fenen aus Nordamerika. Ihre Häuser waren auf hohe Säulen gebaut, an welche Treppen hinauf gingen, um nicht von der, wohl an funf¬ zig Schuh reichenden, Verschneiung überdeckt zu werden. Man sah bei dem allen hier Wohlstand, durch den Handel mit Kristall vom Pol, der schon bei den Nordländern jener Hemisspähre zur Sprache kam, erzeugt, daneben durch den Gewinn, welchen sie von neugierigen Reisenden, welche alljährlich ankamen, zogen.
Man hielt alles für diese bereit, was ihnen zu Vollbringung ihres Vorhabens nöthig war. Die Schlitten, mit Teppichen aus dichtem Pelz¬ werke überall versehn, mit Fenstern aus sehr dik¬ kem Kristall, mit kleinen Oefen, deren Züge an den Wänden umhergeleitet waren, und die ver¬ möge ihrer guten Einrichung nur eines geringen Feuermaterials aus Papier bedurften, ließen die entsetzliche Kälte vergessen. Der Schnee hatte eine gefrorne Decke, über welche sie hingleiteten.
Meer oder Land waren vollkommen gleich. Einem Schlitten, den etwa vier Wanderer einnah¬ men, folgte ein zweiter mit Lebensnothwendigkeiten für die ganze Dauer der Reise. Sie bestanden aus Suppentafeln, Gallerten, Austern, Fisch¬
fenen aus Nordamerika. Ihre Haͤuſer waren auf hohe Saͤulen gebaut, an welche Treppen hinauf gingen, um nicht von der, wohl an funf¬ zig Schuh reichenden, Verſchneiung uͤberdeckt zu werden. Man ſah bei dem allen hier Wohlſtand, durch den Handel mit Kriſtall vom Pol, der ſchon bei den Nordlaͤndern jener Hemisſpaͤhre zur Sprache kam, erzeugt, daneben durch den Gewinn, welchen ſie von neugierigen Reiſenden, welche alljaͤhrlich ankamen, zogen.
Man hielt alles fuͤr dieſe bereit, was ihnen zu Vollbringung ihres Vorhabens noͤthig war. Die Schlitten, mit Teppichen aus dichtem Pelz¬ werke uͤberall verſehn, mit Fenſtern aus ſehr dik¬ kem Kriſtall, mit kleinen Oefen, deren Zuͤge an den Waͤnden umhergeleitet waren, und die ver¬ moͤge ihrer guten Einrichung nur eines geringen Feuermaterials aus Papier bedurften, ließen die entſetzliche Kaͤlte vergeſſen. Der Schnee hatte eine gefrorne Decke, uͤber welche ſie hingleiteten.
Meer oder Land waren vollkommen gleich. Einem Schlitten, den etwa vier Wanderer einnah¬ men, folgte ein zweiter mit Lebensnothwendigkeiten fuͤr die ganze Dauer der Reiſe. Sie beſtanden aus Suppentafeln, Gallerten, Auſtern, Fiſch¬
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fenen aus Nordamerika. Ihre Haͤuſer waren
auf hohe Saͤulen gebaut, an welche Treppen
hinauf gingen, um nicht von der, wohl an funf¬
zig Schuh reichenden, Verſchneiung uͤberdeckt zu
werden. Man ſah bei dem allen hier Wohlſtand,
durch den Handel mit Kriſtall vom Pol, der
ſchon bei den Nordlaͤndern jener Hemisſpaͤhre
zur Sprache kam, erzeugt, daneben durch den
Gewinn, welchen ſie von neugierigen Reiſenden,
welche alljaͤhrlich ankamen, zogen.
Man hielt alles fuͤr dieſe bereit, was ihnen
zu Vollbringung ihres Vorhabens noͤthig war.
Die Schlitten, mit Teppichen aus dichtem Pelz¬
werke uͤberall verſehn, mit Fenſtern aus ſehr dik¬
kem Kriſtall, mit kleinen Oefen, deren Zuͤge an
den Waͤnden umhergeleitet waren, und die ver¬
moͤge ihrer guten Einrichung nur eines geringen
Feuermaterials aus Papier bedurften, ließen die
entſetzliche Kaͤlte vergeſſen. Der Schnee hatte eine
gefrorne Decke, uͤber welche ſie hingleiteten.
Meer oder Land waren vollkommen gleich.
Einem Schlitten, den etwa vier Wanderer einnah¬
men, folgte ein zweiter mit Lebensnothwendigkeiten
fuͤr die ganze Dauer der Reiſe. Sie beſtanden
aus Suppentafeln, Gallerten, Auſtern, Fiſch¬
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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/323>, abgerufen am 22.11.2024.
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