon, einer der Helden der Ilias; er bewachte nebst noch sechs andern und einer Schaar von 700 Jünglingen die Verschanzungen der Griechen, und vertheidigte später die Leiche des Patroclus.


Lycopeus (Gr. M.), Sohn des Agrius, von Tydeus erschlagen.


Lycophontes (Gr. M.), Anführer der fünfzig Thebaner, welche verrätherisch den Tydeus überfielen, der als Gesandter der sieben Helden aus Theben zurückkehrte; er blieb nebst allen seinen Gehülfen, mit Ausnahme des Mäon.


Lycophron (Gr. M.), Sohn des Mastor, Genosse des Ajax Telamonius, aus Cythere gebürtig, welches er um eines Mordes willen verlassen musste. Hector, als er die Schiffe der Griechen bedrängte, traf auch L. mit dem Speere über dem Ohre; der Wurf galt dem Ajax.


Lycoreus (Gr. M.), Sohn des Apollo und der Nymphe Corycia, nach welcher die corycische Höhle benannt wurde, während die Stadt Lycorea (Wolfsberg) nach ihrem Sohne hiess. - Auch war L. ein Beiname des Apollo.


Lycormas (Gr. M.), ein Freund des Perseus, der bei der Hochzeit des Helden den Pettalus mit einem Riegel der Thüre, den er sich losgebrochen, wie einen Stier erschlug.


Lycorus (Gr. M.), Vater des Hyamus, ein alter Heros von Phocis; nach seinem Sohne soll eine Spitze des Parnassus Hyampea benannt worden sein.


Lycotas (Gr. M.), ein lanzenkundiger Centaur, welcher auf des Pirithous Hochzeit dem mächtigen Theseus erlag.


Lycotherses, s. Agave.


Lyctius, s. Itone.


Lyctus (Gr. M.), Sohn des Lycaon, Gründer der gleichnamigen Stadt auf Creta.


Lycurgus (Gr. M.), 1) Sohn des Hercules von einer der Thespiaden, deren Namen uns Apollodor nicht aufbehalten hat. - 2) L., Sohn des Aleus und der Neära, König in Arcadien, bekannt durch seinen Sieg über den Keulenschwinger Areithous, den er in einen Hohlweg lockte, wo er seine furchtbare Waffe nicht brauchen konnte, und dem viel schwächeren Feinde erlag. - 3) L., Sohn des Pronax, gehörte zu den Begleitern der sieben Helden vor Theben, und zu den Menschen, welche Aesculap von den Todten auferweckte. - 4) L., Sohn des Dryas, wurde nach Apollodor für seine frevelhafte Widersetzlichkeit gegen Bacchus auf das Grausamste bestraft. Früher ein Freund des Gottes, verfolgte er diesen, nachdem er die verderblichen Folgen des Weines kennen gelernt, und liess alle Reben auf seinem Gebiete niederhauen. Als nun Bacchus auf seinen Zügen durch Thracien kam, ward er von L. angegriffen, sein Gefolge zerstreut, theils gefangen, theils getödtet, er selbst aber genöthigt, nach dem Meere zu entfliehen. Da bestrafte Bacchus den feindlichen König durch Wahnsinn; in diesem hieb er seinen Sohn Dryas nieder und sich selbst die Beine ab, in der Meinung, Reben umzuhauen. Pest und Unfruchtbarkeit verödeten sein Reich; das Orakel sagte, diese Uebel würden nicht nachlassen, so lange L. noch lebe; kaum erfuhr das Volk diesen Spruch, als in einem Aufstand der König ergriffen, auf den pangäischen Berg geführt und dort von Pferden zerrissen wurde. Die Fabel, häufig von Dichtern benutzt, hat manchfaltige Veränderungen erlitten. - 5) L., Bewerber um die schöne Hippodamia, ward im Wettlauf von ihrem Vater besiegt und getödtet.


