Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.Thamuz (Phön. M.), ein Gott, nur aus dem Propheten Ezechiel bekannt, welcher Cap. 8 erzählt, wie eine Vision ihn aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem geführt habe, wo er das dort eingedrungene Heidenthum erblickte, und indem er dieses schildert, sagt er: "Daselbst sassen Weiber, die weineten über den T." Der Name bezeichnet einen Verborgenen, darf folglich auf Adonis, den aus dem Leben und himmlischen Lichte geschiedenen, der Finsterniss des Todes anheimgefallenen Gott, gedeutet werden. Thamyris (Gr. M.), Sohn des Philammon und der Argiope, ein berühmter Sänger; er war so schön als verwegen, und forderte die Musen zu einem Wettkampf heraus, sich ausbedingend, dass ihre höchste Gunst im Fall seines Sieges ihn lohne, er dagegen ihrer Willkür preisgegeben sei, falls er verlöre. Zu Dorion in Messenien geschah der Wettstreit: T. verlor, und die Musen raubten ihm die Augen und die Gabe des Gesanges. Er war auch Dichter und hat bei den pythischen Spielen mehrmals den Preis davongetragen. Tharikat, der Weg. So nennen die Bekenner des Islam das innere, geistige, beschauliche Leben, welches darin besteht, dass man das Herz von seinen sinnlichen Begierden reinige. Tharonhiaonagon, der erste aller guten Götter und Gnomen, an welche, als Bewohner aller Körper, die nordamerikanischen Völker glauben. Er ist ein Enkel der Beherrscherin alles Bösen, der alten übelwollenden Atahentsik. Tharops (Gr. M.), ein Thracier, Freund des Bacchus, den er vor Lycurgus' Nachstellungen warnte. Bacchus siegte später über den Verfolger und schenkte dem freundlichen Rathgeber dessen Heerden, weihete ihn auch in seine Mysterien ein. Thasiami, Mahasandera (Ind. M.), ein Gott, der in dem grossen Tempel zu Pegu, im Lande der Birmanen, als ein Mann mit einem Buch und einem Schreibestift in der Hand, vorgestellt ist; er soll die Sünden der Menschen in das Buch des Gerichts eintragen. Thasius (Gr. M.), Beiname des Hercules von der Insel Thasos; seine zehn Ellen hohe eherne Statue stand zu Olympia. Thasus (Gr. M.), 1) Sohn des Agenor, welcher die Europa zu suchen ausgeschickt ward. - 2) T., wird als Sohn des Neptun und Erbauer von Thasos angegeben. Thaumacus (Gr. M.), Erbauer von Thaumacia in Thessalien, Vater des Poas. Thaumas (Gr. M.), 1) einer der Centauren auf des Pirithous Hochzeit; er entkam dem Blutbade durch die Flucht. - 2) T., Sohn des Pontus und der Gäa, Gatte der Oceanide Electra, und Vater der Harpyien und der Iris. Theagenes (Gr. M.), Sohn des Hercules und der Gattin des Hercules-Priesters Timosthenes auf Thasos. Er war so stark, dass er schon im neunten Jahre eine eherne Götterstatue vom Markte nach Hause trug, und später in allen feierlichen Spielen siegte, so dass man ihm an vielen Orten Standbilder setzte. Als nach seinem Tode einer seiner Feinde allnächtlich sein Standbild auf Thasos geisselte, fiel dasselbe herab und erschlug den Thäter, worauf es die Thasier in's Meer warfen. Nun befiel Unfruchtbarkeit ihr Land, die nicht eher aufhörte, als bis sie das von Fischern aufgefangene Bild des T. wieder aufrichteten und ihm göttliche Ehre erwiesen. Theano (Gr. M.), 1) Gemahlin des Königs von Icarien, Metapontus. Da sie keine Kinder bekam, nahm sie sich zweier Findlinge, des