eines Abeuds zu Klausen, als er mir erzählte, daß wir auf etwas Geld denken müßten, um die Gläu- biger, besonders den Professor zu beruhigen, sonst würde ich gesetzt, denn eben der letzte machte alle unter der Hand rebellisch. -- Jch kam, als Klaus mir dies zu erwägen gab, von Madam Starkinn, und hatte da viel schöne moralische Sentenzen ge- hört, zu diesen rechnete ich jetzt die Nothwendig- keit, einen so getzigen, wucherischen und falschen Mann, wie es Knapp wäre, zu bestrafen. -- Sie haben meine Gedanken, sagte Klaus, da ich mich, wie unten angeführt, entdeckt hatte, und das ginge wohl an, denn sein jetziger Bedienter Nehmer ist mein guter Freund, ein Mensch, mit dem etwas anzufangen ist, der seinen Herrn eben so haßt und verachtet, als die vorigen gethan haben.
Weder Klaus noch ich waren Leute, die es, wenn von wichtigen Unternehmungen die Rede war, bei bloßen hingeworfenen Worten bewenden ließen, wir besprachen auch jetzt die Sache sogleich aus- führlicher, und beschlossen, uns mit Nehmers Hülfe durch die Kasse des Professors selbst aus der Ver- legenheit zu ziehen, in die er mich stürzen wollte; Klaus übernahm alle Anstalten dazu. Er hatte Nehmern bald gewonnen, dieser schlug vor, noch so lange zu warten, bis sein Herr eine gewisse starke
Zah-
2r Theil. Y
eines Abeuds zu Klauſen, als er mir erzaͤhlte, daß wir auf etwas Geld denken muͤßten, um die Glaͤu- biger, beſonders den Profeſſor zu beruhigen, ſonſt wuͤrde ich geſetzt, denn eben der letzte machte alle unter der Hand rebelliſch. — Jch kam, als Klaus mir dies zu erwaͤgen gab, von Madam Starkinn, und hatte da viel ſchoͤne moraliſche Sentenzen ge- hoͤrt, zu dieſen rechnete ich jetzt die Nothwendig- keit, einen ſo getzigen, wucheriſchen und falſchen Mann, wie es Knapp waͤre, zu beſtrafen. — Sie haben meine Gedanken, ſagte Klaus, da ich mich, wie unten angefuͤhrt, entdeckt hatte, und das ginge wohl an, denn ſein jetziger Bedienter Nehmer iſt mein guter Freund, ein Menſch, mit dem etwas anzufangen iſt, der ſeinen Herrn eben ſo haßt und verachtet, als die vorigen gethan haben.
Weder Klaus noch ich waren Leute, die es, wenn von wichtigen Unternehmungen die Rede war, bei bloßen hingeworfenen Worten bewenden ließen, wir beſprachen auch jetzt die Sache ſogleich aus- fuͤhrlicher, und beſchloſſen, uns mit Nehmers Huͤlfe durch die Kaſſe des Profeſſors ſelbſt aus der Ver- legenheit zu ziehen, in die er mich ſtuͤrzen wollte; Klaus uͤbernahm alle Anſtalten dazu. Er hatte Nehmern bald gewonnen, dieſer ſchlug vor, noch ſo lange zu warten, bis ſein Herr eine gewiſſe ſtarke
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eines Abeuds zu Klauſen, als er mir erzaͤhlte, daß
wir auf etwas Geld denken muͤßten, um die Glaͤu-
biger, beſonders den Profeſſor zu beruhigen, ſonſt
wuͤrde ich geſetzt, denn eben der letzte machte alle
unter der Hand rebelliſch. — Jch kam, als Klaus
mir dies zu erwaͤgen gab, von Madam Starkinn,
und hatte da viel ſchoͤne moraliſche Sentenzen ge-
hoͤrt, zu dieſen rechnete ich jetzt die Nothwendig-
keit, einen ſo getzigen, wucheriſchen und falſchen
Mann, wie es Knapp waͤre, zu beſtrafen. — Sie
haben meine Gedanken, ſagte Klaus, da ich mich,
wie unten angefuͤhrt, entdeckt hatte, und das ginge
wohl an, denn ſein jetziger Bedienter Nehmer iſt
mein guter Freund, ein Menſch, mit dem etwas
anzufangen iſt, der ſeinen Herrn eben ſo haßt und
verachtet, als die vorigen gethan haben.
Weder Klaus noch ich waren Leute, die es,
wenn von wichtigen Unternehmungen die Rede war,
bei bloßen hingeworfenen Worten bewenden ließen,
wir beſprachen auch jetzt die Sache ſogleich aus-
fuͤhrlicher, und beſchloſſen, uns mit Nehmers Huͤlfe
durch die Kaſſe des Profeſſors ſelbſt aus der Ver-
legenheit zu ziehen, in die er mich ſtuͤrzen wollte;
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/341>, abgerufen am 22.11.2024.
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