Lycus (Gr. M.), 1) Sohn des Neptun und der Plejade Celäno. Sein Vater wies ihm die Insel der Seligen zum Wohnsitz an. - 2) L., Bruder des Nycteus, Sohn des Hyrieus und der Clonia. Beide Brüder waren in Folge eines Mordes, den sie an Phlegyas, dem Sohne des Mars und der Chryse, begangen, flüchtig geworden und hatten sich in Hyria niedergelassen, wo sie wegen ihrer Verwandtschaft mit Pentheus das Bürgerrecht erhielten. Nun war L. von den Thebanern zum Feldherrn erwählt worden, und als solcher bemächtigte er sich der Herrschaft; nachdem er zwanzig Jahre die Regierung gehabt, ward er von Amphion und Zethus ermordet. - 3) L., gleichfalls Sohn des Neptun, hatte ebenfalls die Herrschaft von Theben an sich gerissen, ward aber von Hercules, dessen Gattin Megara er beleidigt, umgebracht. - 4) L., einer der Telchinen oder frühesten Bewohner von Rhodus, kam nach Lycien und erbaute dort den Tempel des lycischen Apollo, am Flusse Xanthus, noch vor der deucalionischen Fluth. - 5) L., Sohn des Pandion, welcher die Mysterien der Ceres und Proserpina nach einem bestimmten Ritus ordnete. Er bemächtigte sich mit seinen Brüdern der Herrschaft von Athen, ward aber bald von einem derselben, Aegeus, vertrieben und ging nach Asien, wo er der Landschaft Lycien ihren Namen gab. - 6) L., Sohn des Mars, König in Lycien. Er wollte den Diomedes, der auf der Heimfahrt von Troja in sein Land verschlagen wurde, dem Mars opfern, aber Callirrhoe, des Königs Tochter, befreite ihn aus Liebe. - 7) L., Sohn des Dascylus, Beherrscher von Mysien. In seinem Kriege mit den Bebrykern stand Hercules ihm bei, wofür er das eroberte Land aus Dankbarkeit Heraclea nannte.


Lydus (Gr. M.), ein Heraclide, Sohn des Atys, von welchem das Land Lydien den Namen erhielt.


Lygodesma (Gr. M.), "die Weidenumschlungene", Beiname der Diana zu Sparta, wo Astrabacus in einem Weidenbusche ihr Bild gefunden haben sollte, das ihn wahnsinnig machte.


Lyna, identisch mit Hlyn (s. d.).


Lynceus (Gr. M.), 1) der einzige von allen Söhnen des Aegyptus, welcher der blutigen Hochzeitnacht seiner 49 Brüder entrann. Die zärtliche Hypermnestra (s. d.) war seine Braut; sie sollte auf des Vaters Befehl ihn ermorden, wie die übrigen Schwestern mit ihren Männern thaten; doch da er selbst ihrer in der ersten Nacht schonte, liess sie ihn nicht nur am Leben, sondern half ihm auch zur Flucht. Nach über sie gehaltenem Gericht, worin sie gegen des Danaus Klage frei gesprochen wurde, vermählte sie sich mit L., der von ihr den Abas erhielt. - 2) L., wegen seines scharfen Gesichtes berühmt, und desshalb auch Steuermann der Argonauten, s. Idas. - 3) L., Oheim des Meleager, von diesem bei der calydonischen Jagd erschlagen, weil er der Atalante den Siegespreis entziehen wollte.


Lyncus (Gr. M.), König von Sicilien, nach Anderen von Scythien, zu welchem Triptolemus mit der Erfindung

Lycaon (Gr. M.), 1) Sohn des Pelasgus und der Oceanide Meliboea, König der Arcadier und einer ihrer Stammhelden, bekannt durch seine Grausamkeit und seine fünfzig Söhne, welche den ruchlosen Vater wo möglich noch übertrafen. Jupiter ward einst von L. mit dem Fleisch eines geschlachteten Kindes bewirthet, wofür der Olympier ihn in einen Wolf verwandelte und alle seine Söhne bis auf den jüngsten mit dem Blitz erschlug. – 2) L., Vater des Pandarus, der die Bewohner von Zelea als Bundesgenosse der Trojaner anführte. – 3) L., Sohn des Priamus und der Laothoë, folglich ein Halbbruder Hectors, welchen Umstand er vergeblich gegen den wüthenden Achilles geltend zu machen suchte, der ihn, den um Erbarmen Flehenden, erbarmungslos ermordete.


