Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.LUISE Sass der Braut zur Linken der Bräutigam;neben dem Jüngling 510 Sass die gnädige Gräfin, und ihr zur Lin- ken der Vater; Aber der Braut zur Rechten Amalia, wel- che der Freundin Nicht von der Seite wich; denn es dro- hete nahe die Trennung! Weiter rechts an die schöne Amalia sezte die Mutter Karls treuherzigen Lehrer; und neben ihm wählte sie klüglich 515 Ihren Plaz, wie des Mahls Vorlegerin, nahe dem Schenktisch, Welcher mit Obst anlacht' und der pur- purnen Kumme voll Bischof. Endlich der fröhliche Karl sass feierlich neben dem Vater, LUISE Saſs der Braut zur Linken der Bräutigam;neben dem Jüngling 510 Saſs die gnädige Gräfin, und ihr zur Lin- ken der Vater; Aber der Braut zur Rechten Amalia, wel- che der Freundin Nicht von der Seite wich; denn es dro- hete nahe die Trennung! Weiter rechts an die ſchöne Amalia ſezte die Mutter Karls treuherzigen Lehrer; und neben ihm wählte ſie klüglich 515 Ihren Plaz, wie des Mahls Vorlegerin, nahe dem Schenktiſch, Welcher mit Obſt anlacht’ und der pur- purnen Kumme voll Biſchof. Endlich der fröhliche Karl ſaſs feierlich neben dem Vater, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0190" n="176"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">LUISE</hi></fw><lb/> Saſs der Braut zur Linken der Bräutigam;<lb/> neben dem Jüngling <lb n="510"/> Saſs die gnädige Gräfin, und ihr zur Lin-<lb/> ken der Vater;<lb/> Aber der Braut zur Rechten Amalia, wel-<lb/> che der Freundin<lb/> Nicht von der Seite wich; denn es dro-<lb/> hete nahe die Trennung!<lb/> Weiter rechts an die ſchöne Amalia ſezte<lb/> die Mutter<lb/> Karls treuherzigen Lehrer; und neben ihm<lb/> wählte ſie klüglich <lb n="515"/> Ihren Plaz, wie des Mahls Vorlegerin,<lb/> nahe dem Schenktiſch,<lb/> Welcher mit Obſt anlacht’ und der pur-<lb/> purnen Kumme voll Biſchof.<lb/> Endlich der fröhliche Karl ſaſs feierlich<lb/> neben dem Vater,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [176/0190]
LUISE
Saſs der Braut zur Linken der Bräutigam;
neben dem Jüngling 510
Saſs die gnädige Gräfin, und ihr zur Lin-
ken der Vater;
Aber der Braut zur Rechten Amalia, wel-
che der Freundin
Nicht von der Seite wich; denn es dro-
hete nahe die Trennung!
Weiter rechts an die ſchöne Amalia ſezte
die Mutter
Karls treuherzigen Lehrer; und neben ihm
wählte ſie klüglich 515
Ihren Plaz, wie des Mahls Vorlegerin,
nahe dem Schenktiſch,
Welcher mit Obſt anlacht’ und der pur-
purnen Kumme voll Biſchof.
Endlich der fröhliche Karl ſaſs feierlich
neben dem Vater,
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