Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.Sadr (Nord. M.), Beiname des Odin, des obersten der Götter. Saga (Nord. M.), vielleicht identisch mit Laga (s. d.), mit welcher sie wenigstens den Wohnsitz in den kühlenden Gewässern von Söquabekr und die Liebe Odins theilt, der sie täglich besucht. S. ist eine der Asinnen, eine Göttin der Geschichte; sie bewahrt in ihren Liedern die Thaten der Helden auf. Sagaren (Sangaren) (Ind. M.), der berühmte König aus dem Geschlechte der Sonnenkinder, dessen 60,000 Söhne durch einen Zornesblick des weisen Büssers Kabiler in Asche verwandelt wurden. Sagaris (Gr. M.), einer der Trojaner, welche mit Aeneas nach Italien zogen; er ward von Turnus erlegt. Sagaritis (Phönic. M.), eine Dryade, welche den Atys verleitete, die der Cybele gelobte Treue zu brechen, wofür sie mit dem Tode gestraft wurde, indem Cybele ihren Baum umhieb. Sagatrakawaxen (Ind. M.), ein ungeheurer Riese, aus dem Blute Brama's entstanden, da ihm von dem zornigen Schiwa der Kopf abgehauen wurde. Er hatte fünfhundert Köpfe und tausend Arme. Sagui (Ind. M.), die zweite Stufe der Seligkeit im Paradiese des Wischnu. Saehrimner, s. Andhrimner. Saimo Aimo, s. Aimo. Sajotkatta, bei den nordamerikanischen Völkerschaften (mit Ausnahme der Irokesen, bei denen sie Agottsinnachen, d. h. Seher genannt werden) diejenigen, von ihren Schutzgeistern hoch begünstigten Menschen, welche durch die Kräfte derselben verborgene Dinge entdecken, die Zukunft vorher wissen, zaubern, ihre Seele ohne den Körper grosse Reisen machen lassen können, kurz, die Betrüger, welche klüger sind als die Andern. Saitis (Gr. M.), Beiname der Minerva, unter welchem sie auf dem Berge Pontinus bei Lerna in Argolis einen Tempel hatte; ohne Zweifel stammte dieser Dienst aus Sais in Aegypten, wo man die Göttin Neith verehrte, die die Griechen mit Minerva vermengten. Saitonen (M. der Preussen), diejenigen, welche sich selbst Wunden in den heiligen Hainen beibrachten und ihr Blut dort vergossen, um die Götter für die Sünden Anderer zu versöhnen. Saiwas (Ind. Religion), die Verehrer des Schiwa, die Schiwaiten. Saiwo Olniak (M. der Lappen), eine Berggottheit, welche in den Bildern eigen gestalteter Steine oder Berge angebetet wurde. Sakar (Islam), diejenige von den sieben Höllen, in welcher die Anhänger des Parsismus dafür, dass sie Parsen sind, gestraft werden. Sakhter (Parsismus), der Himmel, welcher den Fixsternhimmel umgibt, unbeweglich und allein von Ormuzd bewohnt ist. Sakia (Arab. M.), der Gott eines uralten, im felsigen Arabien einheimischen Riesen- und Dämonen-Geschlechts, durch welches der Regen auf die Erde gezogen wurde. Saekin (Nord. M.), einer der 37 Höllenflüsse. Salacia (Röm. M.), eine Göttin der Salzfluth, von Neptun Mutter des Triton. Salagramma (Ind. M.), ein Stein, in welchen Wischnu durch den Fluch einer tugendhaften Frau verwandelt wurde, nachdem er diese in Gestalt ihres Gatten verführt hatte. Salamander, mehr den alten physicalisch-philosophischen Systemen der Cabbalisten, als der Mythologie eines bestimmten Volkes angehörig. Sie sollten die Bewohner des Feuers, wie Undinen die des Wassers sein; von ihrer Eigenschaft, im Feuer, als ihrem eigentlichen Element, zu leben, kommt vielleicht die Fabel her, dass die Amphibien, welche unter dem Namen der S. bekannt sind (schwarze, gelb oder roth gefleckte