Lycastus (Gr. M.), ein junger Creter, geliebt vor Eulimene, der Tochter des Cydon (s. d. 2).


Lycaeus (Gr. M.), Beiname des Jupiter und des Pan, von dem arcadischen Berge L., auf welchem beide verehrt wurden.


Lycegenes (Gr. M.), »der aus Lycien Stammende oder Lichtgeborne«, Beiname des Apollo.


Lycetus (Gr. M.), Gefährte des Phineus, mit welchem er Perseus bei seiner Hochzeit mit Andromeda überfiel, aber dafür erschlagen wurde.


Lyceus (Gr. M.), entweder: »der Wolfsgott«, oder: »der Lichtgott«, Beiname Apollo's an mehreren Orten.


Lycia (Gr. M.), Beiname der Diana zu Trözen.


Lycidas (Gr. M.), ein Centaur, auf der Hochzeit des Pirithous durch Dryas erlegt.


Lycius (Gr. M.), »der Lycier«, 1) Beiname des Apollo, der vielleicht auch mit dem Wolf (griech. lykos), Apollo's heiligem Thier, zusammenhängt. – 2) L., Sohn des Hercules und der Thespiade Toxicrate.


Lycoatis (Gr. M.), Beiname der Diana zu Lycoa in Arcadien.


Lycomedes (Gr. M.), 1) König der Insel Scyrus, bei dessen Töchtern und deren Gespielinnen Thetis ihren Sohn Achilles verbarg. Es entspann sich dabei zwischen ihm und der Deïdamia eine Liebe, als deren Frucht der wilde Pyrrhus bekannt ist. L. soll dem auf die Insel verschlagenen Theseus nach dem Leben getrachtet haben, indem er ihn von einem Felsen hinabstiess. Die Athener verwüsteten die Insel, als sie die angeblichen Gebeine des Theseus von da abholten. – 2) L., Sohn des Creon, einer der Helden der Ilias; er bewachte nebst noch sechs andern und einer Schaar von 700 Jünglingen die Verschanzungen der Griechen, und vertheidigte später die Leiche des Patroclus.


Lycopeus (Gr. M.), Sohn des Agrius, von Tydeus erschlagen.


Lycophontes (Gr. M.), Anführer der fünfzig Thebaner, welche verrätherisch den Tydeus überfielen, der als Gesandter der sieben Helden aus Theben zurückkehrte; er blieb nebst allen seinen Gehülfen, mit Ausnahme des Mäon.


Lycophron (Gr. M.), Sohn des Mastor, Genosse des Ajax Telamonius, aus Cythere gebürtig, welches er um eines Mordes willen verlassen musste. Hector, als er die Schiffe der Griechen bedrängte, traf auch L. mit dem Speere über dem Ohre; der Wurf galt dem Ajax.


Lycoreus (Gr. M.), Sohn des Apollo und der Nymphe Corycia, nach welcher die corycische Höhle benannt wurde, während die Stadt Lycorea (Wolfsberg) nach ihrem Sohne hiess. – Auch war L. ein Beiname des Apollo.


Lycormas (Gr. M.), ein Freund des Perseus, der bei der Hochzeit des Helden den Pettalus mit einem Riegel der Thüre, den er sich losgebrochen, wie einen Stier erschlug.


Lycorus (Gr. M.), Vater des Hyamus, ein alter Heros von Phocis; nach seinem Sohne soll eine Spitze des Parnassus Hyampea benannt worden sein.


Lycotas (Gr. M.), ein lanzenkundiger Centaur, welcher auf des Pirithous Hochzeit dem mächtigen Theseus erlag.


