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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Not (Nord. M.), die Nacht, eine Jotenjungfrau, Tochter des Norve, schwarz und düster wie ihr Name. Sie vermählte sich dreimal, zuerst mit Naglfari, welchem sie einen Sohn, Audr, gebar; dann mit Anar, der Jörd (die Erde) erzeugte, und endlich mit einem Asen, Dellingur (Dämmerung), welchen sie mit dem Dag oder Dagor (Tag) beschenkte. Letzterer ward wegen seiner Schönheit ganz zum Geschlechte des Vaters gezählt, und Odin gab ihm ein Ross, Skinfaxi, mit welchem er immerfort um die Erde reitet; ihm voran geht aber N. auf dem Ross Hrimfaxi; so folgen N. und Dagur (Nacht und Tag) einander stets abwechselnd nach.


Notus, Fig. 245 (Gr. M.), der Südwind; am Thurm der Winde zu Athen dargestellt als unbärtiger Jüngling, eine Urne mit beiden Händen haltend.


Fig. 245.

Nox, griechisch Nyx (Röm. u. gr. M.), die Nacht, die nie alternde Erzeugerin aller Dinge, Tochter des Chaos, und des Erebus (s. d.) Gemahlin, welchem sie eine zahlreiche Nachkommenschaft gebar. Sie ist eine mächtige Göttin, Beherrscherin des Weltalls, denn sie bringt Alles zur Ruhe, bändigt alle Leidenschaften, und ist die Ursache des Entstehens aller Dinge.


Numeias (Slav. M.), Gesammtname der Hausgötter der Polen, welche die manchfaltigsten Verrichtungen hatten: Bewachen des Heerdes, Löschen der Lichter, Schliessen der Hausthüren u. s. w., uns jedoch nur ihren Namen nach bekannt sind.


Numeria (Röm. M.), die Göttin, welche zählen lehrt (von numerus, Zahl). Nach Andern eine Geburtsgöttin, welche die Geburt mit der richtigen Zahl der Tage eintreten lässt.


Nychea (Gr. M.), eine von den drei Nymphen (die andern hiessen Malis und Eunice), welche den schönen Hylas, den Liebling des Hercules, raubten.


Nycteis (Gr. M.), Tochter des Nycteus, mit Polydorus, König von Theben, vermählt, dem sie den Labdacus gebar.


Nycteus, s. Antiope und Lycus.


Nyctimene (Gr. M.), Tochter der Epopeus, Königs der Insel Lesbos; sie verliebte sich in ihren eigenen Vater und entweihte sein Lager, wofür sie in eine Nachteule verwandelt wurde.


Nyctimus (Gr. M.), der einzige von den 58 Söhnen des grausamen arcadischen Königs Lycaon, welchen Jupiter verschonte, als er alle übrigen mit dem Blitz erschlug.


Nydi, zwei Zwerge, welche das Abnehmen und Wachsen des Mondes unter Leitung ihres Herrschers Mani bewirken.


Nymphen, (Gr. u. röm. M.), der allgemeine Name für alle halbgöttlichen Wesen weiblichen Geschlechts; sie sind untergeordnete Glieder im Götterstaate und werden in der Ilias mit in die Versammlung der Götter auf dem Olymp berufen. Sie theilen sich in zwei Hauptclassen, entweder personificiren sie die einzelnen Kräfte der Natur, oder sie gehören der mythischen


Fig. 246.
Geschichte an und repräsentiren griechische Stämme und Staaten, wie z. B. die Nymphe Cyrene. Die erstere Classe theilt sich wieder in zwei Unterarten: 1) N. des Feuchten, der Quellen, Bäche, Flüsse, Seen, Najaden; - 2) N. des Trockenen, der Gebirge und Wälder, Oreaden, Dryaden. Sie sind immer jung und schön, aber nicht unsterblich, sondern theils von dem Quell, dem Baum u. s. w., den sie bewohnen, so abhängig, dass sie mit ihm entstehen und vergehen, theils vom Schicksal auf ein, wiewohl sehr entferntes, doch bestimmtes Lebensziel angewiesen. Hesiod sagt: neun Menschenalter überlebt die Krähe, vier Krähenalter der Hirsch, drei Hirschalter der Rabe, neun Rabenalter der Phönix, und zehn Phönixalter die N. Es wurden ihnen an verschiedenen Orten Tempel gebaut, und viele Sterbliche rühmten sich des Glückes ihrer Liebe. Es ist sehr begreiflich, dass die N. als Personificationen jeder Naturschönheit zu den anmuthigsten Kunstdarstellungen Veranlassung gaben. Wir geben zwei derselben in Nachbildungen wieder: die erste zeigt die Statue einer Nymphe, gefunden in Präneste; die andere, nach einem Basrelief, drei halbnackte Nymphen, welche Muscheln halten, an den Seiten die Dioscuren; unten ruht ein Flussgott mit einem Ruder.