Eidexen-Arten), im Feuer sollten leben können. Salaminius (Gr. M.), Beiname des Jupiter von Salamin auf Cyprus, wo ihm von Teucer ein Tempel erbaut wurde. Salamis (Gr. M.), Tochter des Flussgottes Asopus, von welcher die Insel S. den Namen bekommen haben soll, von Neptun Mutter des Cychreus. Salema (Arab. M.), ein Gott der Gesundheit, Gottheit eines Riesengeschlechts, das Arabien bewohnt haben soll. Salganeus (Gr. M.), Beiname des Apollo von der Stadt S. in Böotien. Salische Priester (Röm. M.), Priester des Mars, welche die Ancilien (s. d.) zu bewachen hatten; es waren ihrer je zwölf in zwei Classen, palatinische und collinische. Vom 1. bis 14. März mussten sie in Waffen tanzend durch die Strassen ziehen und alterthümliche Lieder auf die Götter singen. Sie mussten von edlem Geschlechte sein; P. Scipio und Antonius Philosophus gehörten dem Collegium an. Ihr Anzug war eine bunte Tunica, über welche um die Brust ein breiter eherner Gurt gelegt wurde, eine verbrämte Toga, eine eherne Spitzhaube und ein Schwert. Jeden Abend ihrer Aufzüge wurden sie durch eine Mahlzeit erquickt, die wegen ihrer Reichlichkeit sprüchwörtlich war. Salius (Gr. M.), ein Gefährte des Aeneas, welcher bei seinen Spielen einen Preis im Wettrennen erhielt, der in einer Löwenhaut bestand. Salmacis (Gr. M.), die Nymphe der Quelle gleiches Namens, in Carien. Hermaphroditus, Sohn des Mercur und der Venus, war von ausserordentlicher Schönheit, wie seine Eltern; S. liebte ihn, doch er floh sie und verhöhnte ihre Bitten; als er sich nun einst in ihrer Quelle badete, umschlang sie ihn, und beschwor die Götter, wenn er ihre Liebe nicht erhöre, sie nimmer von ihm zu trennen, sie mit ihm vereint zu lassen. Ihr Flehen wurde erhört, und Hermaphroditus, vorhin Mann, vereinigte jetzt beide Geschlechter in sich. Salmoneus (Gr. M.), Sohn des Aeolus und der Enarete, Bruder des Sisyphus, vermählt zuerst mit Alcidice und von ihr Vater der Tyro, dann mit Sidero, König in Elis, wo er Salmone baute. Er war so hochmüthig, dass er für Jupiter gehalten und wie dieser angebetet sein wollte. Um das Volk zu bethören, versuchte er Jupiters Blitze nachzuahmen, indem er hoch lodernde Fackeln um sich her werfen liess; dessen Donner, indem er mit schweren Streitwagen über tönende, eherne Brücken fuhr, oder mit Luft gefüllte Schläuche seinem Wagen nachschleppen liess; ja, er soll Menschen ermordet und vorgegeben haben, sie seien durch seine Donnerkeile niedergeschmettert; endlich des Unfugs müde, schlug ihn Jupiter mit dem Donnerkeil zu Boden, und vertilgte die ganze Stadt Salmone. Salpinx (Gr. M.), "die Trompete," Beiname der Minerva, weil ihr Hegeleos, der Sohn des Tyrsenus, einen Tempel unter obigem Namen weihete, nachdem sein Vater die Trompete erfunden hatte. Salus (Röm. M.), "Gesundheit, Heil, Wohlfahrt," zum Theil identisch mit der Hygea der Griechen, der Göttin der körperlichen Gesundheit, dann aber auch Göttin des öffentlichen Heils, der Staatswohlfahrt; ihr wurde von C. Junius Bubulcus nach dem samnitischen Kriege ein Tempel erbaut. Samanaeer (Chines. M.), die sich selbst betrachtenden Heiligen unter den Chinesen. Fo oder Fohi lehrt, dass in dem Nichts und in dem Leeren das Wesen aller Dinge bestehe, dass die Menschen in das Nichts zurückkehrten und dann erst selig sein könnten. Die letzte Stufe zu dieser nichtigen Seligkeit