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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810.

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noch gesteigert werden könnte, und er nahm
sich vor, darüber einen Entwurf aufzusetzen.
Gelino billigte das, ihm zusagend: wenn seine
Vorschläge gut wären, er sicher auf das Ver¬
gnügen zählen könne, sie in Ausführung ge¬
bracht zu sehn.

Sie gingen nach dem Pallast, wo das Bun¬
desgericht oder Völkertribunal seine Sitzungen
hielt. Es war ein Gebäude, das durch seine
Festigkeit auf ewige Dauer berechnet schien. So
viel besondere Reiche in Europa, so viel eherne
Bildsäulen von einer Staunen erregenden Größe
zierten das Dach. Sie hielten sich umschlungen,
ein Adler schwebte mit seinen breiten deckenden
Fittigen über die majestätvolle Gruppe. Im in¬
neren Marmorsaale empfand Guido fromme
Schauer der Ehrfurcht, als er die Versammlung
der Greise sah, denen schneefarbne Bärte auf den
Busen niederflossen. Er sahe zudem hier eben
ein rührend Schauspiel.

Die Urne eines seit kurzem verstorbenen Kö¬
nigs ward in den Saal gebracht, von seinen
vornehmsten Unterthanen getragen. Eine wei¬
nende Menge, aus der Ferne gekommen, die
der Saal nicht aufnehmen konnte, stürzte nach,

noch geſteigert werden koͤnnte, und er nahm
ſich vor, daruͤber einen Entwurf aufzuſetzen.
Gelino billigte das, ihm zuſagend: wenn ſeine
Vorſchlaͤge gut waͤren, er ſicher auf das Ver¬
gnuͤgen zaͤhlen koͤnne, ſie in Ausfuͤhrung ge¬
bracht zu ſehn.

Sie gingen nach dem Pallaſt, wo das Bun¬
desgericht oder Voͤlkertribunal ſeine Sitzungen
hielt. Es war ein Gebaͤude, das durch ſeine
Feſtigkeit auf ewige Dauer berechnet ſchien. So
viel beſondere Reiche in Europa, ſo viel eherne
Bildſaͤulen von einer Staunen erregenden Groͤße
zierten das Dach. Sie hielten ſich umſchlungen,
ein Adler ſchwebte mit ſeinen breiten deckenden
Fittigen uͤber die majeſtaͤtvolle Gruppe. Im in¬
neren Marmorſaale empfand Guido fromme
Schauer der Ehrfurcht, als er die Verſammlung
der Greiſe ſah, denen ſchneefarbne Baͤrte auf den
Buſen niederfloſſen. Er ſahe zudem hier eben
ein ruͤhrend Schauſpiel.

Die Urne eines ſeit kurzem verſtorbenen Koͤ¬
nigs ward in den Saal gebracht, von ſeinen
vornehmſten Unterthanen getragen. Eine wei¬
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[197/0209] noch geſteigert werden koͤnnte, und er nahm ſich vor, daruͤber einen Entwurf aufzuſetzen. Gelino billigte das, ihm zuſagend: wenn ſeine Vorſchlaͤge gut waͤren, er ſicher auf das Ver¬ gnuͤgen zaͤhlen koͤnne, ſie in Ausfuͤhrung ge¬ bracht zu ſehn. Sie gingen nach dem Pallaſt, wo das Bun¬ desgericht oder Voͤlkertribunal ſeine Sitzungen hielt. Es war ein Gebaͤude, das durch ſeine Feſtigkeit auf ewige Dauer berechnet ſchien. So viel beſondere Reiche in Europa, ſo viel eherne Bildſaͤulen von einer Staunen erregenden Groͤße zierten das Dach. Sie hielten ſich umſchlungen, ein Adler ſchwebte mit ſeinen breiten deckenden Fittigen uͤber die majeſtaͤtvolle Gruppe. Im in¬ neren Marmorſaale empfand Guido fromme Schauer der Ehrfurcht, als er die Verſammlung der Greiſe ſah, denen ſchneefarbne Baͤrte auf den Buſen niederfloſſen. Er ſahe zudem hier eben ein ruͤhrend Schauſpiel. Die Urne eines ſeit kurzem verſtorbenen Koͤ¬ nigs ward in den Saal gebracht, von ſeinen vornehmſten Unterthanen getragen. Eine wei¬ nende Menge, aus der Ferne gekommen, die der Saal nicht aufnehmen konnte, ſtuͤrzte nach,

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Zitationshilfe: Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/209>, abgerufen am 21.11.2024.