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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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das liebreizende Wesen, als er sich selbst in Psyche verliebte. Er entführte sie in einen Palast, umgeben von ewig blühenden Garten, wo sie an seiner Seite des höchsten Glückes genoss, doch den Geliebten selbst niemals sah, weil er sie nur in dunkler Nacht besuchte, und ihr untersagte, nach ihm zu forschen. Sie wünschte ihre Schwestern zu sehen, und diese, als Amor ihren Wunsch erfüllte, brachten Unheil über sie, denn voll Neid über das Glück der Schwester, beredeten sie dieselbe, dass ein Ungeheuer allnächtlich an ihrer Seite ruhe, und dass es ihre Pflicht sei, dasselbe zu ermorden. In Todesangst, eines Unthiers Beute zu sein, erhob sich in der folgenden Nacht P. vom Lager, nahm eine verborgen gehaltene Lampe und einen Dolch und wollte den Todesstreich führen; da sah sie den Götterjüngling, durch den Schlaf verschönt, auf dem Lager ruhen; sie konnte nicht müde werden, in diesem Betrachten zu schwelgen; plötzlich


Fig. 267.
aber fiel ein Tropfen Oel auf seine entblösste Schulter; er erwachte, und zürnend, sein Gebot nicht befolgt zu sehen, entfloh er, P. in Verzweiflung zurücklassend. Die Unglückliche suchte den Geliebten nun überall, und kam zulezt selbst in den Palast der Venus, welche unedel genug war, die Arme als Dienerin auf das Härteste zu behandeln, und ihr Aufträge zu geben, welche offenbar auf ihren Untergang abzweckten. Sie vermochte Alles zu erfüllen, was Venus verlangte, doch nur, indem Amor, seine Liebe noch im Herzen tragend, ihr unsichtbar auf jede Weise beistand und sie aus jeder Gefahr rettete. Amor bat nun bei Jupiter um Erlösung der Geliebten, und so ward sie in den Olymp unter die Unsterblichen aufgenommen und mit Amor auf das Feierlichste und Glänzendste verbunden. Seit dieser Zeit soll sich der Gott der Liebe von der Erde zurückgezogen haben, und nur noch sein Bruder Pothos (das Verlangen) die Herrschaft über die Menschen führen. - Das Wort P. bedeutet im Griechischen Seele. Die Geschichte Amors und der P. ist daher nichts anderes, als eine Allegorie in neuplatonisch-orphischem Geschmacke: das Bild der menschlichen Seele, die durch Leiden geläutert, und so auf den Genuss reiner und ächter Freude vorbereitet und für denselben empfänglich gemacht wird. Uebrigens ist der Mythus von sehr später Entstehung und findet sich zuerst bei Apulejus, der 130 n. Chr. geboren war. - P. wird gewöhnlich mit Schmetterlingsflügeln dargestellt, auch hält sie häufig einen Schmetterling auf der offenen Hand. (Auch der Schmetterling heisst auf griechisch Psyche. S. Amor.) - Unser Bild zeigt uns eine Statue der P. in schreckensvoller Haltung, wie sie den Schlägen der Venus auszuweichen sucht.


Pteleon (Gr. M.), Liebhaber der Procris, oder nach Andern der Name, unter welchem Cephalus unerkannt bei seiner Gattin erschien und sie bewog, ihm ihre Gunst zu schenken.


Pterelaus (Gr. M.), Sohn des Taphius, Anführer oder König der Teleboer, Enkel des Perseus und des Neptun, von welchem er ein goldenes Haar geschenkt erhalten hatte, das, seinem Haupte eingepflanzt, ihm das Leben zusicherte, so lange es nicht entfernt wurde. Des P. Tochter Comätho riss aus Liebe zu Amphitryon, der ihren Vater bekriegte, ihm dasselbe aus, ward aber dafür von Amphitriyon hingerichtet.


Ptoliporthe (Gr. M.), Tochter des Ulysses und der Penelope, welche dieses Ehepaar nach des Königs von Ithaca Zurückkunft erzeugte.