Nyradus (Nord. M.), einer der aus Erde gebildeten in der Erde wohnenden Zwerge.


Nyrke (Finn. M.), eine Jagdgöttin, welche besonders der Eichhörnchen-Jagd vorstand, die für den Norden, der dieses zarten Pelzes bedarf, von Wichtigkeit ist.


Nysa (Gr. M.), eine der Erzieherinnen des Bacchus.


Nysaeus (Gr. M.), Beiname des Bacchus, von Nysa, einem Berg oder einer Stadt in Thracien oder Indien oder Arabien, wo er von den Nymphen sollte erzogen worden sein.


Nyseides (Gr. M.), die Nymphen, welche den Bacchus zu Nysa erzogen. S, Hyaden.


Nysus (Gr. M.). Auch von ihm wird gesagt, dass er ein Erzieher des Bacchus gewesen sei, von dem Gotte das Königreich Theben zur Verwaltung erhalten, es

Not (Nord. M.), die Nacht, eine Jotenjungfrau, Tochter des Norve, schwarz und düster wie ihr Name. Sie vermählte sich dreimal, zuerst mit Naglfari, welchem sie einen Sohn, Audr, gebar; dann mit Anar, der Jörd (die Erde) erzeugte, und endlich mit einem Asen, Dellingur (Dämmerung), welchen sie mit dem Dag oder Dagor (Tag) beschenkte. Letzterer ward wegen seiner Schönheit ganz zum Geschlechte des Vaters gezählt, und Odin gab ihm ein Ross, Skinfaxi, mit welchem er immerfort um die Erde reitet; ihm voran geht aber N. auf dem Ross Hrimfaxi; so folgen N. und Dagur (Nacht und Tag) einander stets abwechselnd nach.


Notus, Fig. 245 (Gr. M.), der Südwind; am Thurm der Winde zu Athen dargestellt als unbärtiger Jüngling, eine Urne mit beiden Händen haltend.


Fig. 245.

Nox, griechisch Nyx (Röm. u. gr. M.), die Nacht, die nie alternde Erzeugerin aller Dinge, Tochter des Chaos, und des Erebus (s. d.) Gemahlin, welchem sie eine zahlreiche Nachkommenschaft gebar. Sie ist eine mächtige Göttin, Beherrscherin des Weltalls, denn sie bringt Alles zur Ruhe, bändigt alle Leidenschaften, und ist die Ursache des Entstehens aller Dinge.


Numeias (Slav. M.), Gesammtname der Hausgötter der Polen, welche die manchfaltigsten Verrichtungen hatten: Bewachen des Heerdes, Löschen der Lichter, Schliessen der Hausthüren u. s. w., uns jedoch nur ihren Namen nach bekannt sind.


Numeria (Röm. M.), die Göttin, welche zählen lehrt (von numerus, Zahl). Nach Andern eine Geburtsgöttin, welche die Geburt mit der richtigen Zahl der Tage eintreten lässt.


Nychea (Gr. M.), eine von den drei Nymphen (die andern hiessen Malis und Eunice), welche den schönen Hylas, den Liebling des Hercules, raubten.


Nycteis (Gr. M.), Tochter des Nycteus, mit Polydorus, König von Theben, vermählt, dem sie den Labdacus gebar.


Nycteus, s. Antiope und Lycus.


Nyctimene (Gr. M.), Tochter der Epopeus, Königs der Insel Lesbos; sie verliebte sich in ihren eigenen Vater und entweihte sein Lager, wofür sie in eine Nachteule verwandelt wurde.


Nyctimus (Gr. M.), der einzige von den 58 Söhnen des grausamen arcadischen Königs Lycaon, welchen Jupiter verschonte, als er alle übrigen mit dem Blitz erschlug.