Aeolus und Böotus, welche von ihrem Grossvater ausgesetzt, aber von einer Kuh genährt worden waren, an, und gab sie für ihre Kinder aus; später selbst Mutter, wollte sie ihre Söhne veranlassen, die beiden fremden Kinder zu tödten, jene wurden jedoch selbst Opfer des Versuches. T. erhenkte sich. - 2) T., Schwester der Hecuba, vermählte sich mit dem Amycus, einem reichen Trojaner, dem sie den Mimas an demselben Tage gebar, an welchem Hecuba von Paris entbunden ward; ihr Sohn kam mit Aeneas nach Italien. Ihr sagt man nach, dass sie das Palladium dem Antenor überlieferte, wodurch Troja seines Schutzes beraubt ward. Thearius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Trözen. Thebe (Gr. M.), 1) Tochter Jupiters und der böotischen Nymphe Jodame. Sie ward mit Ogyges, dem ältesten Könige, den die mythische Geschichte Griechenlands nennt, vermählt, und Aulis ihre Tochter; die Letztere gehörte zu den praxidicischen, d. h. Eides-Göttinnen, welche man in Böotien verehrte. - 2) T., eine der tapfersten Amazonen, welche von Hercules erlegt wurde; nach ihr sollte der Ort Thebais am Pontus benannt sein. - 3) T., nach Pindars Dichtung eine Tochter des Asopus und der Metope, Geliebte des Jupiter und Gattin des Zethus. Thelxinoea (Gr. M.), Mutter des Ogyges, eine der Praxidiken oder Eidgöttinnen in Böotien. Auch Beiname der Juno in Athen. Thelxinoe, nach Andern Thelxiope (Gr. M.), Tochter des Jupiter, und eine der vier älteren Musen. Thelxion (Gr. M.), Sohn des Apis, Königs von Sicyon, und Vater des Agyrus, soll mit Telchin seinen Vater ermordet haben. Themis (Gr. M.), 1) eine Titanin, Tochter des Uranus und der Gäa, oder des Helios, erste Gemahlin des Jupiter und von ihm Mutter der Horen und Parcen. Als Personification der ewigen Ordnung und der Gerechtigkeit beruft sie die Versammlungen der Götter und der Menschen. Verehrt wurde sie zu Theben, Athen und Olympia, und an vielen geringeren Orten. Sie ist auch Eides- und Geburts-Göttin. Dargestellt wurde sie, nach dem Ideal der Minerva, als kraftvolle Jungfrau, mit Helm und Schild, Füllhorn und Wage. - 2) T., Tochter des Ilus Gemahlin des Capys, Mutter des Anchises. Themisto (Gr. M.), 1) des Hypsäus Tochter und dritte Gattin des Athamas, welche er nahm, als er Ino verstossen hatte. Sie brachte, in der Absicht, ein Kind der Letztern zu tödten, ihr eigenes um, und erhängte sich aus Verzweiflung. - 2) T., Tochter des Hyperboreer-Königs Zabius, von Apollo Mutter des Galeus, dem die Galeoten, sicilische Wahrsager und Traumdeuter, entstammten. - 3) T., S. Callisto. Themistonoe (Gr. M.), Tochter des Königs Ceyx von Trachin in Thessalien, Gattin des Königs Cycnus. Theoclymenus (Gr. M.), ein Seher aus Hyperesia in Argolis, Sohn des Polyphides; wegen Mordes flüchtig, kam er in Lacedämon zu Telemachus und ward von diesem nach Ithaca mitgenommen. Er verkündigte der Penelope des Ulysses Anwesenheit auf der Insel, und den Freiern ihren Untergang, ward aber von diesen verspottet. Theodamas oder Thiodamas (Gr. M.), ein Dryoper, Vater des Hylas, von Hercules nach hartem Kampfe getödtet. Theodorus (Gr. M.), Vater der Hierophile s. d. Theonoe (Gr. M.), Tochter des Bisaites, Geliebte des Neptun, der sie, um sie den Nachstellungen ihrer Freier zu entziehen, in ein Schaf verwandelte; er zeugte als Widder