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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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Jacob in der Zucht hielt, war sie hingegen unter
dem Commando des Barons, welcher wenig Um-
stände mit ihr machte, wenn sie ihm ungelegen
kam.

Sie tröstete sich jetzt damit, daß die Dome-
stiquen, die Fanchon und die beiden Frühstücker
es doch aussprengen würden, Treff habe Felßen
geprügelt, wodurch dieser wenigstens beschämt mür-
de. Ueberall hatte sie bereits jede Nachrede auf
ihn gebracht, der sie nur einige Wahrscheinlichkeit
geben konnte. Er war für einen leidlichen Preiß
logirt und beköstigt worden, sie beliebte aber zu
sagen, er hätte gar nichts gegeben und wäre ihr
noch impertinent dazu gekommen, ja er hetzte ih-
ren Mann auf und bettelte ihm heimlich Geld
ab.

Er hatte einmal die Hausmagd, da sie sein
Zimmer kehrte, gebeten ihm einen Knopf an den
Rock anzunähen, und indem sie es that, im Scherz
gesagt, sie würde so was wohl verstehn, da sie ge-
wiß einen Liebsten hätte, dem sie auch einmal ei-
nen solchen Dienst geleistet. Dies hatte die Haus-
magd wieder erzählt, und Frau Suschen machte
jetzt mit ihrer Gabe zu verbessern aus dem Rock-
knopf, den Knopf eines niedern Kleidungsstücks,
den er dem Mädchen zugemuthet hätte, ihm am
Leibe
Jacob in der Zucht hielt, war ſie hingegen unter
dem Commando des Barons, welcher wenig Um-
ſtaͤnde mit ihr machte, wenn ſie ihm ungelegen
kam.

Sie troͤſtete ſich jetzt damit, daß die Dome-
ſtiquen, die Fanchon und die beiden Fruͤhſtuͤcker
es doch ausſprengen wuͤrden, Treff habe Felßen
gepruͤgelt, wodurch dieſer wenigſtens beſchaͤmt muͤr-
de. Ueberall hatte ſie bereits jede Nachrede auf
ihn gebracht, der ſie nur einige Wahrſcheinlichkeit
geben konnte. Er war fuͤr einen leidlichen Preiß
logirt und bekoͤſtigt worden, ſie beliebte aber zu
ſagen, er haͤtte gar nichts gegeben und waͤre ihr
noch impertinent dazu gekommen, ja er hetzte ih-
ren Mann auf und bettelte ihm heimlich Geld
ab.

Er hatte einmal die Hausmagd, da ſie ſein
Zimmer kehrte, gebeten ihm einen Knopf an den
Rock anzunaͤhen, und indem ſie es that, im Scherz
geſagt, ſie wuͤrde ſo was wohl verſtehn, da ſie ge-
wiß einen Liebſten haͤtte, dem ſie auch einmal ei-
nen ſolchen Dienſt geleiſtet. Dies hatte die Haus-
magd wieder erzaͤhlt, und Frau Suschen machte
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knopf, den Knopf eines niedern Kleidungsſtuͤcks,
den er dem Maͤdchen zugemuthet haͤtte, ihm am
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[266/0272] Jacob in der Zucht hielt, war ſie hingegen unter dem Commando des Barons, welcher wenig Um- ſtaͤnde mit ihr machte, wenn ſie ihm ungelegen kam. Sie troͤſtete ſich jetzt damit, daß die Dome- ſtiquen, die Fanchon und die beiden Fruͤhſtuͤcker es doch ausſprengen wuͤrden, Treff habe Felßen gepruͤgelt, wodurch dieſer wenigſtens beſchaͤmt muͤr- de. Ueberall hatte ſie bereits jede Nachrede auf ihn gebracht, der ſie nur einige Wahrſcheinlichkeit geben konnte. Er war fuͤr einen leidlichen Preiß logirt und bekoͤſtigt worden, ſie beliebte aber zu ſagen, er haͤtte gar nichts gegeben und waͤre ihr noch impertinent dazu gekommen, ja er hetzte ih- ren Mann auf und bettelte ihm heimlich Geld ab. Er hatte einmal die Hausmagd, da ſie ſein Zimmer kehrte, gebeten ihm einen Knopf an den Rock anzunaͤhen, und indem ſie es that, im Scherz geſagt, ſie wuͤrde ſo was wohl verſtehn, da ſie ge- wiß einen Liebſten haͤtte, dem ſie auch einmal ei- nen ſolchen Dienſt geleiſtet. Dies hatte die Haus- magd wieder erzaͤhlt, und Frau Suschen machte jetzt mit ihrer Gabe zu verbeſſern aus dem Rock- knopf, den Knopf eines niedern Kleidungsſtuͤcks, den er dem Maͤdchen zugemuthet haͤtte, ihm am Leibe

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/272>, abgerufen am 21.11.2024.