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Robert, Waldmüller [d. i. Charles Edouard Duboc]: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 203–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Bruders vorzuführen, daß er zerknirscht in seinen Lehnstuhl sank und dem schwarzen Hahn kaum Zeit ließ, seinen Lieblingsplatz auf dem Stuhlkissen in Hast zu räumen.

Dann schlug sie heftig mit ihrem Strickbeutel auf den Tisch, verschwor sich, die Küsterei nie wieder zu betreten, ließ eine Verwünschung gegen alles Weibervolk los, das nach ledigen Mannspersonen angle, versetzte mit ihrem Schirm dem ängstlich umhertrabenden Spornträger einen Seitenstoß und entfernte sich mit lauteren Schritten, als die Küsterei seit manchem Jahrzehnt vernommen hatte.

Sie war schon eine Viertelstunde fort, ehe der .Küster die Fassung wiederfand, um welche ihn der schwesterliche Zorn und sein eigenes Schuldgefühl gebracht hatten. Marga vervollständigte bei ihrem Erscheinen die Gedanken der grollend Fortgegangenen in einer Weise, daß eine Verabredung zwischen der Letzteren und der alten Haushälterin dem Küster nur zu unzweifelhaft schien. Während des Tischdeckens versuchte er vergebens dem Redestrome durch begütigende Vorstellungen eine andere Wendung zu geben; da er indessen aus langjähriger Erfahrung wußte, daß seine Hausgenossin von Zeit zu Zeit solcher Gelegenheiten zum Austoben bedurfte, so begnügte er sich bald, über der versalzenen Bohnensuppe und dem angebrannten Rindfleisch seine Umgebung zu vergessen, so gut sich's eben thun ließ. An ein Schälchen Kaffee war heute nicht zu denken. Man hatte Tags

Bruders vorzuführen, daß er zerknirscht in seinen Lehnstuhl sank und dem schwarzen Hahn kaum Zeit ließ, seinen Lieblingsplatz auf dem Stuhlkissen in Hast zu räumen.

Dann schlug sie heftig mit ihrem Strickbeutel auf den Tisch, verschwor sich, die Küsterei nie wieder zu betreten, ließ eine Verwünschung gegen alles Weibervolk los, das nach ledigen Mannspersonen angle, versetzte mit ihrem Schirm dem ängstlich umhertrabenden Spornträger einen Seitenstoß und entfernte sich mit lauteren Schritten, als die Küsterei seit manchem Jahrzehnt vernommen hatte.

Sie war schon eine Viertelstunde fort, ehe der .Küster die Fassung wiederfand, um welche ihn der schwesterliche Zorn und sein eigenes Schuldgefühl gebracht hatten. Marga vervollständigte bei ihrem Erscheinen die Gedanken der grollend Fortgegangenen in einer Weise, daß eine Verabredung zwischen der Letzteren und der alten Haushälterin dem Küster nur zu unzweifelhaft schien. Während des Tischdeckens versuchte er vergebens dem Redestrome durch begütigende Vorstellungen eine andere Wendung zu geben; da er indessen aus langjähriger Erfahrung wußte, daß seine Hausgenossin von Zeit zu Zeit solcher Gelegenheiten zum Austoben bedurfte, so begnügte er sich bald, über der versalzenen Bohnensuppe und dem angebrannten Rindfleisch seine Umgebung zu vergessen, so gut sich's eben thun ließ. An ein Schälchen Kaffee war heute nicht zu denken. Man hatte Tags

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[0048] Bruders vorzuführen, daß er zerknirscht in seinen Lehnstuhl sank und dem schwarzen Hahn kaum Zeit ließ, seinen Lieblingsplatz auf dem Stuhlkissen in Hast zu räumen. Dann schlug sie heftig mit ihrem Strickbeutel auf den Tisch, verschwor sich, die Küsterei nie wieder zu betreten, ließ eine Verwünschung gegen alles Weibervolk los, das nach ledigen Mannspersonen angle, versetzte mit ihrem Schirm dem ängstlich umhertrabenden Spornträger einen Seitenstoß und entfernte sich mit lauteren Schritten, als die Küsterei seit manchem Jahrzehnt vernommen hatte. Sie war schon eine Viertelstunde fort, ehe der .Küster die Fassung wiederfand, um welche ihn der schwesterliche Zorn und sein eigenes Schuldgefühl gebracht hatten. Marga vervollständigte bei ihrem Erscheinen die Gedanken der grollend Fortgegangenen in einer Weise, daß eine Verabredung zwischen der Letzteren und der alten Haushälterin dem Küster nur zu unzweifelhaft schien. Während des Tischdeckens versuchte er vergebens dem Redestrome durch begütigende Vorstellungen eine andere Wendung zu geben; da er indessen aus langjähriger Erfahrung wußte, daß seine Hausgenossin von Zeit zu Zeit solcher Gelegenheiten zum Austoben bedurfte, so begnügte er sich bald, über der versalzenen Bohnensuppe und dem angebrannten Rindfleisch seine Umgebung zu vergessen, so gut sich's eben thun ließ. An ein Schälchen Kaffee war heute nicht zu denken. Man hatte Tags

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:58:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:58:19Z)

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Zitationshilfe: Robert, Waldmüller [d. i. Charles Edouard Duboc]: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 203–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waldmueller_allein_1910/48>, abgerufen am 03.12.2024.