mit ihr den Chrysomallus, den bekannten goldvliessigen Widder. Theoxenius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Pellene in Achaja. Die Dioscuren hatten ihm Kampfspiele gestiftet. Thera (Gr. M.), eine von den Töchtern des Amphion und der Niobe; es war nach ihr eines der Thore von Theben benannt. Theragrus, s. Clymenus. Theraphone (Gr. M.), Tochter des Dexamenus, Königs von Olenus, vermählt mit Eurytus, einem der Molioniden, dem sie den Thalpius gebar. Sie war eine Zwillingsschwester der Theronice. Therapnaei Fratres, bei römischen Dichtern Benennung der Dioscuren, von dem Orte Therapne in Laconia, wo sie geboren worden sein sollen und verehrt wurden. Therapne (Gr. M.), Tochter des Lelex, welcher einen Ort in Laconien nach ihr benannte. Theras (Gr. M.), Sohn des Autesion, Enkel des Tisamenus; er führte Minyer aus Lacedämon und aus Lemnos nach der Insel Thera, die früher Calliste hiess, nach ihm aber umgenannt wurde. Therimachus (Gr. M.), Sohn des Hercules, von seiner ersten Gattin Megara. Der Held verbrannte denselben in der Raserei. Theritas (Gr. M.), Beiname des Mars von seiner Amme Thero. Thermesia (Gr. M.) "die Erwärmende", Beiname der Ceres, welche einen Tempel zu Trözen, an der Gränze des Gebietes von Hermione, hatte. Thermius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Elis. Thermuthis (Aegypt. M.), Beiname der Neith, welche Todesstrafen über den Menschen verhängt; man schrieb Thamuz (Phön. M.), ein Gott, nur aus dem Propheten Ezechiel bekannt, welcher Cap. 8 erzählt, wie eine Vision ihn aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem geführt habe, wo er das dort eingedrungene Heidenthum erblickte, und indem er dieses schildert, sagt er: »Daselbst sassen Weiber, die weineten über den T.« Der Name bezeichnet einen Verborgenen, darf folglich auf Adonis, den aus dem Leben und himmlischen Lichte geschiedenen, der Finsterniss des Todes anheimgefallenen Gott, gedeutet werden. Thamyris (Gr. M.), Sohn des Philammon und der Argiope, ein berühmter Sänger; er war so schön als verwegen, und forderte die Musen zu einem Wettkampf heraus, sich ausbedingend, dass ihre höchste Gunst im Fall seines Sieges ihn lohne, er dagegen ihrer Willkür preisgegeben sei, falls er verlöre. Zu Dorion in Messenien geschah der Wettstreit: T. verlor, und die Musen raubten ihm die Augen und die Gabe des Gesanges. Er war auch Dichter und hat bei den pythischen Spielen mehrmals den Preis davongetragen. Tharikat, der Weg. So nennen die Bekenner des Islam das innere, geistige, beschauliche Leben, welches darin besteht, dass man das Herz von seinen sinnlichen Begierden reinige. Tharonhiaonagon, der erste aller guten Götter und Gnomen, an welche, als Bewohner aller Körper, die nordamerikanischen Völker glauben. Er ist ein Enkel der Beherrscherin alles Bösen, der alten übelwollenden Atahentsik. Tharops (Gr. M.), ein Thracier, Freund des Bacchus, den er vor Lycurgus' Nachstellungen warnte. Bacchus siegte später über den Verfolger und schenkte dem freundlichen Rathgeber dessen Heerden, weihete ihn auch in seine Mysterien ein. Thasiami, Mahasandera (Ind. M.), ein Gott, der in dem grossen Tempel zu Pegu, im Lande der Birmanen, als ein Mann mit einem Buch und einem Schreibestift in der Hand, vorgestellt ist; er soll die Sünden der