Lycotherses, s. Agave.


Lyctius, s. Itone.


Lyctus (Gr. M.), Sohn des Lycaon, Gründer der gleichnamigen Stadt auf Creta.


Lycurgus (Gr. M.), 1) Sohn des Hercules von einer der Thespiaden, deren Namen uns Apollodor nicht aufbehalten hat. – 2) L., Sohn des Aleus und der Neära, König in Arcadien, bekannt durch seinen Sieg über den Keulenschwinger Areïthous, den er in einen Hohlweg lockte, wo er seine furchtbare Waffe nicht brauchen konnte, und dem viel schwächeren Feinde erlag. – 3) L., Sohn des Pronax, gehörte zu den Begleitern der sieben Helden vor Theben, und zu den Menschen, welche Aesculap von den Todten auferweckte. – 4) L., Sohn des Dryas, wurde nach Apollodor für seine frevelhafte Widersetzlichkeit gegen Bacchus auf das Grausamste bestraft. Früher ein Freund des Gottes, verfolgte er diesen, nachdem er die verderblichen Folgen des Weines kennen gelernt, und liess alle Reben auf seinem Gebiete niederhauen. Als nun Bacchus auf seinen Zügen durch Thracien kam, ward er von L. angegriffen, sein Gefolge zerstreut, theils gefangen, theils getödtet, er selbst aber genöthigt, nach dem Meere zu entfliehen. Da bestrafte Bacchus den feindlichen König durch Wahnsinn; in diesem hieb er seinen Sohn Dryas nieder und sich selbst die Beine ab, in der Meinung, Reben umzuhauen. Pest und Unfruchtbarkeit verödeten sein Reich; das Orakel sagte, diese Uebel würden nicht nachlassen, so lange L. noch lebe; kaum erfuhr das Volk diesen Spruch, als in einem Aufstand der König ergriffen, auf den pangäischen Berg geführt und dort von Pferden zerrissen wurde. Die Fabel, häufig von Dichtern benutzt, hat manchfaltige Veränderungen erlitten. – 5) L., Bewerber um die schöne Hippodamia, ward im Wettlauf von ihrem Vater besiegt und getödtet.


Lycus (Gr. M.), 1) Sohn des Neptun und der Plejade Celäno. Sein Vater wies ihm die Insel der Seligen zum Wohnsitz an. – 2) L., Bruder des Nycteus, Sohn des Hyrieus und der Clonia. Beide Brüder waren in Folge eines Mordes, den sie an Phlegyas, dem Sohne des Mars und der Chryse, begangen, flüchtig geworden und hatten sich in Hyria niedergelassen, wo sie wegen ihrer Verwandtschaft mit Pentheus das Bürgerrecht erhielten. Nun war L. von den Thebanern zum Feldherrn erwählt worden, und als solcher bemächtigte er sich der Herrschaft; nachdem er zwanzig Jahre die Regierung gehabt, ward er von Amphion und Zethus ermordet. – 3) L., gleichfalls Sohn des Neptun, hatte ebenfalls die Herrschaft von Theben an sich gerissen, ward aber von Hercules, dessen Gattin Megara er beleidigt, umgebracht. – 4) L., einer der Telchinen oder frühesten Bewohner von Rhodus, kam nach Lycien und erbaute dort den Tempel des lycischen Apollo, am Flusse Xanthus, noch vor der deucalionischen Fluth. – 5) L., Sohn des Pandion, welcher die Mysterien der Ceres und Proserpina nach einem bestimmten Ritus ordnete. Er bemächtigte sich mit seinen Brüdern der Herrschaft von Athen, ward aber bald von einem derselben, Aegeus, vertrieben und ging nach Asien, wo er der Landschaft Lycien ihren Namen gab. – 6) L., Sohn des Mars, König in Lycien. Er wollte den Diomedes, der auf der Heimfahrt von Troja in sein Land verschlagen wurde, dem Mars opfern, aber Callirrhoë, des Königs Tochter, befreite ihn aus Liebe. – 7) L., Sohn des Dascylus, Beherrscher von Mysien. In seinem Kriege mit den Bebrykern stand Hercules ihm bei, wofür er das eroberte Land aus Dankbarkeit Heraclea nannte.


