eine gewisse galante Krankheit hätte, dies waren noch nicht die übelsten Dinge, die Madam Schni- tzer von ihr ausbrachte und sie hatte beschlossen, daß es dabei nicht bleiben sollte.
Neunter Abschnitt. Enthält Suschens völlige Herstellung und eine neue Schwangerschaft.
Der Fleiß, mit welchem Madam Schnitzer dar- an war, alle Rache an Albrecht Buschen, und sei- ner Sophie zu nehmen, die vor der Hand mög- lich war, und die Freude, bereits einen so guten Anfang gemacht zu haben, trug viel zu ihrer Ge- nesung bei. So bald diese völlig erlangt war, wollte Schnitzer seine moralischen Vorlesungen be- ginnen, er sah aber bald, daß es, um Frieden zu behalten, besser sei, sie einzustellen. Suschen war ganz wieder die vorige geworden, der gute Johann Jacob mußte aufs neue unter ihren eisernen Zepter, er bekam auch neuen Befehl, den Umgang mit ih- rem Feind Felß zu meiden, der, wie sie sich nicht
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eine gewiſſe galante Krankheit haͤtte, dies waren noch nicht die uͤbelſten Dinge, die Madam Schni- tzer von ihr ausbrachte und ſie hatte beſchloſſen, daß es dabei nicht bleiben ſollte.
Neunter Abſchnitt. Enthaͤlt Suschens voͤllige Herſtellung und eine neue Schwangerſchaft.
Der Fleiß, mit welchem Madam Schnitzer dar- an war, alle Rache an Albrecht Buſchen, und ſei- ner Sophie zu nehmen, die vor der Hand moͤg- lich war, und die Freude, bereits einen ſo guten Anfang gemacht zu haben, trug viel zu ihrer Ge- neſung bei. So bald dieſe voͤllig erlangt war, wollte Schnitzer ſeine moraliſchen Vorleſungen be- ginnen, er ſah aber bald, daß es, um Frieden zu behalten, beſſer ſei, ſie einzuſtellen. Suschen war ganz wieder die vorige geworden, der gute Johann Jacob mußte aufs neue unter ihren eiſernen Zepter, er bekam auch neuen Befehl, den Umgang mit ih- rem Feind Felß zu meiden, der, wie ſie ſich nicht
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eine gewiſſe galante Krankheit haͤtte, dies waren
noch nicht die uͤbelſten Dinge, die Madam Schni-
tzer von ihr ausbrachte und ſie hatte beſchloſſen, daß
es dabei nicht bleiben ſollte.
Neunter Abſchnitt.
Enthaͤlt Suschens voͤllige Herſtellung und eine neue
Schwangerſchaft.
Der Fleiß, mit welchem Madam Schnitzer dar-
an war, alle Rache an Albrecht Buſchen, und ſei-
ner Sophie zu nehmen, die vor der Hand moͤg-
lich war, und die Freude, bereits einen ſo guten
Anfang gemacht zu haben, trug viel zu ihrer Ge-
neſung bei. So bald dieſe voͤllig erlangt war,
wollte Schnitzer ſeine moraliſchen Vorleſungen be-
ginnen, er ſah aber bald, daß es, um Frieden zu
behalten, beſſer ſei, ſie einzuſtellen. Suschen war
ganz wieder die vorige geworden, der gute Johann
Jacob mußte aufs neue unter ihren eiſernen Zepter,
er bekam auch neuen Befehl, den Umgang mit ih-
rem Feind Felß zu meiden, der, wie ſie ſich nicht
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/343>, abgerufen am 21.11.2024.
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