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Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.

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LUISE
So die fröhliche Gräfin Amalia; schnell
dann entflog sie
Leichteres Gangs in die Stube, wo schon
mit dem Greise der Jüngling
War in tiefem Gespräch von Gelehrsam-
keit, und von der Zeitung. 260
Leise die Thür' aufschliessend, wie abge-
wendet sie standen,
Sprang sie hinan, und grüsste den froh
umschauenden Jüngling.
Aber das Mütterchen stieg die Treppe
hinauf nach der Kammer,
Wo die rasche Luise noch schlummerte;
trat dann behutsam,
Auf den Zehn sich wägend, damit nicht
knarrte der Boden. 265
Und sie erblickt' im Bette die rosenwan-
gige Tochter,

LUISE
So die fröhliche Gräfin Amalia; ſchnell
dann entflog ſie
Leichteres Gangs in die Stube, wo ſchon
mit dem Greiſe der Jüngling
War in tiefem Geſpräch von Gelehrſam-
keit, und von der Zeitung. 260
Leiſe die Thür’ aufſchlieſsend, wie abge-
wendet ſie ſtanden,
Sprang ſie hinan, und grüſste den froh
umſchauenden Jüngling.
Aber das Mütterchen ſtieg die Treppe
hinauf nach der Kammer,
Wo die raſche Luiſe noch ſchlummerte;
trat dann behutſam,
Auf den Zehn ſich wägend, damit nicht
knarrte der Boden. 265
Und ſie erblickt’ im Bette die roſenwan-
gige Tochter,

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[106/0118] LUISE So die fröhliche Gräfin Amalia; ſchnell dann entflog ſie Leichteres Gangs in die Stube, wo ſchon mit dem Greiſe der Jüngling War in tiefem Geſpräch von Gelehrſam- keit, und von der Zeitung. 260 Leiſe die Thür’ aufſchlieſsend, wie abge- wendet ſie ſtanden, Sprang ſie hinan, und grüſste den froh umſchauenden Jüngling. Aber das Mütterchen ſtieg die Treppe hinauf nach der Kammer, Wo die raſche Luiſe noch ſchlummerte; trat dann behutſam, Auf den Zehn ſich wägend, damit nicht knarrte der Boden. 265 Und ſie erblickt’ im Bette die roſenwan- gige Tochter,

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Zitationshilfe: Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_luise_1795/118>, abgerufen am 21.11.2024.