Ptoliporthus (Gr. M.), "der Städtezerstörer," Beiname des Mars, des Achill und des Ulysses.


Ptous (Gr. M.), 1) Sohn des Athamas und der Themisto, von welchem der Berg Ptoon seinen Namen hatte.- - 2) P., Beiname des Apollo, von eben diesem Berge, auf welchem ein Tempel desselben stand.


Publica (Röm. M.), Beiname der Fortuna: "das Glück des Staates."


Pudari (Ind. M.), riesengrosse, flammenhaarige, vielarmige Genien, welche als Beschützer der Städte verehrt wurden, und denen man ausserhalb der Orte ihrer Anbetung Tempel bauete, und viele, oft blutige, Menschenopfer brachte.


Pudas (Ind. M.), ein Gott, welcher häufig mit Ixora (einer Incarnation des Schiwa) vergesellschaftet erscheint; seine Bedeutung kennt man nicht, sein Aussehen aber ist grotesk und bizarr, wie das der meisten indischen Götterbilder. P. erscheint mit unförmlich dickem Bauch bei kleiner Figur, und hat den Kopf ganz von Schlangen umgeben; eine solche windet sich auch in mehrfachen Ringen um Beine, Brust und Arme; die rechte Hand tragt einen Stab.


Pudicitia (Röm. M.), die Keuschheit, welche zu Rom zwei Tempel hatte; der erste war von patricischen Frauen geweiht; als diese aber Virginia, welche einen Plebejer geheirathet, nicht mehr in den Tempel lassen wollten, gründete Letztere einen neuen, der P. Plebeja, lud die glebejischen Matronen zu demselben ein, und forderte sie auf, zu wachen, dass keuschere Frauen, als die patricischen, der neuen Göttin dienten. Es durften auch nur Frauen dem Altar nahen, deren Ehrbarkeit anerkannt war; sogar solche, die zum zweiten Male geheirathet hatten, waren von dem Dienst ausgeschlossen.


Pulaha (Ind. M.). Aus Brama's Körper wurden von diesem Gotte neun Bramen erschaffen, welche den verschiedenen Theilen desselben entsprangen. Zugleich schuf Sunyambhu, Brama's Sohn, die zehn berühmten Rischis oder Altväter aller vorhandenen Wesen. Diese sind mit den neun oben angeführten Bramen identisch, und einer derselben ist P. Er war so fromm, dass er durch sein Gebet Menschen, Thiere und Götter zu schaffen vermochte.


Pulchs, ein von den Tschuwaschen verehrter Gott niedern Ranges.


Pulear oder Ganesha, (Ind. M.), Sohn der Gemahlin des Schiwa, Parwati, welche denselben ohne ihren Gatten bildete, indem sie beim Baden die Abgänge von ihrem Körper zu einem Jüngling formte. Schiwa, eifersüchtig, glaubte sich von Parwati hintergangen, und schlug dem Jüngling den Kopf ab, welcher im Ganges fortschwamm. Als er seinen Irrthum erkannte, wollte er denselben wieder heilen, doch fehlte der Kopf, der schon von Fischen verzehrt war, daher liess Schiwa den Sohn seiner Gattin demjenigen Geschöpf, das ihm zuerst begegnete, den Kopf abschlagen und sich aufsetzen; das war ein Elephant, und so wird er (s. die Abbildung), stets mit einem Elephantenrüssel abgebildet. P. reitet auf einer Maus, welche der verwandelte Riese Gedjemugaschurin ist, den P. besiegte, als er sich gegen die Götter erhob. P. ist unglaublich stark, daher ein trefflicher Beistand der Götter in ihrem ewigen Kampf gegen die bösen Dämonen; aber so stark er ist, so stark isst er auch, und er würde die ganze Welt essen, wenn er sie bekäme; nur in dem Zuckermeere, worin seine Wohnung schwimmt, findet er für seinen Hunger einige Befriedigung. Als

