Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.LUISE Als nun fern aus dem Hause des Organi-sten der Schimmer Leuchtete, hört' er den mutigen Hall der Trompeten und Hörner 565 Und hellklingender Geigen, durchtönt von dem polternden Brummbass. Jener übt' an den Pulten die schwereren Tänz' und Sonaten Für das morgende Fest, dem Pfarrer zu Lieb' und der Tochter: Er, und der trefliche Sohn, der jüngst aus der Fremde gekehrt war, Nur zum Besuch, denn er dient' in der schulzischen Kammerkapelle; 570 Auch der sinnige Schäfer des Dorfs, den er einige Winter Selbst gelehrt, sein Gehülf bei Kirchen- musik und Gelagen; LUISE Als nun fern aus dem Hauſe des Organi-ſten der Schimmer Leuchtete, hört’ er den mutigen Hall der Trompeten und Hörner 565 Und hellklingender Geigen, durchtönt von dem polternden Brummbaſs. Jener übt’ an den Pulten die ſchwereren Tänz’ und Sonaten Für das morgende Feſt, dem Pfarrer zu Lieb’ und der Tochter: Er, und der trefliche Sohn, der jüngſt aus der Fremde gekehrt war, Nur zum Beſuch, denn er dient’ in der ſchulziſchen Kammerkapelle; 570 Auch der ſinnige Schäfer des Dorfs, den er einige Winter Selbſt gelehrt, ſein Gehülf bei Kirchen- muſik und Gelagen; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0196" n="182"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">LUISE</hi></fw><lb/> Als nun fern aus dem Hauſe des Organi-<lb/> ſten der Schimmer<lb/> Leuchtete, hört’ er den mutigen Hall der<lb/> Trompeten und Hörner <lb n="565"/> Und hellklingender Geigen, durchtönt von<lb/> dem polternden Brummbaſs.<lb/> Jener übt’ an den Pulten die ſchwereren<lb/> Tänz’ und Sonaten<lb/> Für das morgende Feſt, dem Pfarrer zu<lb/> Lieb’ und der Tochter:<lb/> Er, und der trefliche Sohn, der jüngſt aus<lb/> der Fremde gekehrt war,<lb/> Nur zum Beſuch, denn er dient’ in der<lb/> ſchulziſchen Kammerkapelle; <lb n="570"/> Auch der ſinnige Schäfer des Dorfs, den<lb/> er einige Winter<lb/> Selbſt gelehrt, ſein Gehülf bei Kirchen-<lb/> muſik und Gelagen;<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [182/0196]
LUISE
Als nun fern aus dem Hauſe des Organi-
ſten der Schimmer
Leuchtete, hört’ er den mutigen Hall der
Trompeten und Hörner 565
Und hellklingender Geigen, durchtönt von
dem polternden Brummbaſs.
Jener übt’ an den Pulten die ſchwereren
Tänz’ und Sonaten
Für das morgende Feſt, dem Pfarrer zu
Lieb’ und der Tochter:
Er, und der trefliche Sohn, der jüngſt aus
der Fremde gekehrt war,
Nur zum Beſuch, denn er dient’ in der
ſchulziſchen Kammerkapelle; 570
Auch der ſinnige Schäfer des Dorfs, den
er einige Winter
Selbſt gelehrt, ſein Gehülf bei Kirchen-
muſik und Gelagen;
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