Menschen in das Buch des Gerichts eintragen. Thasius (Gr. M.), Beiname des Hercules von der Insel Thasos; seine zehn Ellen hohe eherne Statue stand zu Olympia. Thasus (Gr. M.), 1) Sohn des Agenor, welcher die Europa zu suchen ausgeschickt ward. – 2) T., wird als Sohn des Neptun und Erbauer von Thasos angegeben. Thaumacus (Gr. M.), Erbauer von Thaumacia in Thessalien, Vater des Poas. Thaumas (Gr. M.), 1) einer der Centauren auf des Pirithous Hochzeit; er entkam dem Blutbade durch die Flucht. – 2) T., Sohn des Pontus und der Gäa, Gatte der Oceanide Electra, und Vater der Harpyien und der Iris. Theagenes (Gr. M.), Sohn des Hercules und der Gattin des Hercules-Priesters Timosthenes auf Thasos. Er war so stark, dass er schon im neunten Jahre eine eherne Götterstatue vom Markte nach Hause trug, und später in allen feierlichen Spielen siegte, so dass man ihm an vielen Orten Standbilder setzte. Als nach seinem Tode einer seiner Feinde allnächtlich sein Standbild auf Thasos geisselte, fiel dasselbe herab und erschlug den Thäter, worauf es die Thasier in's Meer warfen. Nun befiel Unfruchtbarkeit ihr Land, die nicht eher aufhörte, als bis sie das von Fischern aufgefangene Bild des T. wieder aufrichteten und ihm göttliche Ehre erwiesen. Theano (Gr. M.), 1) Gemahlin des Königs von Icarien, Metapontus. Da sie keine Kinder bekam, nahm sie sich zweier Findlinge, des Aeolus und Böotus, welche von ihrem Grossvater ausgesetzt, aber von einer Kuh genährt worden waren, an, und gab sie für ihre Kinder aus; später selbst Mutter, wollte sie ihre Söhne veranlassen, die beiden fremden Kinder zu tödten, jene wurden jedoch selbst Opfer des Versuches. T. erhenkte sich. – 2) T., Schwester der Hecuba, vermählte sich mit dem Amycus, einem reichen Trojaner, dem sie den Mimas an demselben Tage gebar, an welchem Hecuba von Paris entbunden ward; ihr Sohn kam mit Aeneas nach Italien. Ihr sagt man nach, dass sie das Palladium dem Antenor überlieferte, wodurch Troja seines Schutzes beraubt ward. Thearius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Trözen. Thebe (Gr. M.), 1) Tochter Jupiters und der böotischen Nymphe Jodame. Sie ward mit Ogyges, dem ältesten Könige, den die mythische Geschichte Griechenlands nennt, vermählt, und Aulis ihre Tochter; die Letztere gehörte zu den praxidicischen, d. h. Eides-Göttinnen, welche man in Böotien verehrte. – 2) T., eine der tapfersten Amazonen, welche von Hercules erlegt wurde; nach ihr sollte der Ort Thebaïs am Pontus benannt sein. – 3) T., nach Pindars Dichtung eine Tochter des Asopus und der Metope, Geliebte des Jupiter und Gattin des Zethus. Thelxinoea (Gr. M.), Mutter des Ogyges, eine der Praxidiken oder Eidgöttinnen in Böotien. Auch Beiname der Juno in Athen. Thelxinoë, nach Andern Thelxiope (Gr. M.), Tochter des Jupiter, und eine der vier älteren Musen. Thelxion (Gr. M.), Sohn des Apis, Königs von Sicyon, und Vater des Agyrus, soll mit Telchin seinen Vater ermordet haben. Themis (Gr. M.), 1) eine Titanin, Tochter des Uranus und der Gäa, oder des Helios, erste Gemahlin des Jupiter und von ihm Mutter der Horen und Parcen. Als Personification der ewigen Ordnung und der Gerechtigkeit beruft sie die Versammlungen der Götter und der Menschen. Verehrt wurde sie zu Theben, Athen und Olympia, und an vielen