das liebreizende Wesen, als er sich selbst in Psyche verliebte. Er entführte sie in einen Palast, umgeben von ewig blühenden Garten, wo sie an seiner Seite des höchsten Glückes genoss, doch den Geliebten selbst niemals sah, weil er sie nur in dunkler Nacht besuchte, und ihr untersagte, nach ihm zu forschen. Sie wünschte ihre Schwestern zu sehen, und diese, als Amor ihren Wunsch erfüllte, brachten Unheil über sie, denn voll Neid über das Glück der Schwester, beredeten sie dieselbe, dass ein Ungeheuer allnächtlich an ihrer Seite ruhe, und dass es ihre Pflicht sei, dasselbe zu ermorden. In Todesangst, eines Unthiers Beute zu sein, erhob sich in der folgenden Nacht P. vom Lager, nahm eine verborgen gehaltene Lampe und einen Dolch und wollte den Todesstreich führen; da sah sie den Götterjüngling, durch den Schlaf verschönt, auf dem Lager ruhen; sie konnte nicht müde werden, in diesem Betrachten zu schwelgen; plötzlich


Fig. 267.
aber fiel ein Tropfen Oel auf seine entblösste Schulter; er erwachte, und zürnend, sein Gebot nicht befolgt zu sehen, entfloh er, P. in Verzweiflung zurücklassend. Die Unglückliche suchte den Geliebten nun überall, und kam zulezt selbst in den Palast der Venus, welche unedel genug war, die Arme als Dienerin auf das Härteste zu behandeln, und ihr Aufträge zu geben, welche offenbar auf ihren Untergang abzweckten. Sie vermochte Alles zu erfüllen, was Venus verlangte, doch nur, indem Amor, seine Liebe noch im Herzen tragend, ihr unsichtbar auf jede Weise beistand und sie aus jeder Gefahr rettete. Amor bat nun bei Jupiter um Erlösung der Geliebten, und so ward sie in den Olymp unter die Unsterblichen aufgenommen und mit Amor auf das Feierlichste und Glänzendste verbunden. Seit dieser Zeit soll sich der Gott der Liebe von der Erde zurückgezogen haben, und nur noch sein Bruder Pothos (das Verlangen) die Herrschaft über die Menschen führen. – Das Wort P. bedeutet im Griechischen Seele. Die Geschichte Amors und der P. ist daher nichts anderes, als eine Allegorie in neuplatonisch-orphischem Geschmacke: das Bild der menschlichen Seele, die durch Leiden geläutert, und so auf den Genuss reiner und ächter Freude vorbereitet und für denselben empfänglich gemacht wird. Uebrigens ist der Mythus von sehr später Entstehung und findet sich zuerst bei Apulejus, der 130 n. Chr. geboren war. – P. wird gewöhnlich mit Schmetterlingsflügeln dargestellt, auch hält sie häufig einen Schmetterling auf der offenen Hand. (Auch der Schmetterling heisst auf griechisch Psyche. S. Amor.) – Unser Bild zeigt uns eine Statue der P. in schreckensvoller Haltung, wie sie den Schlägen der Venus auszuweichen sucht.


Pteleon (Gr. M.), Liebhaber der Procris, oder nach Andern der Name, unter welchem Cephalus unerkannt bei seiner Gattin erschien und sie bewog, ihm ihre Gunst zu schenken.


Pterelaus (Gr. M.), Sohn des Taphius, Anführer oder König der Teleboër, Enkel des Perseus und des Neptun, von welchem er ein goldenes Haar geschenkt erhalten hatte, das, seinem Haupte eingepflanzt, ihm das Leben zusicherte, so lange es nicht entfernt wurde. Des P. Tochter Comätho riss aus Liebe zu Amphitryon, der ihren Vater bekriegte, ihm dasselbe aus, ward aber dafür von Amphitriyon hingerichtet.


Ptoliporthe (Gr. M.), Tochter des Ulysses und der Penelope, welche dieses Ehepaar nach des Königs von Ithaca Zurückkunft erzeugte.