Nydi, zwei Zwerge, welche das Abnehmen und Wachsen des Mondes unter Leitung ihres Herrschers Mani bewirken.


Nymphen, (Gr. u. röm. M.), der allgemeine Name für alle halbgöttlichen Wesen weiblichen Geschlechts; sie sind untergeordnete Glieder im Götterstaate und werden in der Ilias mit in die Versammlung der Götter auf dem Olymp berufen. Sie theilen sich in zwei Hauptclassen, entweder personificiren sie die einzelnen Kräfte der Natur, oder sie gehören der mythischen


Fig. 246.
Geschichte an und repräsentiren griechische Stämme und Staaten, wie z. B. die Nymphe Cyrene. Die erstere Classe theilt sich wieder in zwei Unterarten: 1) N. des Feuchten, der Quellen, Bäche, Flüsse, Seen, Najaden; – 2) N. des Trockenen, der Gebirge und Wälder, Oreaden, Dryaden. Sie sind immer jung und schön, aber nicht unsterblich, sondern theils von dem Quell, dem Baum u. s. w., den sie bewohnen, so abhängig, dass sie mit ihm entstehen und vergehen, theils vom Schicksal auf ein, wiewohl sehr entferntes, doch bestimmtes Lebensziel angewiesen. Hesiod sagt: neun Menschenalter überlebt die Krähe, vier Krähenalter der Hirsch, drei Hirschalter der Rabe, neun Rabenalter der Phönix, und zehn Phönixalter die N. Es wurden ihnen an verschiedenen Orten Tempel gebaut, und viele Sterbliche rühmten sich des Glückes ihrer Liebe. Es ist sehr begreiflich, dass die N. als Personificationen jeder Naturschönheit zu den anmuthigsten Kunstdarstellungen Veranlassung gaben. Wir geben zwei derselben in Nachbildungen wieder: die erste zeigt die Statue einer Nymphe, gefunden in Präneste; die andere, nach einem Basrelief, drei halbnackte Nymphen, welche Muscheln halten, an den Seiten die Dioscuren; unten ruht ein Flussgott mit einem Ruder.


Nyradus (Nord. M.), einer der aus Erde gebildeten in der Erde wohnenden Zwerge.


Nyrke (Finn. M.), eine Jagdgöttin, welche besonders der Eichhörnchen-Jagd vorstand, die für den Norden, der dieses zarten Pelzes bedarf, von Wichtigkeit ist.


Nysa (Gr. M.), eine der Erzieherinnen des Bacchus.


Nysaeus (Gr. M.), Beiname des Bacchus, von Nysa, einem Berg oder einer Stadt in Thracien oder Indien oder Arabien, wo er von den Nymphen sollte erzogen worden sein.


Nyseïdes (Gr. M.), die Nymphen, welche den Bacchus zu Nysa erzogen. S, Hyaden.