ist diejenige, in welcher die S. stehen; diese sind schon vollkommene Heilige, und reif, in das Nichts einzugehen. Der so weit Vorgeschrittene braucht keine Götter zu verehren; er ist frei von Leidenschaften, lebt nur in Betrachtung seiner selbst, und stirbt nur, um sich mit der grossen Weltseele zu vereinigen. Samawarti (Ind. M.), Beiname des Dhama, des Gottes der Unterwelt, welcher die Todten richtet und die Guten von den Bösen sondert. Samba (Ind. M.), Sohn des Wischnu in der Awatara, des Krischna, erzeugt mit Dschamty, der schönen Tochter des Bärenkönigs. Er war es, welcher auf seines Vaters Rath, um einen Fluch abzuwenden, den er durch seine Unbesonnenheit sich zugezogen, eine Stadt bauete (welche er nach sich benannte), und darin den Sonnendienst einführte, wozu er auf seines Vaters Wischnu Reitthier, Garudha, die Priester zusammenholte. Sam Beld oder Saman Veda (Ind. Rel.), der dritte Abschnitt der Vedas. Samber (Ind. M.), ein böser Dämon und Riesenkönig, welcher die schöne Reti, die Gattin des Liebesgottes, in seine Gewalt bekam, und sie für sich zu gewinnen suchte, doch dem Kamadewa, der als Krischna's Sohn geboren wurde, unterlag. Sadr (Nord. M.), Beiname des Odin, des obersten der Götter. Saga (Nord. M.), vielleicht identisch mit Laga (s. d.), mit welcher sie wenigstens den Wohnsitz in den kühlenden Gewässern von Söquabekr und die Liebe Odins theilt, der sie täglich besucht. S. ist eine der Asinnen, eine Göttin der Geschichte; sie bewahrt in ihren Liedern die Thaten der Helden auf. Sagaren (Sangaren) (Ind. M.), der berühmte König aus dem Geschlechte der Sonnenkinder, dessen 60,000 Söhne durch einen Zornesblick des weisen Büssers Kabiler in Asche verwandelt wurden. Sagaris (Gr. M.), einer der Trojaner, welche mit Aeneas nach Italien zogen; er ward von Turnus erlegt. Sagaritis (Phönic. M.), eine Dryade, welche den Atys verleitete, die der Cybele gelobte Treue zu brechen, wofür sie mit dem Tode gestraft wurde, indem Cybele ihren Baum umhieb. Sagatrakawaxen (Ind. M.), ein ungeheurer Riese, aus dem Blute Brama's entstanden, da ihm von dem zornigen Schiwa der Kopf abgehauen wurde. Er hatte fünfhundert Köpfe und tausend Arme. Sagui (Ind. M.), die zweite Stufe der Seligkeit im Paradiese des Wischnu. Saehrimner, s. Andhrimner. Saimo Aimo, s. Aimo. Sajotkatta, bei den nordamerikanischen Völkerschaften (mit Ausnahme der Irokesen, bei denen sie Agottsinnachen, d. h. Seher genannt werden) diejenigen, von ihren Schutzgeistern hoch begünstigten Menschen, welche durch die Kräfte derselben verborgene Dinge entdecken, die Zukunft vorher wissen, zaubern, ihre Seele ohne den Körper grosse Reisen machen lassen können, kurz, die Betrüger, welche klüger sind als die Andern. Saitis (Gr. M.), Beiname der Minerva, unter welchem sie auf dem Berge Pontinus bei Lerna in Argolis einen Tempel hatte; ohne Zweifel stammte dieser Dienst aus Saïs in Aegypten, wo man die Göttin Neïth verehrte, die die Griechen mit Minerva vermengten. Saitonen (M. der Preussen), diejenigen, welche sich selbst Wunden in den heiligen Hainen beibrachten und ihr Blut dort vergossen, um die Götter für die Sünden Anderer zu versöhnen. Saiwas (Ind. Religion), die Verehrer des Schiwa, die Schiwaiten. Saiwo Olniak (M. der Lappen), eine Berggottheit, welche in den Bildern eigen gestalteter Steine oder Berge angebetet wurde. Sakar (Islam), diejenige von den sieben Höllen, in welcher die Anhänger des Parsismus dafür, dass sie Parsen sind, gestraft werden. Sakhter (Parsismus), der Himmel, welcher den Fixsternhimmel umgibt, unbeweglich und allein von Ormuzd bewohnt ist. Sakia (Arab. M.), der Gott eines uralten, im felsigen Arabien einheimischen Riesen- und Dämonen-Geschlechts, durch welches der Regen auf die Erde gezogen wurde. Saekin (Nord. M.), einer der 37 Höllenflüsse. Salacia (Röm. M.), eine Göttin der Salzfluth, von Neptun Mutter des Triton. Salagramma (Ind. M.), ein Stein, in welchen Wischnu durch den Fluch einer tugendhaften Frau verwandelt wurde, nachdem er diese in Gestalt ihres Gatten verführt hatte. Salamander, mehr den alten physicalisch-philosophischen Systemen der Cabbalisten, als der Mythologie eines bestimmten Volkes angehörig. Sie sollten die Bewohner des Feuers, wie Undinen die des Wassers sein; von ihrer Eigenschaft, im Feuer, als ihrem eigentlichen Element, zu leben, kommt vielleicht die Fabel her, dass die Amphibien, welche unter dem Namen der S. bekannt sind (schwarze, gelb oder roth gefleckte Eidexen-Arten), im Feuer sollten leben können. Salaminius (Gr. M.), Beiname des Jupiter von Salamin auf Cyprus, wo ihm von Teucer ein Tempel erbaut wurde. Salamis (Gr. M.), Tochter des Flussgottes Asopus, von welcher die Insel S. den Namen bekommen haben soll, von Neptun Mutter des Cychreus. Salema (Arab. M.), ein Gott der Gesundheit, Gottheit eines Riesengeschlechts, das Arabien bewohnt haben soll. Salganeus (Gr. M.), Beiname des Apollo von der Stadt S. in Böotien. Salische Priester (Röm. M.), Priester des Mars, welche die Ancilien (s. d.) zu bewachen hatten; es waren ihrer je zwölf in zwei Classen, palatinische und collinische. Vom 1. bis 14. März mussten sie in Waffen tanzend durch die Strassen ziehen und alterthümliche Lieder auf die Götter singen. Sie mussten von edlem Geschlechte sein; P. Scipio und Antonius Philosophus gehörten dem Collegium an. Ihr Anzug war eine bunte Tunica, über welche um die Brust ein breiter eherner Gurt gelegt wurde, eine verbrämte Toga, eine eherne Spitzhaube und ein Schwert. Jeden Abend ihrer Aufzüge wurden sie durch eine Mahlzeit erquickt, die wegen ihrer Reichlichkeit sprüchwörtlich war. Salius (Gr. M.), ein Gefährte des Aeneas, welcher bei seinen Spielen einen Preis im Wettrennen erhielt, der in einer Löwenhaut bestand. Salmacis (Gr. M.), die Nymphe der Quelle gleiches Namens, in Carien. Hermaphroditus, Sohn des Mercur und der Venus, war von ausserordentlicher Schönheit, wie seine Eltern; S. liebte ihn, doch er floh sie und verhöhnte ihre Bitten; als er sich nun einst in ihrer Quelle badete, umschlang sie ihn, und beschwor die Götter, wenn er ihre Liebe nicht erhöre, sie nimmer von ihm zu trennen, sie mit ihm vereint zu lassen. Ihr Flehen wurde erhört, und Hermaphroditus, vorhin Mann, vereinigte jetzt beide Geschlechter in sich. Salmoneus (Gr. M.), Sohn des Aeolus und der Enarete, Bruder des Sisyphus, vermählt zuerst mit Alcidice und von ihr Vater der Tyro, dann mit Sidero, König in Elis, wo er Salmone baute. Er war so hochmüthig, dass er für Jupiter gehalten und wie dieser angebetet sein wollte. Um das Volk zu bethören, versuchte er Jupiters Blitze nachzuahmen, indem er hoch lodernde Fackeln um sich her werfen liess; dessen Donner, indem er mit