rung, auf eine schöne und menschliche Weise, in ein herzliches patriotisches Gefühl zusam¬ men, und freut sich inniglich, daß dieser Mann, den er wie einen Herkules unter den Helden der Kunst verehrt, mit ihm denselben kleinen Raum der Erde zur Heimath gehabt hat. Er beschreibt das Leben des Buona¬ rotti am aller ausführlichsten, und thut oft recht gutmüthig-stolz darauf, daß er seiner vertrautesten Freundschaft genossen.
Doch wir wollen uns nicht an dem bloßen Anstaunen dieses großen Mannes begnügen, sondern vielmehr in seinen inneren Geist hin¬ eingehen, uns in den eigenthümlichen Cha¬ rakter seiner Werke hineinschmiegen. Es ist nicht genug, ein Kunstwerk zu loben: "es ist schön und vortrefflich," denn diese allgemeinen Redensarten gelten auch von den verschiedenartigsten Werken; -- wir müs¬ sen uns jedem großen Künstler hingeben, mit
rung, auf eine ſchöne und menſchliche Weiſe, in ein herzliches patriotiſches Gefühl zuſam¬ men, und freut ſich inniglich, daß dieſer Mann, den er wie einen Herkules unter den Helden der Kunſt verehrt, mit ihm denſelben kleinen Raum der Erde zur Heimath gehabt hat. Er beſchreibt das Leben des Buona¬ rotti am aller ausführlichſten, und thut oft recht gutmüthig-ſtolz darauf, daß er ſeiner vertrauteſten Freundſchaft genoſſen.
Doch wir wollen uns nicht an dem bloßen Anſtaunen dieſes großen Mannes begnügen, ſondern vielmehr in ſeinen inneren Geiſt hin¬ eingehen, uns in den eigenthümlichen Cha¬ rakter ſeiner Werke hineinſchmiegen. Es iſt nicht genug, ein Kunſtwerk zu loben: »es iſt ſchön und vortrefflich,« denn dieſe allgemeinen Redensarten gelten auch von den verſchiedenartigſten Werken; — wir müſ¬ ſen uns jedem großen Künſtler hingeben, mit
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rung, auf eine ſchöne und menſchliche Weiſe,
in ein herzliches patriotiſches Gefühl zuſam¬
men, und freut ſich inniglich, daß dieſer
Mann, den er wie einen Herkules unter den
Helden der Kunſt verehrt, mit ihm denſelben
kleinen Raum der Erde zur Heimath gehabt
hat. Er beſchreibt das Leben des Buona¬
rotti am aller ausführlichſten, und thut oft
recht gutmüthig-ſtolz darauf, daß er ſeiner
vertrauteſten Freundſchaft genoſſen.
Doch wir wollen uns nicht an dem bloßen
Anſtaunen dieſes großen Mannes begnügen,
ſondern vielmehr in ſeinen inneren Geiſt hin¬
eingehen, uns in den eigenthümlichen Cha¬
rakter ſeiner Werke hineinſchmiegen. Es iſt
nicht genug, ein Kunſtwerk zu loben: »es
iſt ſchön und vortrefflich,« denn dieſe
allgemeinen Redensarten gelten auch von
den verſchiedenartigſten Werken; — wir müſ¬
ſen uns jedem großen Künſtler hingeben, mit
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/179>, abgerufen am 23.11.2024.
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