Lydus (Gr. M.), ein Heraclide, Sohn des Atys, von welchem das Land Lydien den Namen erhielt.


Lygodesma (Gr. M.), »die Weidenumschlungene«, Beiname der Diana zu Sparta, wo Astrabacus in einem Weidenbusche ihr Bild gefunden haben sollte, das ihn wahnsinnig machte.


Lyna, identisch mit Hlyn (s. d.).


Lynceus (Gr. M.), 1) der einzige von allen Söhnen des Aegyptus, welcher der blutigen Hochzeitnacht seiner 49 Brüder entrann. Die zärtliche Hypermnestra (s. d.) war seine Braut; sie sollte auf des Vaters Befehl ihn ermorden, wie die übrigen Schwestern mit ihren Männern thaten; doch da er selbst ihrer in der ersten Nacht schonte, liess sie ihn nicht nur am Leben, sondern half ihm auch zur Flucht. Nach über sie gehaltenem Gericht, worin sie gegen des Danaus Klage frei gesprochen wurde, vermählte sie sich mit L., der von ihr den Abas erhielt. – 2) L., wegen seines scharfen Gesichtes berühmt, und desshalb auch Steuermann der Argonauten, s. Idas. – 3) L., Oheim des Meleager, von diesem bei der calydonischen Jagd erschlagen, weil er der Atalante den Siegespreis entziehen wollte.


Lyncus (Gr. M.), König von Sicilien, nach Anderen von Scythien, zu welchem Triptolemus mit der Erfindung