schweren Streitwagen über tönende, eherne Brücken fuhr, oder mit Luft gefüllte Schläuche seinem Wagen nachschleppen liess; ja, er soll Menschen ermordet und vorgegeben haben, sie seien durch seine Donnerkeile niedergeschmettert; endlich des Unfugs müde, schlug ihn Jupiter mit dem Donnerkeil zu Boden, und vertilgte die ganze Stadt Salmone. Salpinx (Gr. M.), »die Trompete,« Beiname der Minerva, weil ihr Hegeleos, der Sohn des Tyrsenus, einen Tempel unter obigem Namen weihete, nachdem sein Vater die Trompete erfunden hatte. Salus (Röm. M.), »Gesundheit, Heil, Wohlfahrt,« zum Theil identisch mit der Hygea der Griechen, der Göttin der körperlichen Gesundheit, dann aber auch Göttin des öffentlichen Heils, der Staatswohlfahrt; ihr wurde von C. Junius Bubulcus nach dem samnitischen Kriege ein Tempel erbaut. Samanaeer (Chines. M.), die sich selbst betrachtenden Heiligen unter den Chinesen. Fo oder Fohi lehrt, dass in dem Nichts und in dem Leeren das Wesen aller Dinge bestehe, dass die Menschen in das Nichts zurückkehrten und dann erst selig sein könnten. Die letzte Stufe zu dieser nichtigen Seligkeit ist diejenige, in welcher die S. stehen; diese sind schon vollkommene Heilige, und reif, in das Nichts einzugehen. Der so weit Vorgeschrittene braucht keine Götter zu verehren; er ist frei von Leidenschaften, lebt nur in Betrachtung seiner selbst, und stirbt nur, um sich mit der grossen Weltseele zu vereinigen. Samawarti (Ind. M.), Beiname des Dhama, des Gottes der Unterwelt, welcher die Todten richtet und die Guten von den Bösen sondert. Samba (Ind. M.), Sohn des Wischnu in der Awatara, des Krischna, erzeugt mit Dschamty, der schönen Tochter des Bärenkönigs. Er war es, welcher auf seines Vaters Rath, um einen Fluch abzuwenden, den er durch seine Unbesonnenheit sich zugezogen, eine Stadt bauete (welche er nach sich benannte), und darin den Sonnendienst einführte, wozu er auf seines Vaters Wischnu Reitthier, Garudha, die Priester zusammenholte. Sam Beld oder Saman Veda (Ind. Rel.), der dritte Abschnitt der Vedas. Samber (Ind. M.), ein böser Dämon und Riesenkönig, welcher die schöne Reti, die Gattin des Liebesgottes, in seine Gewalt bekam, und sie für sich zu gewinnen suchte, doch dem Kamadewa, der als Krischna's Sohn geboren wurde, unterlag. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0474" n="404"/> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sadr</hi> (Nord. M.), Beiname des Odin, des obersten der Götter.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Saga</hi> (Nord. 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Sadr (Nord. M.), Beiname des Odin, des obersten der Götter.
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Sagaren (Sangaren) (Ind. M.), der berühmte König aus dem Geschlechte der Sonnenkinder, dessen 60,000 Söhne durch einen Zornesblick des weisen Büssers Kabiler in Asche verwandelt wurden.
Sagaris (Gr. M.), einer der Trojaner, welche mit Aeneas nach Italien zogen; er ward von Turnus erlegt.
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Sagatrakawaxen (Ind. M.), ein ungeheurer Riese, aus dem Blute Brama's entstanden, da ihm von dem zornigen Schiwa der Kopf abgehauen wurde. Er hatte fünfhundert Köpfe und tausend Arme.
Sagui (Ind. M.), die zweite Stufe der Seligkeit im Paradiese des Wischnu.
Saehrimner, s. Andhrimner.
Saimo Aimo, s. Aimo.
