lief er früh aus dem Hause fort, wie man wohl an ihm gewohnt war, -- aber dies¬ mal kam er nicht wieder. Mit Entzücken und mit pochendem Herzen eilte er durch die engen Gassen der kleinen Stadt; -- ihm war zu Muth, als wollte er über alles, was er um sich sah, hinweg, in den offenen Himmel hineinspringen. Eine alte Ver¬ wandte begegnete ihm an einer Ecke: -- "So eilig, Vetter?" fragte sie, -- "will er wieder Grünes vom Markt einholen für die Wirthschaft?" -- Ja ja! rief Joseph in Gedanken, und lief vor Freude zitternd das Thor hinaus.
Wie er aber eine kleine Strecke auf dem Felde gegangen war, und sich umsah, bra¬ chen ihm die hellen Thränen hervor. Soll ich noch umkehren? dachte er. Aber er lief weiter, als wenn ihm die Fersen brennten, und weinte immerfort, und es lief, als wollte
lief er früh aus dem Hauſe fort, wie man wohl an ihm gewohnt war, — aber dies¬ mal kam er nicht wieder. Mit Entzücken und mit pochendem Herzen eilte er durch die engen Gaſſen der kleinen Stadt; — ihm war zu Muth, als wollte er über alles, was er um ſich ſah, hinweg, in den offenen Himmel hineinſpringen. Eine alte Ver¬ wandte begegnete ihm an einer Ecke: — »So eilig, Vetter?« fragte ſie, — »will er wieder Grünes vom Markt einholen für die Wirthſchaft?« — Ja ja! rief Joſeph in Gedanken, und lief vor Freude zitternd das Thor hinaus.
Wie er aber eine kleine Strecke auf dem Felde gegangen war, und ſich umſah, bra¬ chen ihm die hellen Thränen hervor. Soll ich noch umkehren? dachte er. Aber er lief weiter, als wenn ihm die Ferſen brennten, und weinte immerfort, und es lief, als wollte
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lief er früh aus dem Hauſe fort, wie man
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mal kam er nicht wieder. Mit Entzücken
und mit pochendem Herzen eilte er durch
die engen Gaſſen der kleinen Stadt; — ihm
war zu Muth, als wollte er über alles,
was er um ſich ſah, hinweg, in den offenen
Himmel hineinſpringen. Eine alte Ver¬
wandte begegnete ihm an einer Ecke: —
»So eilig, Vetter?« fragte ſie, — »will er
wieder Grünes vom Markt einholen für
die Wirthſchaft?« — Ja ja! rief Joſeph in
Gedanken, und lief vor Freude zitternd das
Thor hinaus.
Wie er aber eine kleine Strecke auf dem
Felde gegangen war, und ſich umſah, bra¬
chen ihm die hellen Thränen hervor. Soll
ich noch umkehren? dachte er. Aber er lief
weiter, als wenn ihm die Ferſen brennten,
und weinte immerfort, und es lief, als wollte
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/262>, abgerufen am 24.11.2024.
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