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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800.

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hauptmanns, aber auch die besitzen Sie nicht, Sie
würden mit Freuden Jhre Gefährten aufopfern,
wenns nur bei Jhrer vollen Sicherheit geschehen
könnte, oder zu derselben nöthig wäre.

Als Sie gestern Abends nach Hause kamen
und mir erzählten, daß Sie schon wieder eine an-
sehnliche Geldsumme verspielt hatten, dann ohne
Behutsamkeit über die Juwelen herfuhren und hur-
tig nach Holland reisen wollten, um sie zu verkau-
fen, vermuthlich für halben Preiß um nur wie-
der Geld zu haben, welches Sie mit vollen Hän-
den weg werfen könnten -- da sah ich die Noth-
wendigkeit für mich zu sorgen und Jhnen eine
Lehre zu geben sehr lebhaft ein. Wir vermißten
einen Ring, argwohnten, daß ihn Nehmer mit-
gehn hieß und haben uns auch nicht geirrt. Neh-
mer ist nichts weniger als klug, er wird nicht
einmal daran denken, daß die Juwelen angezeigt
sind, sondern den Ring, wenn er Geld braucht,
ausbieten. Sehr möglich, daß dann alles heraus-
kömmt, und das konnte ich nicht abwarten. Al-
so mußte die Entdeckung des fehlenden Ringes
den Entschluß, mich in Sicherheit zu setzen und
zugleich mein Bestes wahrzunehmen, bestärken.

Jch nehme statt alles Antheils an unseren ge-
machten Eroberungen den Schmuck und gehe da-
mit wohin, wo man mich nicht entdecken soll,
wo ich ihn auch in aller Sicherheit verkaufen will.
Sie können mir immer noch dazu danken, daß
ich Sie von dieser gefährlichen Waare befreie, und
wenn Sie sich rathen lassen, so gehn Sie so lange
ausser
hauptmanns, aber auch die beſitzen Sie nicht, Sie
wuͤrden mit Freuden Jhre Gefaͤhrten aufopfern,
wenns nur bei Jhrer vollen Sicherheit geſchehen
koͤnnte, oder zu derſelben noͤthig waͤre.

Als Sie geſtern Abends nach Hauſe kamen
und mir erzaͤhlten, daß Sie ſchon wieder eine an-
ſehnliche Geldſumme verſpielt hatten, dann ohne
Behutſamkeit uͤber die Juwelen herfuhren und hur-
tig nach Holland reiſen wollten, um ſie zu verkau-
fen, vermuthlich fuͤr halben Preiß um nur wie-
der Geld zu haben, welches Sie mit vollen Haͤn-
den weg werfen koͤnnten — da ſah ich die Noth-
wendigkeit fuͤr mich zu ſorgen und Jhnen eine
Lehre zu geben ſehr lebhaft ein. Wir vermißten
einen Ring, argwohnten, daß ihn Nehmer mit-
gehn hieß und haben uns auch nicht geirrt. Neh-
mer iſt nichts weniger als klug, er wird nicht
einmal daran denken, daß die Juwelen angezeigt
ſind, ſondern den Ring, wenn er Geld braucht,
ausbieten. Sehr moͤglich, daß dann alles heraus-
koͤmmt, und das konnte ich nicht abwarten. Al-
ſo mußte die Entdeckung des fehlenden Ringes
den Entſchluß, mich in Sicherheit zu ſetzen und
zugleich mein Beſtes wahrzunehmen, beſtaͤrken.

Jch nehme ſtatt alles Antheils an unſeren ge-
machten Eroberungen den Schmuck und gehe da-
mit wohin, wo man mich nicht entdecken ſoll,
wo ich ihn auch in aller Sicherheit verkaufen will.
Sie koͤnnen mir immer noch dazu danken, daß
ich Sie von dieſer gefaͤhrlichen Waare befreie, und
wenn Sie ſich rathen laſſen, ſo gehn Sie ſo lange
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[383/0387] hauptmanns, aber auch die beſitzen Sie nicht, Sie wuͤrden mit Freuden Jhre Gefaͤhrten aufopfern, wenns nur bei Jhrer vollen Sicherheit geſchehen koͤnnte, oder zu derſelben noͤthig waͤre. Als Sie geſtern Abends nach Hauſe kamen und mir erzaͤhlten, daß Sie ſchon wieder eine an- ſehnliche Geldſumme verſpielt hatten, dann ohne Behutſamkeit uͤber die Juwelen herfuhren und hur- tig nach Holland reiſen wollten, um ſie zu verkau- fen, vermuthlich fuͤr halben Preiß um nur wie- der Geld zu haben, welches Sie mit vollen Haͤn- den weg werfen koͤnnten — da ſah ich die Noth- wendigkeit fuͤr mich zu ſorgen und Jhnen eine Lehre zu geben ſehr lebhaft ein. Wir vermißten einen Ring, argwohnten, daß ihn Nehmer mit- gehn hieß und haben uns auch nicht geirrt. Neh- mer iſt nichts weniger als klug, er wird nicht einmal daran denken, daß die Juwelen angezeigt ſind, ſondern den Ring, wenn er Geld braucht, ausbieten. Sehr moͤglich, daß dann alles heraus- koͤmmt, und das konnte ich nicht abwarten. Al- ſo mußte die Entdeckung des fehlenden Ringes den Entſchluß, mich in Sicherheit zu ſetzen und zugleich mein Beſtes wahrzunehmen, beſtaͤrken. Jch nehme ſtatt alles Antheils an unſeren ge- machten Eroberungen den Schmuck und gehe da- mit wohin, wo man mich nicht entdecken ſoll, wo ich ihn auch in aller Sicherheit verkaufen will. Sie koͤnnen mir immer noch dazu danken, daß ich Sie von dieſer gefaͤhrlichen Waare befreie, und wenn Sie ſich rathen laſſen, ſo gehn Sie ſo lange auſſer

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/387>, abgerufen am 22.11.2024.