zwischen ihm und dem großen Leonardo da Vinci, (welchen jener auch in der Mah¬ lerey sich zum Muster nahm;) denn beyde wurden von einem immer lebendigen, viel¬ sinnigen Geiste umhergetrieben, -- jener aber in finstre Wolkenregionen der Luft, -- dieser unter die ganze wirkliche Natur und unter das ganze Gewimmel der Erde.
Der Künstlergeist soll, wie ich meyne, nur ein brauchbares Werkzeug seyn, die ganze Natur in sich zu empfangen, und, mit dem Geiste des Menschen beseelt, in schöner Verwandlung wiederzugebähren. Ist er aber aus innerem Instinkte, und aus überflüßiger, wilder und üppiger Kraft, ewig für sich in unruhiger Arbeit; so ist er nicht immer ein geschicktes Werkzeug, -- vielmehr möchte man dann ihn selber eine Art von Kunstwerk der Schöpfung nennen.
In dem tobenden und schäumenden Meere
zwiſchen ihm und dem großen Leonardo da Vinci, (welchen jener auch in der Mah¬ lerey ſich zum Muſter nahm;) denn beyde wurden von einem immer lebendigen, viel¬ ſinnigen Geiſte umhergetrieben, — jener aber in finſtre Wolkenregionen der Luft, — dieſer unter die ganze wirkliche Natur und unter das ganze Gewimmel der Erde.
Der Künſtlergeiſt ſoll, wie ich meyne, nur ein brauchbares Werkzeug ſeyn, die ganze Natur in ſich zu empfangen, und, mit dem Geiſte des Menſchen beſeelt, in ſchöner Verwandlung wiederzugebähren. Iſt er aber aus innerem Inſtinkte, und aus überflüßiger, wilder und üppiger Kraft, ewig für ſich in unruhiger Arbeit; ſo iſt er nicht immer ein geſchicktes Werkzeug, — vielmehr möchte man dann ihn ſelber eine Art von Kunſtwerk der Schöpfung nennen.
In dem tobenden und ſchäumenden Meere
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zwiſchen ihm und dem großen Leonardo
da Vinci, (welchen jener auch in der Mah¬
lerey ſich zum Muſter nahm;) denn beyde
wurden von einem immer lebendigen, viel¬
ſinnigen Geiſte umhergetrieben, — jener aber
in finſtre Wolkenregionen der Luft, — dieſer
unter die ganze wirkliche Natur und unter
das ganze Gewimmel der Erde.
Der Künſtlergeiſt ſoll, wie ich meyne,
nur ein brauchbares Werkzeug ſeyn, die
ganze Natur in ſich zu empfangen, und,
mit dem Geiſte des Menſchen beſeelt, in
ſchöner Verwandlung wiederzugebähren. Iſt
er aber aus innerem Inſtinkte, und aus
überflüßiger, wilder und üppiger Kraft, ewig
für ſich in unruhiger Arbeit; ſo iſt er nicht
immer ein geſchicktes Werkzeug, — vielmehr
möchte man dann ihn ſelber eine Art von
Kunſtwerk der Schöpfung nennen.
In dem tobenden und ſchäumenden Meere
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/163>, abgerufen am 11.05.2024.
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