zehnte Jahrhundert geführt wurden, kam der größte Theil von Europa unter eine Obergewalt, welche aber die Unterregierung mehrerer Könige feststellte. Man nannte dies Reich, das erneute römisch-abendländische und Rom wurde, wie es jetzt noch ist, der Wohnsitz des Kaisers. Der schwerste Kampf war gegen die Albionen, damals in Schiffahrt und Seekrieg berühmt, welche un¬ geheure, wenn gleich meistens eingebildete, Reich¬ thümer gehäuft und den gigantischen Entwurf gemacht hatten, die Handlung des ganzen Erd¬ balls an sich zu bringen. Doch nach einer ge¬ lungenen Landung flohen die Vornehmen mit ihren klingenden Schätzen nach dem Indien am Ganges, und Calcutta ward die Hauptstadt ihres neuen Reichs. Das Volk blieb verarmt zurück und mußte unter fremder Regierung sei¬ nem Kunstfleiß eine andere Richtung geben.
Doch bildete sich neben dem abendländischen Kaiserthume auch ein neues morgenländisches. Einen Cäsar an der Spitze, der sich den griechischen nannte, drangen die Völker des Nordens hervor, mit eisernen Armen, in alt scithischer wilder Kraft und dennoch mit den Künsten der vorhan¬ denen Kultur vertraut. Den Boden des ehema¬
zehnte Jahrhundert gefuͤhrt wurden, kam der groͤßte Theil von Europa unter eine Obergewalt, welche aber die Unterregierung mehrerer Koͤnige feſtſtellte. Man nannte dies Reich, das erneute roͤmiſch-abendlaͤndiſche und Rom wurde, wie es jetzt noch iſt, der Wohnſitz des Kaiſers. Der ſchwerſte Kampf war gegen die Albionen, damals in Schiffahrt und Seekrieg beruͤhmt, welche un¬ geheure, wenn gleich meiſtens eingebildete, Reich¬ thuͤmer gehaͤuft und den gigantiſchen Entwurf gemacht hatten, die Handlung des ganzen Erd¬ balls an ſich zu bringen. Doch nach einer ge¬ lungenen Landung flohen die Vornehmen mit ihren klingenden Schaͤtzen nach dem Indien am Ganges, und Calcutta ward die Hauptſtadt ihres neuen Reichs. Das Volk blieb verarmt zuruͤck und mußte unter fremder Regierung ſei¬ nem Kunſtfleiß eine andere Richtung geben.
Doch bildete ſich neben dem abendlaͤndiſchen Kaiſerthume auch ein neues morgenlaͤndiſches. Einen Caͤſar an der Spitze, der ſich den griechiſchen nannte, drangen die Voͤlker des Nordens hervor, mit eiſernen Armen, in alt ſcithiſcher wilder Kraft und dennoch mit den Kuͤnſten der vorhan¬ denen Kultur vertraut. Den Boden des ehema¬
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zehnte Jahrhundert gefuͤhrt wurden, kam der
groͤßte Theil von Europa unter eine Obergewalt,
welche aber die Unterregierung mehrerer Koͤnige
feſtſtellte. Man nannte dies Reich, das erneute
roͤmiſch-abendlaͤndiſche und Rom wurde, wie es
jetzt noch iſt, der Wohnſitz des Kaiſers. Der
ſchwerſte Kampf war gegen die Albionen, damals
in Schiffahrt und Seekrieg beruͤhmt, welche un¬
geheure, wenn gleich meiſtens eingebildete, Reich¬
thuͤmer gehaͤuft und den gigantiſchen Entwurf
gemacht hatten, die Handlung des ganzen Erd¬
balls an ſich zu bringen. Doch nach einer ge¬
lungenen Landung flohen die Vornehmen mit
ihren klingenden Schaͤtzen nach dem Indien am
Ganges, und Calcutta ward die Hauptſtadt
ihres neuen Reichs. Das Volk blieb verarmt
zuruͤck und mußte unter fremder Regierung ſei¬
nem Kunſtfleiß eine andere Richtung geben.
Doch bildete ſich neben dem abendlaͤndiſchen
Kaiſerthume auch ein neues morgenlaͤndiſches.
Einen Caͤſar an der Spitze, der ſich den griechiſchen
nannte, drangen die Voͤlker des Nordens hervor,
mit eiſernen Armen, in alt ſcithiſcher wilder
Kraft und dennoch mit den Kuͤnſten der vorhan¬
denen Kultur vertraut. Den Boden des ehema¬
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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/54>, abgerufen am 09.11.2024.
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