geringeren Orten. Sie ist auch Eides- und Geburts-Göttin. Dargestellt wurde sie, nach dem Ideal der Minerva, als kraftvolle Jungfrau, mit Helm und Schild, Füllhorn und Wage. – 2) T., Tochter des Ilus Gemahlin des Capys, Mutter des Anchises. Themisto (Gr. M.), 1) des Hypsäus Tochter und dritte Gattin des Athamas, welche er nahm, als er Ino verstossen hatte. Sie brachte, in der Absicht, ein Kind der Letztern zu tödten, ihr eigenes um, und erhängte sich aus Verzweiflung. – 2) T., Tochter des Hyperboreer-Königs Zabius, von Apollo Mutter des Galeus, dem die Galeoten, sicilische Wahrsager und Traumdeuter, entstammten. – 3) T., S. Callisto. Themistonoë (Gr. M.), Tochter des Königs Ceyx von Trachin in Thessalien, Gattin des Königs Cycnus. Theoclymenus (Gr. M.), ein Seher aus Hyperesia in Argolis, Sohn des Polyphides; wegen Mordes flüchtig, kam er in Lacedämon zu Telemachus und ward von diesem nach Ithaca mitgenommen. Er verkündigte der Penelope des Ulysses Anwesenheit auf der Insel, und den Freiern ihren Untergang, ward aber von diesen verspottet. Theodamas oder Thiodamas (Gr. M.), ein Dryoper, Vater des Hylas, von Hercules nach hartem Kampfe getödtet. Theodorus (Gr. M.), Vater der Hierophile s. d. Theonoë (Gr. M.), Tochter des Bisaites, Geliebte des Neptun, der sie, um sie den Nachstellungen ihrer Freier zu entziehen, in ein Schaf verwandelte; er zeugte als Widder mit ihr den Chrysomallus, den bekannten goldvliessigen Widder. Theoxenius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Pellene in Achaja. Die Dioscuren hatten ihm Kampfspiele gestiftet. Thera (Gr. 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Thamuz (Phön. M.), ein Gott, nur aus dem Propheten Ezechiel bekannt, welcher Cap. 8 erzählt, wie eine Vision ihn aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem geführt habe, wo er das dort eingedrungene Heidenthum erblickte, und indem er dieses schildert, sagt er: »Daselbst sassen Weiber, die weineten über den T.« Der Name bezeichnet einen Verborgenen, darf folglich auf Adonis, den aus dem Leben und himmlischen Lichte geschiedenen, der Finsterniss des Todes anheimgefallenen Gott, gedeutet werden.
Thamyris (Gr. M.), Sohn des Philammon und der Argiope, ein berühmter Sänger; er war so schön als verwegen, und forderte die Musen zu einem Wettkampf heraus, sich ausbedingend, dass ihre höchste Gunst im Fall seines Sieges ihn lohne, er dagegen ihrer Willkür preisgegeben sei, falls er verlöre. Zu Dorion in Messenien geschah der Wettstreit: T. verlor, und die Musen raubten ihm die Augen und die Gabe des Gesanges. Er war auch Dichter und hat bei den pythischen Spielen mehrmals den Preis davongetragen.
Tharikat, der Weg. So nennen die Bekenner des Islam das innere, geistige, beschauliche Leben, welches darin besteht, dass man das Herz von seinen sinnlichen Begierden reinige.
Tharonhiaonagon, der erste aller guten Götter und Gnomen, an welche, als Bewohner aller Körper, die nordamerikanischen Völker glauben. Er ist ein Enkel der Beherrscherin alles Bösen, der alten übelwollenden Atahentsik.
Tharops (Gr. M.), ein Thracier, Freund des Bacchus, den er vor Lycurgus' Nachstellungen warnte. Bacchus siegte später über den Verfolger und schenkte dem freundlichen Rathgeber dessen Heerden, weihete ihn auch in seine Mysterien ein.
