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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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Kerls? Jch wills wissen! Sie sollen mir Rede
stehen; ich verklage sie; das heißt meine Ehre und
meinen Credit angegriffen. -- Wer sind sie? Sie
müssen mirs sagen?

Johann Jacob zittert, an allen Gliedern, und
wußte nicht, was er thun sollte, um den Magister
nur zu besänftigen; denn er, der jede Unruhe, je-
den Streit scheute, mußte nun nicht allein die
Erschütterung seiner Nerven über den Zorn des Ma-
gisters ertragen, sondern sollte sich auch in Nen-
nung der Namen der beiden gelehrten Gegner des
Magisters einlassen. Dadurch konnte er sich den
Buchdrucker, und wohl gar die beiden Gelehrten
zu Feinden machen, und vielleicht noch obendrein
genöthiget werden, vor Gericht zu zeugen. Bei-
nahe hätte er dem aufgebrachten Mann, um ihn
nur wieder zu beruhigen, das Geld zur Einlösung
seines Machwerks angeboten; aber er besann sich
noch zeitig genug, daß der Magister darum doch
wohl nicht zu dem erlittenen Schimpfe schweigen,
sondern vielleicht noch stolzer werden, und seine
Gegner desto hitziger verfolgen würde, und wußte
also nicht, wie er sich aus der Sache ziehen sollte.
Da nun Confuselius fortfuhr, in ihn zu dringen,
daß er die Tadler seiner Werke wissen wollte; so
fuhr
Kerls? Jch wills wiſſen! Sie ſollen mir Rede
ſtehen; ich verklage ſie; das heißt meine Ehre und
meinen Credit angegriffen. — Wer ſind ſie? Sie
muͤſſen mirs ſagen?

Johann Jacob zittert, an allen Gliedern, und
wußte nicht, was er thun ſollte, um den Magiſter
nur zu beſaͤnftigen; denn er, der jede Unruhe, je-
den Streit ſcheute, mußte nun nicht allein die
Erſchuͤtterung ſeiner Nerven uͤber den Zorn des Ma-
giſters ertragen, ſondern ſollte ſich auch in Nen-
nung der Namen der beiden gelehrten Gegner des
Magiſters einlaſſen. Dadurch konnte er ſich den
Buchdrucker, und wohl gar die beiden Gelehrten
zu Feinden machen, und vielleicht noch obendrein
genoͤthiget werden, vor Gericht zu zeugen. Bei-
nahe haͤtte er dem aufgebrachten Mann, um ihn
nur wieder zu beruhigen, das Geld zur Einloͤſung
ſeines Machwerks angeboten; aber er beſann ſich
noch zeitig genug, daß der Magiſter darum doch
wohl nicht zu dem erlittenen Schimpfe ſchweigen,
ſondern vielleicht noch ſtolzer werden, und ſeine
Gegner deſto hitziger verfolgen wuͤrde, und wußte
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[62/0068] Kerls? Jch wills wiſſen! Sie ſollen mir Rede ſtehen; ich verklage ſie; das heißt meine Ehre und meinen Credit angegriffen. — Wer ſind ſie? Sie muͤſſen mirs ſagen? Johann Jacob zittert, an allen Gliedern, und wußte nicht, was er thun ſollte, um den Magiſter nur zu beſaͤnftigen; denn er, der jede Unruhe, je- den Streit ſcheute, mußte nun nicht allein die Erſchuͤtterung ſeiner Nerven uͤber den Zorn des Ma- giſters ertragen, ſondern ſollte ſich auch in Nen- nung der Namen der beiden gelehrten Gegner des Magiſters einlaſſen. Dadurch konnte er ſich den Buchdrucker, und wohl gar die beiden Gelehrten zu Feinden machen, und vielleicht noch obendrein genoͤthiget werden, vor Gericht zu zeugen. Bei- nahe haͤtte er dem aufgebrachten Mann, um ihn nur wieder zu beruhigen, das Geld zur Einloͤſung ſeines Machwerks angeboten; aber er beſann ſich noch zeitig genug, daß der Magiſter darum doch wohl nicht zu dem erlittenen Schimpfe ſchweigen, ſondern vielleicht noch ſtolzer werden, und ſeine Gegner deſto hitziger verfolgen wuͤrde, und wußte alſo nicht, wie er ſich aus der Sache ziehen ſollte. Da nun Confuſelius fortfuhr, in ihn zu dringen, daß er die Tadler ſeiner Werke wiſſen wollte; ſo fuhr

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/68>, abgerufen am 24.11.2024.