Sajotkatta, bei den nordamerikanischen Völkerschaften (mit Ausnahme der Irokesen, bei denen sie Agottsinnachen, d. h. Seher genannt werden) diejenigen, von ihren Schutzgeistern hoch begünstigten Menschen, welche durch die Kräfte derselben verborgene Dinge entdecken, die Zukunft vorher wissen, zaubern, ihre Seele ohne den Körper grosse Reisen machen lassen können, kurz, die Betrüger, welche klüger sind als die Andern.
Saitis (Gr. M.), Beiname der Minerva, unter welchem sie auf dem Berge Pontinus bei Lerna in Argolis einen Tempel hatte; ohne Zweifel stammte dieser Dienst aus Saïs in Aegypten, wo man die Göttin Neïth verehrte, die die Griechen mit Minerva vermengten.
Saitonen (M. der Preussen), diejenigen, welche sich selbst Wunden in den heiligen Hainen beibrachten und ihr Blut dort vergossen, um die Götter für die Sünden Anderer zu versöhnen.
Saiwas (Ind. Religion), die Verehrer des Schiwa, die Schiwaiten.
Saiwo Olniak (M. der Lappen), eine Berggottheit, welche in den Bildern eigen gestalteter Steine oder Berge angebetet wurde.
Sakar (Islam), diejenige von den sieben Höllen, in welcher die Anhänger des Parsismus dafür, dass sie Parsen sind, gestraft werden.
Sakhter (Parsismus), der Himmel, welcher den Fixsternhimmel umgibt, unbeweglich und allein von Ormuzd bewohnt ist.
Sakia (Arab. M.), der Gott eines uralten, im felsigen Arabien einheimischen Riesen- und Dämonen-Geschlechts, durch welches der Regen auf die Erde gezogen wurde.
Saekin (Nord. M.), einer der 37 Höllenflüsse.
Salacia (Röm. M.), eine Göttin der Salzfluth, von Neptun Mutter des Triton.
Salagramma (Ind. M.), ein Stein, in welchen Wischnu durch den Fluch einer tugendhaften Frau verwandelt wurde, nachdem er diese in Gestalt ihres Gatten verführt hatte.
Salamander, mehr den alten physicalisch-philosophischen Systemen der Cabbalisten, als der Mythologie eines bestimmten Volkes angehörig. Sie sollten die Bewohner des Feuers, wie Undinen die des Wassers sein; von ihrer Eigenschaft, im Feuer, als ihrem eigentlichen Element, zu leben, kommt vielleicht die Fabel her, dass die Amphibien, welche unter dem Namen der S. bekannt sind (schwarze, gelb oder roth gefleckte Eidexen-Arten), im Feuer sollten leben können.
Salaminius (Gr. M.), Beiname des Jupiter von Salamin auf Cyprus, wo ihm von Teucer ein Tempel erbaut wurde.
Salamis (Gr. M.), Tochter des Flussgottes Asopus, von welcher die Insel S. den Namen bekommen haben soll, von Neptun Mutter des Cychreus.
Salema (Arab. M.), ein Gott der Gesundheit, Gottheit eines Riesengeschlechts, das Arabien bewohnt haben soll.
Salganeus (Gr. M.), Beiname des Apollo von der Stadt S. in Böotien.
Salische Priester (Röm. M.), Priester des Mars, welche die Ancilien (s. d.) zu bewachen hatten; es waren ihrer je zwölf in zwei Classen, palatinische und collinische. Vom 1. bis 14. März mussten sie in Waffen tanzend durch die Strassen ziehen und alterthümliche Lieder auf die Götter singen. Sie mussten von edlem Geschlechte sein; P. Scipio und Antonius Philosophus gehörten dem Collegium an. Ihr Anzug war eine bunte Tunica, über welche um die Brust ein breiter eherner Gurt gelegt wurde, eine verbrämte Toga, eine eherne Spitzhaube und ein Schwert. Jeden Abend ihrer Aufzüge wurden sie durch eine Mahlzeit erquickt, die wegen ihrer Reichlichkeit sprüchwörtlich war.
Salius (Gr. M.), ein Gefährte des Aeneas, welcher bei seinen Spielen einen Preis im Wettrennen erhielt, der in einer Löwenhaut bestand.
