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Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823.

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Phaethon an Theodor.

Jch hab' alles schon zusammengeräumt. Johan-
nes half mir. Es thut mir weh, zu scheiden von
diesem Menschen. Aber es ist umsonst. Kann der
Glückliche länger verweilen bey den Armen, die
um ihn weinen, wenn er hinüber schon blickt in
das Leben, wo man glücklich ist, ganz glücklich!
Ach! er drückt den Zurückbleibenden die Hand, und
küßt ihre Lippen, und scheidet.

Jch komme nicht zur Besinnung diese Tage.
Caton war gestern hier, und drang darauf, daß
ich morgen schon hinüber komme. Es geschieht.



Phaethon an Theodor.

Jch hab’ alles ſchon zuſammengeraͤumt. Johan-
nes half mir. Es thut mir weh, zu ſcheiden von
dieſem Menſchen. Aber es iſt umſonſt. Kann der
Gluͤckliche laͤnger verweilen bey den Armen, die
um ihn weinen, wenn er hinuͤber ſchon blickt in
das Leben, wo man gluͤcklich iſt, ganz gluͤcklich!
Ach! er druͤckt den Zuruͤckbleibenden die Hand, und
kuͤßt ihre Lippen, und ſcheidet.

Jch komme nicht zur Beſinnung dieſe Tage.
Caton war geſtern hier, und drang darauf, daß
ich morgen ſchon hinuͤber komme. Es geſchieht.



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[100/0110] Phaethon an Theodor. Jch hab’ alles ſchon zuſammengeraͤumt. Johan- nes half mir. Es thut mir weh, zu ſcheiden von dieſem Menſchen. Aber es iſt umſonſt. Kann der Gluͤckliche laͤnger verweilen bey den Armen, die um ihn weinen, wenn er hinuͤber ſchon blickt in das Leben, wo man gluͤcklich iſt, ganz gluͤcklich! Ach! er druͤckt den Zuruͤckbleibenden die Hand, und kuͤßt ihre Lippen, und ſcheidet. Jch komme nicht zur Beſinnung dieſe Tage. Caton war geſtern hier, und drang darauf, daß ich morgen ſchon hinuͤber komme. Es geſchieht.

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Zitationshilfe: Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton01_1823/110>, abgerufen am 23.11.2024.