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[317/0387] Lycaon (Gr. M.), 1) Sohn des Pelasgus und der Oceanide Meliboea, König der Arcadier und einer ihrer Stammhelden, bekannt durch seine Grausamkeit und seine fünfzig Söhne, welche den ruchlosen Vater wo möglich noch übertrafen. Jupiter ward einst von L. mit dem Fleisch eines geschlachteten Kindes bewirthet, wofür der Olympier ihn in einen Wolf verwandelte und alle seine Söhne bis auf den jüngsten mit dem Blitz erschlug. – 2) L., Vater des Pandarus, der die Bewohner von Zelea als Bundesgenosse der Trojaner anführte. – 3) L., Sohn des Priamus und der Laothoë, folglich ein Halbbruder Hectors, welchen Umstand er vergeblich gegen den wüthenden Achilles geltend zu machen suchte, der ihn, den um Erbarmen Flehenden, erbarmungslos ermordete. Lycastus (Gr. M.), ein junger Creter, geliebt vor Eulimene, der Tochter des Cydon (s. d. 2). Lycaeus (Gr. M.), Beiname des Jupiter und des Pan, von dem arcadischen Berge L., auf welchem beide verehrt wurden. Lycegenes (Gr. M.), »der aus Lycien Stammende oder Lichtgeborne«, Beiname des Apollo. Lycetus (Gr. M.), Gefährte des Phineus, mit welchem er Perseus bei seiner Hochzeit mit Andromeda überfiel, aber dafür erschlagen wurde. Lyceus (Gr. M.), entweder: »der Wolfsgott«, oder: »der Lichtgott«, Beiname Apollo's an mehreren Orten. Lycia (Gr. M.), Beiname der Diana zu Trözen. Lycidas (Gr. M.), ein Centaur, auf der Hochzeit des Pirithous durch Dryas erlegt. Lycius (Gr. M.), »der Lycier«, 1) Beiname des Apollo, der vielleicht auch mit dem Wolf (griech. lykos), Apollo's heiligem Thier, zusammenhängt. – 2) L., Sohn des Hercules und der Thespiade Toxicrate. Lycoatis (Gr. M.), Beiname der Diana zu Lycoa in Arcadien. Lycomedes (Gr. M.), 1) König der Insel Scyrus, bei dessen Töchtern und deren Gespielinnen Thetis ihren Sohn Achilles verbarg. Es entspann sich dabei zwischen ihm und der Deïdamia eine Liebe, als deren Frucht der wilde Pyrrhus bekannt ist. L. soll dem auf die Insel verschlagenen Theseus nach dem Leben getrachtet haben, indem er ihn von einem Felsen hinabstiess. Die Athener verwüsteten die Insel, als sie die angeblichen Gebeine des Theseus von da abholten. – 2) L., Sohn des Creon, einer der Helden der Ilias; er bewachte nebst noch sechs andern und einer Schaar von 700 Jünglingen die Verschanzungen der Griechen, und vertheidigte später die Leiche des Patroclus. Lycopeus (Gr. M.), Sohn des Agrius, von Tydeus erschlagen. Lycophontes (Gr. M.), Anführer der fünfzig Thebaner, welche verrätherisch den Tydeus überfielen, der als Gesandter der sieben Helden aus Theben zurückkehrte; er blieb nebst allen seinen Gehülfen, mit Ausnahme des Mäon. Lycophron (Gr. M.), Sohn des Mastor, Genosse des Ajax Telamonius, aus Cythere gebürtig, welches er um eines Mordes willen verlassen musste. Hector, als er die Schiffe der Griechen bedrängte, traf auch L. mit dem Speere über dem Ohre; der Wurf galt dem Ajax. Lycoreus (Gr. M.), Sohn des Apollo und der Nymphe Corycia, nach welcher die corycische Höhle benannt wurde, während die Stadt Lycorea (Wolfsberg) nach ihrem Sohne hiess. – Auch war L. ein Beiname des Apollo. Lycormas (Gr. M.), ein Freund des Perseus, der bei der Hochzeit des Helden den Pettalus mit einem Riegel der Thüre, den er sich losgebrochen, wie einen Stier erschlug. Lycorus (Gr. M.), Vater des Hyamus, ein alter Heros von Phocis; nach seinem Sohne soll eine Spitze des Parnassus Hyampea benannt worden sein. Lycotas (Gr. M.), ein lanzenkundiger Centaur, welcher auf des Pirithous Hochzeit dem mächtigen Theseus erlag. Lycotherses, s. Agave. Lyctius, s. Itone. Lyctus (Gr. M.), Sohn des Lycaon, Gründer der gleichnamigen Stadt auf Creta. Lycurgus (Gr. M.), 1) Sohn des Hercules von einer der Thespiaden, deren Namen uns Apollodor nicht aufbehalten hat. – 2) L., Sohn des Aleus und der Neära, König in Arcadien, bekannt durch seinen Sieg über den Keulenschwinger Areïthous, den er in einen Hohlweg lockte, wo er seine furchtbare Waffe nicht brauchen konnte, und dem viel schwächeren Feinde erlag. – 3) L., Sohn des Pronax, gehörte zu den Begleitern der sieben Helden vor