Salmacis (Gr. M.), die Nymphe der Quelle gleiches Namens, in Carien. Hermaphroditus, Sohn des Mercur und der Venus, war von ausserordentlicher Schönheit, wie seine Eltern; S. liebte ihn, doch er floh sie und verhöhnte ihre Bitten; als er sich nun einst in ihrer Quelle badete, umschlang sie ihn, und beschwor die Götter, wenn er ihre Liebe nicht erhöre, sie nimmer von ihm zu trennen, sie mit ihm vereint zu lassen. Ihr Flehen wurde erhört, und Hermaphroditus, vorhin Mann, vereinigte jetzt beide Geschlechter in sich.
Salmoneus (Gr. M.), Sohn des Aeolus und der Enarete, Bruder des Sisyphus, vermählt zuerst mit Alcidice und von ihr Vater der Tyro, dann mit Sidero, König in Elis, wo er Salmone baute. Er war so hochmüthig, dass er für Jupiter gehalten und wie dieser angebetet sein wollte. Um das Volk zu bethören, versuchte er Jupiters Blitze nachzuahmen, indem er hoch lodernde Fackeln um sich her werfen liess; dessen Donner, indem er mit schweren Streitwagen über tönende, eherne Brücken fuhr, oder mit Luft gefüllte Schläuche seinem Wagen nachschleppen liess; ja, er soll Menschen ermordet und vorgegeben haben, sie seien durch seine Donnerkeile niedergeschmettert; endlich des Unfugs müde, schlug ihn Jupiter mit dem Donnerkeil zu Boden, und vertilgte die ganze Stadt Salmone.
Salpinx (Gr. M.), »die Trompete,« Beiname der Minerva, weil ihr Hegeleos, der Sohn des Tyrsenus, einen Tempel unter obigem Namen weihete, nachdem sein Vater die Trompete erfunden hatte.
Salus (Röm. M.), »Gesundheit, Heil, Wohlfahrt,« zum Theil identisch mit der Hygea der Griechen, der Göttin der körperlichen Gesundheit, dann aber auch Göttin des öffentlichen Heils, der Staatswohlfahrt; ihr wurde von C. Junius Bubulcus nach dem samnitischen Kriege ein Tempel erbaut.
Samanaeer (Chines. M.), die sich selbst betrachtenden Heiligen unter den Chinesen. Fo oder Fohi lehrt, dass in dem Nichts und in dem Leeren das Wesen aller Dinge bestehe, dass die Menschen in das Nichts zurückkehrten und dann erst selig sein könnten. Die letzte Stufe zu dieser nichtigen Seligkeit ist diejenige, in welcher die S. stehen; diese sind schon vollkommene Heilige, und reif, in das Nichts einzugehen. Der so weit Vorgeschrittene braucht keine Götter zu verehren; er ist frei von Leidenschaften, lebt nur in Betrachtung seiner selbst, und stirbt nur, um sich mit der grossen Weltseele zu vereinigen.
Samawarti (Ind. M.), Beiname des Dhama, des Gottes der Unterwelt, welcher die Todten richtet und die Guten von den Bösen sondert.
Samba (Ind. M.), Sohn des Wischnu in der Awatara, des Krischna, erzeugt mit Dschamty, der schönen Tochter des Bärenkönigs. Er war es, welcher auf seines Vaters Rath, um einen Fluch abzuwenden, den er durch seine Unbesonnenheit sich zugezogen, eine Stadt bauete (welche er nach sich benannte), und darin den Sonnendienst einführte, wozu er auf seines Vaters Wischnu Reitthier, Garudha, die Priester zusammenholte.
Sam Beld oder Saman Veda (Ind. Rel.), der dritte Abschnitt der Vedas.
Samber (Ind. M.), ein böser Dämon und Riesenkönig, welcher die schöne Reti, die Gattin des Liebesgottes, in seine Gewalt bekam, und sie für sich zu gewinnen suchte, doch dem Kamadewa, der als Krischna's Sohn geboren wurde, unterlag.
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