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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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Zweifel des ehrlichen Mannes widerlegt hatte, sag-
te Schnitzer endlich: nun so nennen Sie mir doch
eine.

Jch muß mich erst, versetzte Confuselius, nach
einigen, die ich in Gedanken habe, genauer erkun-
digen, damit wir erfahren, weß Geistes Kinder sie
sind: denn ich mein' es gut mit Jhnen, und möchte
nicht gern, daß Sie einen so wichtigen Schritt thä-
ten, ohne gewiß überzeugt zu sein, daß Sie auch ein
gutes Weib bekämen.

Eben trat Suschen herein. Johann Jacob
war von der besten Laune: ihm war Liebe und Hei-
rathen in den Sinn gekommen; und das Mäd-
chen, der er bisher schon gewogen war, kam ihm
in diesem Augenblicke reizender vor, als jemals.
Was ihm noch nie vorher eingefallen war, fiel ihm
itzt ein, daß es nemlich für ihn am besten und be-
quemsten wäre, Suschen zu heirathen. "Was
meinst du, Suschen, sagte er? da will mich der
Magister durchaus zum Heirathen bereden, und
fast hat er mich auch dazu beredt. Er meint, es
gäbe so manch hübsches Mädel, auch wohl manche
hübsche Wittwe in der Stadt, die er mir vor-
schlagen könnte. Was sagst du dazu? --

Der Magister veränderte die Farbe, und Sus-
chen gab ihm einen schrecklichen Blick. --)

Aber
Zweifel des ehrlichen Mannes widerlegt hatte, ſag-
te Schnitzer endlich: nun ſo nennen Sie mir doch
eine.

Jch muß mich erſt, verſetzte Confuſelius, nach
einigen, die ich in Gedanken habe, genauer erkun-
digen, damit wir erfahren, weß Geiſtes Kinder ſie
ſind: denn ich mein’ es gut mit Jhnen, und moͤchte
nicht gern, daß Sie einen ſo wichtigen Schritt thaͤ-
ten, ohne gewiß uͤberzeugt zu ſein, daß Sie auch ein
gutes Weib bekaͤmen.

Eben trat Suschen herein. Johann Jacob
war von der beſten Laune: ihm war Liebe und Hei-
rathen in den Sinn gekommen; und das Maͤd-
chen, der er bisher ſchon gewogen war, kam ihm
in dieſem Augenblicke reizender vor, als jemals.
Was ihm noch nie vorher eingefallen war, fiel ihm
itzt ein, daß es nemlich fuͤr ihn am beſten und be-
quemſten waͤre, Suschen zu heirathen. „Was
meinſt du, Suschen, ſagte er? da will mich der
Magiſter durchaus zum Heirathen bereden, und
faſt hat er mich auch dazu beredt. Er meint, es
gaͤbe ſo manch huͤbſches Maͤdel, auch wohl manche
huͤbſche Wittwe in der Stadt, die er mir vor-
ſchlagen koͤnnte. Was ſagſt du dazu? —

Der Magiſter veraͤnderte die Farbe, und Sus-
chen gab ihm einen ſchrecklichen Blick. —)

Aber
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[162/0168] Zweifel des ehrlichen Mannes widerlegt hatte, ſag- te Schnitzer endlich: nun ſo nennen Sie mir doch eine. Jch muß mich erſt, verſetzte Confuſelius, nach einigen, die ich in Gedanken habe, genauer erkun- digen, damit wir erfahren, weß Geiſtes Kinder ſie ſind: denn ich mein’ es gut mit Jhnen, und moͤchte nicht gern, daß Sie einen ſo wichtigen Schritt thaͤ- ten, ohne gewiß uͤberzeugt zu ſein, daß Sie auch ein gutes Weib bekaͤmen. Eben trat Suschen herein. Johann Jacob war von der beſten Laune: ihm war Liebe und Hei- rathen in den Sinn gekommen; und das Maͤd- chen, der er bisher ſchon gewogen war, kam ihm in dieſem Augenblicke reizender vor, als jemals. Was ihm noch nie vorher eingefallen war, fiel ihm itzt ein, daß es nemlich fuͤr ihn am beſten und be- quemſten waͤre, Suschen zu heirathen. „Was meinſt du, Suschen, ſagte er? da will mich der Magiſter durchaus zum Heirathen bereden, und faſt hat er mich auch dazu beredt. Er meint, es gaͤbe ſo manch huͤbſches Maͤdel, auch wohl manche huͤbſche Wittwe in der Stadt, die er mir vor- ſchlagen koͤnnte. Was ſagſt du dazu? — Der Magiſter veraͤnderte die Farbe, und Sus- chen gab ihm einen ſchrecklichen Blick. —) Aber

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/168>, abgerufen am 21.11.2024.