Thasiami, Mahasandera (Ind. M.), ein Gott, der in dem grossen Tempel zu Pegu, im Lande der Birmanen, als ein Mann mit einem Buch und einem Schreibestift in der Hand, vorgestellt ist; er soll die Sünden der Menschen in das Buch des Gerichts eintragen.
Thasius (Gr. M.), Beiname des Hercules von der Insel Thasos; seine zehn Ellen hohe eherne Statue stand zu Olympia.
Thasus (Gr. M.), 1) Sohn des Agenor, welcher die Europa zu suchen ausgeschickt ward. – 2) T., wird als Sohn des Neptun und Erbauer von Thasos angegeben.
Thaumacus (Gr. M.), Erbauer von Thaumacia in Thessalien, Vater des Poas.
Thaumas (Gr. M.), 1) einer der Centauren auf des Pirithous Hochzeit; er entkam dem Blutbade durch die Flucht. – 2) T., Sohn des Pontus und der Gäa, Gatte der Oceanide Electra, und Vater der Harpyien und der Iris.
Theagenes (Gr. M.), Sohn des Hercules und der Gattin des Hercules-Priesters Timosthenes auf Thasos. Er war so stark, dass er schon im neunten Jahre eine eherne Götterstatue vom Markte nach Hause trug, und später in allen feierlichen Spielen siegte, so dass man ihm an vielen Orten Standbilder setzte. Als nach seinem Tode einer seiner Feinde allnächtlich sein Standbild auf Thasos geisselte, fiel dasselbe herab und erschlug den Thäter, worauf es die Thasier in's Meer warfen. Nun befiel Unfruchtbarkeit ihr Land, die nicht eher aufhörte, als bis sie das von Fischern aufgefangene Bild des T. wieder aufrichteten und ihm göttliche Ehre erwiesen.
Theano (Gr. M.), 1) Gemahlin des Königs von Icarien, Metapontus. Da sie keine Kinder bekam, nahm sie sich zweier Findlinge, des Aeolus und Böotus, welche von ihrem Grossvater ausgesetzt, aber von einer Kuh genährt worden waren, an, und gab sie für ihre Kinder aus; später selbst Mutter, wollte sie ihre Söhne veranlassen, die beiden fremden Kinder zu tödten, jene wurden jedoch selbst Opfer des Versuches. T. erhenkte sich. – 2) T., Schwester der Hecuba, vermählte sich mit dem Amycus, einem reichen Trojaner, dem sie den Mimas an demselben Tage gebar, an welchem Hecuba von Paris entbunden ward; ihr Sohn kam mit Aeneas nach Italien. Ihr sagt man nach, dass sie das Palladium dem Antenor überlieferte, wodurch Troja seines Schutzes beraubt ward.
Thearius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Trözen.
Thebe (Gr. M.), 1) Tochter Jupiters und der böotischen Nymphe Jodame. Sie ward mit Ogyges, dem ältesten Könige, den die mythische Geschichte Griechenlands nennt, vermählt, und Aulis ihre Tochter; die Letztere gehörte zu den praxidicischen, d. h. Eides-Göttinnen, welche man in Böotien verehrte. – 2) T., eine der tapfersten Amazonen, welche von Hercules erlegt wurde; nach ihr sollte der Ort Thebaïs am Pontus benannt sein. – 3) T., nach Pindars Dichtung eine Tochter des Asopus und der Metope, Geliebte des Jupiter und Gattin des Zethus.
Thelxinoea (Gr. M.), Mutter des Ogyges, eine der Praxidiken oder Eidgöttinnen in Böotien. Auch Beiname der Juno in Athen.
Thelxinoë, nach Andern Thelxiope (Gr. M.), Tochter des Jupiter, und eine der vier älteren Musen.
Thelxion (Gr. M.), Sohn des Apis, Königs von Sicyon, und Vater des Agyrus, soll mit Telchin seinen Vater ermordet haben.
