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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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man sehr wohl wüßte, wie die Gelehrten einan-
der zu verkleinern suchten.

Beide bedauerten den guten Magister wegen
der empfangenen Schläge, der Branntweinbrenner
nahm sich so gar vor, ihn zu besuchen, und wenn
der arme Mann etwan über Wunden, Beulen oder
zerschlagene Rippen zu klagen haben sollte, den Lei-
denden pflegen zu helfen.

Schnitzer wollte gern ein Gleiches thun, und
bat den Brannteweinbrenner, daß er doch sogleich
ein Paar Flaschen Wein, die er herbeiholte, mit
zu dem Patienten nehmen möchte, womit er sich
die zerschlagenen Glieder waschen könnte, mit dem
Versprechen, daß er ihm noch heute eine kräftige
Suppe schicken, und ihn, so lange er krank sein
würde, täglich mit Krankenspeisen versehen lassen
wollte. Nur sollte der Branntweinbrenner den
Magister um Gotteswillen bitten, daß er bei dem
großen Processe, der nun doch entstehen müßte, ja
nicht seinen d. i. Schnitzers Namen nennen möchte.

Der Branntweinbrenner steckte die Flaschen
zu sich, und versprach, seinen Auftrag auszurich-
ten; und Herr Johann Jacob begab sich, um sei-
nem klopfenden Herzen vollends Ruhe zu schaffen,
mit einer Flasche des besten Rheinweins in jeder
seiner Rocktaschen zum Buchdrucker.

Busch
man ſehr wohl wuͤßte, wie die Gelehrten einan-
der zu verkleinern ſuchten.

Beide bedauerten den guten Magiſter wegen
der empfangenen Schlaͤge, der Branntweinbrenner
nahm ſich ſo gar vor, ihn zu beſuchen, und wenn
der arme Mann etwan uͤber Wunden, Beulen oder
zerſchlagene Rippen zu klagen haben ſollte, den Lei-
denden pflegen zu helfen.

Schnitzer wollte gern ein Gleiches thun, und
bat den Brannteweinbrenner, daß er doch ſogleich
ein Paar Flaſchen Wein, die er herbeiholte, mit
zu dem Patienten nehmen moͤchte, womit er ſich
die zerſchlagenen Glieder waſchen koͤnnte, mit dem
Verſprechen, daß er ihm noch heute eine kraͤftige
Suppe ſchicken, und ihn, ſo lange er krank ſein
wuͤrde, taͤglich mit Krankenſpeiſen verſehen laſſen
wollte. Nur ſollte der Branntweinbrenner den
Magiſter um Gotteswillen bitten, daß er bei dem
großen Proceſſe, der nun doch entſtehen muͤßte, ja
nicht ſeinen d. i. Schnitzers Namen nennen moͤchte.

Der Branntweinbrenner ſteckte die Flaſchen
zu ſich, und verſprach, ſeinen Auftrag auszurich-
ten; und Herr Johann Jacob begab ſich, um ſei-
nem klopfenden Herzen vollends Ruhe zu ſchaffen,
mit einer Flaſche des beſten Rheinweins in jeder
ſeiner Rocktaſchen zum Buchdrucker.

Buſch
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[68/0074] man ſehr wohl wuͤßte, wie die Gelehrten einan- der zu verkleinern ſuchten. Beide bedauerten den guten Magiſter wegen der empfangenen Schlaͤge, der Branntweinbrenner nahm ſich ſo gar vor, ihn zu beſuchen, und wenn der arme Mann etwan uͤber Wunden, Beulen oder zerſchlagene Rippen zu klagen haben ſollte, den Lei- denden pflegen zu helfen. Schnitzer wollte gern ein Gleiches thun, und bat den Brannteweinbrenner, daß er doch ſogleich ein Paar Flaſchen Wein, die er herbeiholte, mit zu dem Patienten nehmen moͤchte, womit er ſich die zerſchlagenen Glieder waſchen koͤnnte, mit dem Verſprechen, daß er ihm noch heute eine kraͤftige Suppe ſchicken, und ihn, ſo lange er krank ſein wuͤrde, taͤglich mit Krankenſpeiſen verſehen laſſen wollte. Nur ſollte der Branntweinbrenner den Magiſter um Gotteswillen bitten, daß er bei dem großen Proceſſe, der nun doch entſtehen muͤßte, ja nicht ſeinen d. i. Schnitzers Namen nennen moͤchte. Der Branntweinbrenner ſteckte die Flaſchen zu ſich, und verſprach, ſeinen Auftrag auszurich- ten; und Herr Johann Jacob begab ſich, um ſei- nem klopfenden Herzen vollends Ruhe zu ſchaffen, mit einer Flaſche des beſten Rheinweins in jeder ſeiner Rocktaſchen zum Buchdrucker. Buſch

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/74>, abgerufen am 21.11.2024.