Theben, und zu den Menschen, welche Aesculap von den Todten auferweckte. – 4) L., Sohn des Dryas, wurde nach Apollodor für seine frevelhafte Widersetzlichkeit gegen Bacchus auf das Grausamste bestraft. Früher ein Freund des Gottes, verfolgte er diesen, nachdem er die verderblichen Folgen des Weines kennen gelernt, und liess alle Reben auf seinem Gebiete niederhauen. Als nun Bacchus auf seinen Zügen durch Thracien kam, ward er von L. angegriffen, sein Gefolge zerstreut, theils gefangen, theils getödtet, er selbst aber genöthigt, nach dem Meere zu entfliehen. Da bestrafte Bacchus den feindlichen König durch Wahnsinn; in diesem hieb er seinen Sohn Dryas nieder und sich selbst die Beine ab, in der Meinung, Reben umzuhauen. Pest und Unfruchtbarkeit verödeten sein Reich; das Orakel sagte, diese Uebel würden nicht nachlassen, so lange L. noch lebe; kaum erfuhr das Volk diesen Spruch, als in einem Aufstand der König ergriffen, auf den pangäischen Berg geführt und dort von Pferden zerrissen wurde. Die Fabel, häufig von Dichtern benutzt, hat manchfaltige Veränderungen erlitten. – 5) L., Bewerber um die schöne Hippodamia, ward im Wettlauf von ihrem Vater besiegt und getödtet. Lycus (Gr. M.), 1) Sohn des Neptun und der Plejade Celäno. Sein Vater wies ihm die Insel der Seligen zum Wohnsitz an. – 2) L., Bruder des Nycteus, Sohn des Hyrieus und der Clonia. Beide Brüder waren in Folge eines Mordes, den sie an Phlegyas, dem Sohne des Mars und der Chryse, begangen, flüchtig geworden und hatten sich in Hyria niedergelassen, wo sie wegen ihrer Verwandtschaft mit Pentheus das Bürgerrecht erhielten. Nun war L. von den Thebanern zum Feldherrn erwählt worden, und als solcher bemächtigte er sich der Herrschaft; nachdem er zwanzig Jahre die Regierung gehabt, ward er von Amphion und Zethus ermordet. – 3) L., gleichfalls Sohn des Neptun, hatte ebenfalls die Herrschaft von Theben an sich gerissen, ward aber von Hercules, dessen Gattin Megara er beleidigt, umgebracht. – 4) L., einer der Telchinen oder frühesten Bewohner von Rhodus, kam nach Lycien und erbaute dort den Tempel des lycischen Apollo, am Flusse Xanthus, noch vor der deucalionischen Fluth. – 5) L., Sohn des Pandion, welcher die Mysterien der Ceres und Proserpina nach einem bestimmten Ritus ordnete. Er bemächtigte sich mit seinen Brüdern der Herrschaft von Athen, ward aber bald von einem derselben, Aegeus, vertrieben und ging nach Asien, wo er der Landschaft Lycien ihren Namen gab. – 6) L., Sohn des Mars, König in Lycien. Er wollte den Diomedes, der auf der Heimfahrt von Troja in sein Land verschlagen wurde, dem Mars opfern, aber Callirrhoë, des Königs Tochter, befreite ihn aus Liebe. – 7) L., Sohn des Dascylus, Beherrscher von Mysien. In seinem Kriege mit den Bebrykern stand Hercules ihm bei, wofür er das eroberte Land aus Dankbarkeit Heraclea nannte. Lydus (Gr. M.), ein Heraclide, Sohn des Atys, von welchem das Land Lydien den Namen erhielt. Lygodesma (Gr. M.), »die Weidenumschlungene«, Beiname der Diana zu Sparta, wo Astrabacus in einem Weidenbusche ihr Bild gefunden haben sollte, das ihn wahnsinnig machte. Lyna, identisch mit Hlyn (s. d.). Lynceus (Gr. M.), 1) der einzige von allen Söhnen des Aegyptus, welcher der blutigen Hochzeitnacht seiner 49 Brüder entrann. Die zärtliche Hypermnestra (s. d.) war seine Braut; sie sollte auf des Vaters Befehl ihn ermorden, wie die übrigen Schwestern mit ihren Männern thaten; doch da er selbst ihrer in der ersten Nacht schonte, liess sie ihn nicht nur am Leben, sondern half ihm auch zur Flucht. Nach über sie gehaltenem Gericht, worin sie gegen des Danaus Klage frei gesprochen wurde, vermählte sie sich mit L., der von ihr den Abas erhielt. – 2) L., wegen seines scharfen Gesichtes berühmt, und desshalb auch Steuermann der Argonauten, s. Idas. – 3) L., Oheim des Meleager, von diesem bei der calydonischen Jagd erschlagen, weil er der Atalante den Siegespreis entziehen wollte. Lyncus (Gr. M.), König von Sicilien, nach Anderen von Scythien, zu welchem Triptolemus mit der Erfindung

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/387>, abgerufen am 22.11.2024.