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Robert, Waldmüller [d. i. Charles Edouard Duboc]: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 203–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Fünftes Kapitel. Sie hat's gut!

Der Meierhof lag in behaglicher Ruhe vor dem Küster, als er, aus dem Erlenkamp biegend, an dem Teiche entlang dem Ziele seiner Wanderung zusteuerte. Auf dem grün blühenden Wasser schwammen schnatternde Enten, und goldgelbe Entchen platschten hinterdrein, bald die Hälse untertauchend und mit den Füßen hoch oben mühsam das Gleichgewicht bewahrend, bald mit den Flügeln klappernd und sich ganz aus dem Wasser hebend. Ein Nachen voll Wasser lag noch am Strande; der Küster kannte ihn aus guter alter Zeit; bei einem Ferienaufenthalt des Wolfenbütteler Scholaren war zuletzt darin gefahren worden, und seitdem diente er nur noch im Winter den Schlittschuhläufern als Platz zum Anschnallen und Ausruhen. Wie manches Mal hatte er auf diesem Teiche, wenn der Winter glatte Bahn und rothe Nasen brachte, seine ältere Schwester im Schlitten umherkutschirt, oft länger, als ihm's Freude machte, bis ihm die Hände starr und die Füße lahm waren, aber immer ihrem Willen gefügig, kaum je sich einfallen lassend, daß es anders sein könnte.

Ihm kamen neue und wieder neue Vorgänge ins Gedächtniß, die seine Schwester als herrisch befehlend

Fünftes Kapitel. Sie hat's gut!

Der Meierhof lag in behaglicher Ruhe vor dem Küster, als er, aus dem Erlenkamp biegend, an dem Teiche entlang dem Ziele seiner Wanderung zusteuerte. Auf dem grün blühenden Wasser schwammen schnatternde Enten, und goldgelbe Entchen platschten hinterdrein, bald die Hälse untertauchend und mit den Füßen hoch oben mühsam das Gleichgewicht bewahrend, bald mit den Flügeln klappernd und sich ganz aus dem Wasser hebend. Ein Nachen voll Wasser lag noch am Strande; der Küster kannte ihn aus guter alter Zeit; bei einem Ferienaufenthalt des Wolfenbütteler Scholaren war zuletzt darin gefahren worden, und seitdem diente er nur noch im Winter den Schlittschuhläufern als Platz zum Anschnallen und Ausruhen. Wie manches Mal hatte er auf diesem Teiche, wenn der Winter glatte Bahn und rothe Nasen brachte, seine ältere Schwester im Schlitten umherkutschirt, oft länger, als ihm's Freude machte, bis ihm die Hände starr und die Füße lahm waren, aber immer ihrem Willen gefügig, kaum je sich einfallen lassend, daß es anders sein könnte.

Ihm kamen neue und wieder neue Vorgänge ins Gedächtniß, die seine Schwester als herrisch befehlend

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[0051] Fünftes Kapitel. Sie hat's gut! Der Meierhof lag in behaglicher Ruhe vor dem Küster, als er, aus dem Erlenkamp biegend, an dem Teiche entlang dem Ziele seiner Wanderung zusteuerte. Auf dem grün blühenden Wasser schwammen schnatternde Enten, und goldgelbe Entchen platschten hinterdrein, bald die Hälse untertauchend und mit den Füßen hoch oben mühsam das Gleichgewicht bewahrend, bald mit den Flügeln klappernd und sich ganz aus dem Wasser hebend. Ein Nachen voll Wasser lag noch am Strande; der Küster kannte ihn aus guter alter Zeit; bei einem Ferienaufenthalt des Wolfenbütteler Scholaren war zuletzt darin gefahren worden, und seitdem diente er nur noch im Winter den Schlittschuhläufern als Platz zum Anschnallen und Ausruhen. Wie manches Mal hatte er auf diesem Teiche, wenn der Winter glatte Bahn und rothe Nasen brachte, seine ältere Schwester im Schlitten umherkutschirt, oft länger, als ihm's Freude machte, bis ihm die Hände starr und die Füße lahm waren, aber immer ihrem Willen gefügig, kaum je sich einfallen lassend, daß es anders sein könnte. Ihm kamen neue und wieder neue Vorgänge ins Gedächtniß, die seine Schwester als herrisch befehlend

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:58:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:58:19Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Robert, Waldmüller [d. i. Charles Edouard Duboc]: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 203–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waldmueller_allein_1910/51>, abgerufen am 24.11.2024.