Ptoliporthus (Gr. M.), »der Städtezerstörer,« Beiname des Mars, des Achill und des Ulysses.


Ptous (Gr. M.), 1) Sohn des Athamas und der Themisto, von welchem der Berg Ptoon seinen Namen hatte.- – 2) P., Beiname des Apollo, von eben diesem Berge, auf welchem ein Tempel desselben stand.


Publica (Röm. M.), Beiname der Fortuna: »das Glück des Staates.«


Pudari (Ind. M.), riesengrosse, flammenhaarige, vielarmige Genien, welche als Beschützer der Städte verehrt wurden, und denen man ausserhalb der Orte ihrer Anbetung Tempel bauete, und viele, oft blutige, Menschenopfer brachte.


Pudas (Ind. M.), ein Gott, welcher häufig mit Ixora (einer Incarnation des Schiwa) vergesellschaftet erscheint; seine Bedeutung kennt man nicht, sein Aussehen aber ist grotesk und bizarr, wie das der meisten indischen Götterbilder. P. erscheint mit unförmlich dickem Bauch bei kleiner Figur, und hat den Kopf ganz von Schlangen umgeben; eine solche windet sich auch in mehrfachen Ringen um Beine, Brust und Arme; die rechte Hand tragt einen Stab.


Pudicitia (Röm. M.), die Keuschheit, welche zu Rom zwei Tempel hatte; der erste war von patricischen Frauen geweiht; als diese aber Virginia, welche einen Plebejer geheirathet, nicht mehr in den Tempel lassen wollten, gründete Letztere einen neuen, der P. Plebeja, lud die glebejischen Matronen zu demselben ein, und forderte sie auf, zu wachen, dass keuschere Frauen, als die patricischen, der neuen Göttin dienten. Es durften auch nur Frauen dem Altar nahen, deren Ehrbarkeit anerkannt war; sogar solche, die zum zweiten Male geheirathet hatten, waren von dem Dienst ausgeschlossen.


Pulaha (Ind. M.). Aus Brama's Körper wurden von diesem Gotte neun Bramen erschaffen, welche den verschiedenen Theilen desselben entsprangen. Zugleich schuf Sunyambhu, Brama's Sohn, die zehn berühmten Rischis oder Altväter aller vorhandenen Wesen. Diese sind mit den neun oben angeführten Bramen identisch, und einer derselben ist P. Er war so fromm, dass er durch sein Gebet Menschen, Thiere und Götter zu schaffen vermochte.


Pulchs, ein von den Tschuwaschen verehrter Gott niedern Ranges.


Pulear oder Ganesha, (Ind. M.), Sohn der Gemahlin des Schiwa, Parwati, welche denselben ohne ihren Gatten bildete, indem sie beim Baden die Abgänge von ihrem Körper zu einem Jüngling formte. Schiwa, eifersüchtig, glaubte sich von Parwati hintergangen, und schlug dem Jüngling den Kopf ab, welcher im Ganges fortschwamm. Als er seinen Irrthum erkannte, wollte er denselben wieder heilen, doch fehlte der Kopf, der schon von Fischen verzehrt war, daher liess Schiwa den Sohn seiner Gattin demjenigen Geschöpf, das ihm zuerst begegnete, den Kopf abschlagen und sich aufsetzen; das war ein Elephant, und so wird er (s. die Abbildung), stets mit einem Elephantenrüssel abgebildet. P. reitet auf einer Maus, welche der verwandelte Riese Gedjemugaschurin ist, den P. besiegte, als er sich gegen die Götter erhob. P. ist unglaublich stark, daher ein trefflicher Beistand der Götter in ihrem ewigen Kampf gegen die bösen Dämonen; aber so stark er ist, so stark isst er auch, und er würde die ganze Welt essen, wenn er sie bekäme; nur in dem Zuckermeere, worin seine Wohnung schwimmt, findet er für seinen Hunger einige Befriedigung. Als