Themis (Gr. M.), 1) eine Titanin, Tochter des Uranus und der Gäa, oder des Helios, erste Gemahlin des Jupiter und von ihm Mutter der Horen und Parcen. Als Personification der ewigen Ordnung und der Gerechtigkeit beruft sie die Versammlungen der Götter und der Menschen. Verehrt wurde sie zu Theben, Athen und Olympia, und an vielen geringeren Orten. Sie ist auch Eides- und Geburts-Göttin. Dargestellt wurde sie, nach dem Ideal der Minerva, als kraftvolle Jungfrau, mit Helm und Schild, Füllhorn und Wage. – 2) T., Tochter des Ilus Gemahlin des Capys, Mutter des Anchises.
Themisto (Gr. M.), 1) des Hypsäus Tochter und dritte Gattin des Athamas, welche er nahm, als er Ino verstossen hatte. Sie brachte, in der Absicht, ein Kind der Letztern zu tödten, ihr eigenes um, und erhängte sich aus Verzweiflung. – 2) T., Tochter des Hyperboreer-Königs Zabius, von Apollo Mutter des Galeus, dem die Galeoten, sicilische Wahrsager und Traumdeuter, entstammten. – 3) T., S. Callisto.
Themistonoë (Gr. M.), Tochter des Königs Ceyx von Trachin in Thessalien, Gattin des Königs Cycnus.
Theoclymenus (Gr. M.), ein Seher aus Hyperesia in Argolis, Sohn des Polyphides; wegen Mordes flüchtig, kam er in Lacedämon zu Telemachus und ward von diesem nach Ithaca mitgenommen. Er verkündigte der Penelope des Ulysses Anwesenheit auf der Insel, und den Freiern ihren Untergang, ward aber von diesen verspottet.
Theodamas oder Thiodamas (Gr. M.), ein Dryoper, Vater des Hylas, von Hercules nach hartem Kampfe getödtet.
Theodorus (Gr. M.), Vater der Hierophile s. d.
Theonoë (Gr. M.), Tochter des Bisaites, Geliebte des Neptun, der sie, um sie den Nachstellungen ihrer Freier zu entziehen, in ein Schaf verwandelte; er zeugte als Widder mit ihr den Chrysomallus, den bekannten goldvliessigen Widder.
Theoxenius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Pellene in Achaja. Die Dioscuren hatten ihm Kampfspiele gestiftet.
Thera (Gr. M.), eine von den Töchtern des Amphion und der Niobe; es war nach ihr eines der Thore von Theben benannt.
Theragrus, s. Clymenus.
Theraphone (Gr. M.), Tochter des Dexamenus, Königs von Olenus, vermählt mit Eurytus, einem der Molioniden, dem sie den Thalpius gebar. Sie war eine Zwillingsschwester der Theronice.
Therapnaei Fratres, bei römischen Dichtern Benennung der Dioscuren, von dem Orte Therapne in Laconia, wo sie geboren worden sein sollen und verehrt wurden.
Therapne (Gr. M.), Tochter des Lelex, welcher einen Ort in Laconien nach ihr benannte.
Theras (Gr. M.), Sohn des Autesion, Enkel des Tisamenus; er führte Minyer aus Lacedämon und aus Lemnos nach der Insel Thera, die früher Calliste hiess, nach ihm aber umgenannt wurde.
Therimachus (Gr. M.), Sohn des Hercules, von seiner ersten Gattin Megara. Der Held verbrannte denselben in der Raserei.
Theritas (Gr. M.), Beiname des Mars von seiner Amme Thero.
Thermesia (Gr. M.) »die Erwärmende«, Beiname der Ceres, welche einen Tempel zu Trözen, an der Gränze des Gebietes von Hermione, hatte.
Thermius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Elis.
Thermuthis (Aegypt. M.), Beiname der Neïth, welche Todesstrafen über den Menschen verhängt; man schrieb
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