Vollkommenheiten, und es sind im Tempel der Kunst für viele von ihnen Altäre er¬ richtet.
Ich habe mir aus diesen für jetzt den berühmten Stammvater der Florentinischen Schule, den nie genug gepriesenen Leonar¬ do da Vinci auserwählt, um ihn, wem daran gelegen ist, als das Muster in einem wahrhaft gelehrten und gründlichen Studium der Kunst, und als das Bild eines unermüd¬ lichen, und dabey geistreichen Fleißes, dar¬ zustellen. An ihm mögen die lehrbegierigen Jünger der Kunst ersehen, daß es nicht da¬ mit gethan sey, zu einer Fahne zu schwören, nur ihre Hand in gelenkiger Führung des Pinsels zu üben, und mit einem leichten und flüchtigen After-Enthusiasmus ausgerüstet, gegen das tiefsinnige und auf das wahre Fundament gerichtete Studium zu Felde zu ziehen. Ein solches Beyspiel wird sie beleh¬
Vollkommenheiten, und es ſind im Tempel der Kunſt für viele von ihnen Altäre er¬ richtet.
Ich habe mir aus dieſen für jetzt den berühmten Stammvater der Florentiniſchen Schule, den nie genug geprieſenen Leonar¬ do da Vinci auserwählt, um ihn, wem daran gelegen iſt, als das Muſter in einem wahrhaft gelehrten und gründlichen Studium der Kunſt, und als das Bild eines unermüd¬ lichen, und dabey geiſtreichen Fleißes, dar¬ zuſtellen. An ihm mögen die lehrbegierigen Jünger der Kunſt erſehen, daß es nicht da¬ mit gethan ſey, zu einer Fahne zu ſchwören, nur ihre Hand in gelenkiger Führung des Pinſels zu üben, und mit einem leichten und flüchtigen After-Enthuſiasmus ausgerüſtet, gegen das tiefſinnige und auf das wahre Fundament gerichtete Studium zu Felde zu ziehen. Ein ſolches Beyſpiel wird ſie beleh¬
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Vollkommenheiten, und es ſind im Tempel
der Kunſt für viele von ihnen Altäre er¬
richtet.
Ich habe mir aus dieſen für jetzt den
berühmten Stammvater der Florentiniſchen
Schule, den nie genug geprieſenen Leonar¬
do da Vinci auserwählt, um ihn, wem
daran gelegen iſt, als das Muſter in einem
wahrhaft gelehrten und gründlichen Studium
der Kunſt, und als das Bild eines unermüd¬
lichen, und dabey geiſtreichen Fleißes, dar¬
zuſtellen. An ihm mögen die lehrbegierigen
Jünger der Kunſt erſehen, daß es nicht da¬
mit gethan ſey, zu einer Fahne zu ſchwören,
nur ihre Hand in gelenkiger Führung des
Pinſels zu üben, und mit einem leichten und
flüchtigen After-Enthuſiasmus ausgerüſtet,
gegen das tiefſinnige und auf das wahre
Fundament gerichtete Studium zu Felde zu
ziehen. Ein ſolches Beyſpiel wird ſie beleh¬
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/70>, abgerufen am 09.11.2024.
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