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[356/0426] Not (Nord. M.), die Nacht, eine Jotenjungfrau, Tochter des Norve, schwarz und düster wie ihr Name. Sie vermählte sich dreimal, zuerst mit Naglfari, welchem sie einen Sohn, Audr, gebar; dann mit Anar, der Jörd (die Erde) erzeugte, und endlich mit einem Asen, Dellingur (Dämmerung), welchen sie mit dem Dag oder Dagor (Tag) beschenkte. Letzterer ward wegen seiner Schönheit ganz zum Geschlechte des Vaters gezählt, und Odin gab ihm ein Ross, Skinfaxi, mit welchem er immerfort um die Erde reitet; ihm voran geht aber N. auf dem Ross Hrimfaxi; so folgen N. und Dagur (Nacht und Tag) einander stets abwechselnd nach. Notus, Fig. 245 (Gr. M.), der Südwind; am Thurm der Winde zu Athen dargestellt als unbärtiger Jüngling, eine Urne mit beiden Händen haltend. [Abbildung Fig. 245. ] Nox, griechisch Nyx (Röm. u. gr. M.), die Nacht, die nie alternde Erzeugerin aller Dinge, Tochter des Chaos, und des Erebus (s. d.) Gemahlin, welchem sie eine zahlreiche Nachkommenschaft gebar. Sie ist eine mächtige Göttin, Beherrscherin des Weltalls, denn sie bringt Alles zur Ruhe, bändigt alle Leidenschaften, und ist die Ursache des Entstehens aller Dinge. Numeias (Slav. M.), Gesammtname der Hausgötter der Polen, welche die manchfaltigsten Verrichtungen hatten: Bewachen des Heerdes, Löschen der Lichter, Schliessen der Hausthüren u. s. w., uns jedoch nur ihren Namen nach bekannt sind. Numeria (Röm. M.), die Göttin, welche zählen lehrt (von numerus, Zahl). Nach Andern eine Geburtsgöttin, welche die Geburt mit der richtigen Zahl der Tage eintreten lässt. Nychea (Gr. M.), eine von den drei Nymphen (die andern hiessen Malis und Eunice), welche den schönen Hylas, den Liebling des Hercules, raubten. Nycteis (Gr. M.), Tochter des Nycteus, mit Polydorus, König von Theben, vermählt, dem sie den Labdacus gebar. Nycteus, s. Antiope und Lycus. Nyctimene (Gr. M.), Tochter der Epopeus, Königs der Insel Lesbos; sie verliebte sich in ihren eigenen Vater und entweihte sein Lager, wofür sie in eine Nachteule verwandelt wurde. Nyctimus (Gr. M.), der einzige von den 58 Söhnen des grausamen arcadischen Königs Lycaon, welchen Jupiter verschonte, als er alle übrigen mit dem Blitz erschlug. Nydi, zwei Zwerge, welche das Abnehmen und Wachsen des Mondes unter Leitung ihres Herrschers Mani bewirken. Nymphen, (Gr. u. röm. M.), der allgemeine Name für alle halbgöttlichen Wesen weiblichen Geschlechts; sie sind untergeordnete Glieder im Götterstaate und werden in der Ilias mit in die Versammlung der Götter auf dem Olymp berufen. Sie theilen sich in zwei Hauptclassen, entweder personificiren sie die einzelnen Kräfte der Natur, oder sie gehören der mythischen [Abbildung Fig. 246. ] Geschichte an und repräsentiren griechische Stämme und Staaten, wie z. B. die Nymphe Cyrene. Die erstere Classe theilt sich wieder in zwei Unterarten: 1) N. des Feuchten, der Quellen, Bäche, Flüsse, Seen, Najaden; – 2) N. des Trockenen, der Gebirge und Wälder, Oreaden, Dryaden. Sie sind immer jung und schön, aber nicht unsterblich, sondern theils von dem Quell, dem Baum u. s. w., den sie bewohnen, so abhängig, dass sie mit ihm entstehen und vergehen, theils vom Schicksal auf ein, wiewohl sehr entferntes, doch bestimmtes Lebensziel angewiesen. Hesiod sagt: neun Menschenalter überlebt die Krähe, vier Krähenalter der Hirsch, drei Hirschalter der Rabe, neun Rabenalter der Phönix, und zehn Phönixalter die N. Es wurden ihnen an verschiedenen Orten Tempel gebaut, und viele Sterbliche rühmten sich des Glückes ihrer Liebe. Es ist sehr begreiflich, dass die N. als Personificationen jeder Naturschönheit zu den anmuthigsten Kunstdarstellungen Veranlassung gaben. Wir geben zwei derselben in Nachbildungen wieder: die erste zeigt die Statue einer Nymphe, gefunden in Präneste; die andere, nach einem Basrelief, drei halbnackte Nymphen, welche Muscheln halten, an den Seiten die Dioscuren; unten ruht ein Flussgott mit einem Ruder. Nyradus (Nord. M.), einer der aus Erde gebildeten in der Erde wohnenden Zwerge. Nyrke (Finn. M.), eine Jagdgöttin, welche besonders der Eichhörnchen-Jagd vorstand, die für den Norden, der dieses zarten Pelzes bedarf, von Wichtigkeit ist. Nysa (Gr. M.), eine der Erzieherinnen des Bacchus. Nysaeus (Gr. M.), Beiname des Bacchus, von Nysa, einem Berg oder einer Stadt in Thracien oder Indien oder Arabien, wo er von den Nymphen sollte erzogen worden sein. Nyseïdes (Gr. M.), die Nymphen, welche den Bacchus zu Nysa erzogen. S, Hyaden. Nysus (Gr. M.). Auch von ihm wird gesagt, dass er ein Erzieher des Bacchus gewesen sei, von dem Gotte das Königreich Theben zur Verwaltung erhalten, es

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/426>, abgerufen am 22.11.2024.