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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.

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machte ihn das Schreyen kleiner Kinder, das
Klockengeläut, und das Singen der Mön¬
che. -- In seinen Reden war er bunt und
außerordentlich; ja, zuweilen sagte er so vor¬
trefflich-komische Sachen, daß die es hörten,
sich vor Lachen nicht halten konnten. In
Summa, er war so beschaffen, daß die Leute
seiner Zeit ihn für einen höchst verwirrten,
und beynahe wahnsinnigen Kopf ausgaben.

Sein Geist, der unaufhörlich, wie sieden¬
des Wasser im Kessel, kochte, und Schaum
und Blasen auftrieb, hatte ganz vorzügliche
Gelegenheit, sich bey den Mummereyen und
muthwilligen Aufzügen, welche zur Zeit des
Carnavals in Florenz gehalten wurden, in
allerhand neuen und fremden Erfindungen
zu zeigen, so daß diese Festlichkeit durch ihn
erst eigentlich das ward, was sie vorher nie
gewesen war. Unter allen den außerordent¬
lichen und vielbewunderten feyerlichen Auf¬

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machte ihn das Schreyen kleiner Kinder, das
Klockengeläut, und das Singen der Mön¬
che. — In ſeinen Reden war er bunt und
außerordentlich; ja, zuweilen ſagte er ſo vor¬
trefflich-komiſche Sachen, daß die es hörten,
ſich vor Lachen nicht halten konnten. In
Summa, er war ſo beſchaffen, daß die Leute
ſeiner Zeit ihn für einen höchſt verwirrten,
und beynahe wahnſinnigen Kopf ausgaben.

Sein Geiſt, der unaufhörlich, wie ſieden¬
des Waſſer im Keſſel, kochte, und Schaum
und Blaſen auftrieb, hatte ganz vorzügliche
Gelegenheit, ſich bey den Mummereyen und
muthwilligen Aufzügen, welche zur Zeit des
Carnavals in Florenz gehalten wurden, in
allerhand neuen und fremden Erfindungen
zu zeigen, ſo daß dieſe Feſtlichkeit durch ihn
erſt eigentlich das ward, was ſie vorher nie
geweſen war. Unter allen den außerordent¬
lichen und vielbewunderten feyerlichen Auf¬

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[147/0155] machte ihn das Schreyen kleiner Kinder, das Klockengeläut, und das Singen der Mön¬ che. — In ſeinen Reden war er bunt und außerordentlich; ja, zuweilen ſagte er ſo vor¬ trefflich-komiſche Sachen, daß die es hörten, ſich vor Lachen nicht halten konnten. In Summa, er war ſo beſchaffen, daß die Leute ſeiner Zeit ihn für einen höchſt verwirrten, und beynahe wahnſinnigen Kopf ausgaben. Sein Geiſt, der unaufhörlich, wie ſieden¬ des Waſſer im Keſſel, kochte, und Schaum und Blaſen auftrieb, hatte ganz vorzügliche Gelegenheit, ſich bey den Mummereyen und muthwilligen Aufzügen, welche zur Zeit des Carnavals in Florenz gehalten wurden, in allerhand neuen und fremden Erfindungen zu zeigen, ſo daß dieſe Feſtlichkeit durch ihn erſt eigentlich das ward, was ſie vorher nie geweſen war. Unter allen den außerordent¬ lichen und vielbewunderten feyerlichen Auf¬ K 2

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Zitationshilfe: Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/155>, abgerufen am 22.11.2024.