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[393/0463] das liebreizende Wesen, als er sich selbst in Psyche verliebte. Er entführte sie in einen Palast, umgeben von ewig blühenden Garten, wo sie an seiner Seite des höchsten Glückes genoss, doch den Geliebten selbst niemals sah, weil er sie nur in dunkler Nacht besuchte, und ihr untersagte, nach ihm zu forschen. Sie wünschte ihre Schwestern zu sehen, und diese, als Amor ihren Wunsch erfüllte, brachten Unheil über sie, denn voll Neid über das Glück der Schwester, beredeten sie dieselbe, dass ein Ungeheuer allnächtlich an ihrer Seite ruhe, und dass es ihre Pflicht sei, dasselbe zu ermorden. In Todesangst, eines Unthiers Beute zu sein, erhob sich in der folgenden Nacht P. vom Lager, nahm eine verborgen gehaltene Lampe und einen Dolch und wollte den Todesstreich führen; da sah sie den Götterjüngling, durch den Schlaf verschönt, auf dem Lager ruhen; sie konnte nicht müde werden, in diesem Betrachten zu schwelgen; plötzlich [Abbildung Fig. 267. ] aber fiel ein Tropfen Oel auf seine entblösste Schulter; er erwachte, und zürnend, sein Gebot nicht befolgt zu sehen, entfloh er, P. in Verzweiflung zurücklassend. Die Unglückliche suchte den Geliebten nun überall, und kam zulezt selbst in den Palast der Venus, welche unedel genug war, die Arme als Dienerin auf das Härteste zu behandeln, und ihr Aufträge zu geben, welche offenbar auf ihren Untergang abzweckten. Sie vermochte Alles zu erfüllen, was Venus verlangte, doch nur, indem Amor, seine Liebe noch im Herzen tragend, ihr unsichtbar auf jede Weise beistand und sie aus jeder Gefahr rettete. Amor bat nun bei Jupiter um Erlösung der Geliebten, und so ward sie in den Olymp unter die Unsterblichen aufgenommen und mit Amor auf das Feierlichste und Glänzendste verbunden. Seit dieser Zeit soll sich der Gott der Liebe von der Erde zurückgezogen haben, und nur noch sein Bruder Pothos (das Verlangen) die Herrschaft über die Menschen führen. – Das Wort P. bedeutet im Griechischen Seele. Die Geschichte Amors und der P. ist daher nichts anderes, als eine Allegorie in neuplatonisch-orphischem Geschmacke: das Bild der menschlichen Seele, die durch Leiden geläutert, und so auf den Genuss reiner und ächter Freude vorbereitet und für denselben empfänglich gemacht wird. Uebrigens ist der Mythus von sehr später Entstehung und findet sich zuerst bei Apulejus, der 130 n. Chr. geboren war. – P. wird gewöhnlich mit Schmetterlingsflügeln dargestellt, auch hält sie häufig einen Schmetterling auf der offenen Hand. (Auch der Schmetterling heisst auf griechisch Psyche. S. 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Pulchs, ein von den Tschuwaschen verehrter Gott niedern Ranges. Pulear oder Ganesha, (Ind. M.), Sohn der Gemahlin des Schiwa, Parwati, welche denselben ohne ihren Gatten bildete, indem sie beim Baden die Abgänge von ihrem Körper zu einem Jüngling formte. Schiwa, eifersüchtig, glaubte sich von Parwati hintergangen, und schlug dem Jüngling den Kopf ab, welcher im Ganges fortschwamm. Als er seinen Irrthum erkannte, wollte er denselben wieder heilen, doch fehlte der Kopf, der schon von Fischen verzehrt war, daher liess Schiwa den Sohn seiner Gattin demjenigen Geschöpf, das ihm zuerst begegnete, den Kopf abschlagen und sich aufsetzen; das war ein Elephant, und so wird er (s. die Abbildung), stets mit einem Elephantenrüssel abgebildet. P. reitet auf einer Maus, welche der verwandelte Riese Gedjemugaschurin ist, den P. besiegte, als er sich gegen die Götter erhob. 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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/463>, abgerufen am 22.11.2024.