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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800.

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gegen war ich beständig in Thätigkeit, um neue Pro-
gressen zu machen und nichts entging meiner Auf-
merksamkeit.

Unter andern wurde ich mit einem Glücksritter
bekannt und vertraut, der ein falscher Münzer war,
er brauchte einen Gehülfen und hatte Zutrauen zu
mir und meinen Gaben, welches ich durch die thä-
tigste Mitwirkung zu verdienen suchte. Jch wußte,
da ich mich in dies Bündniß einließ, nicht, daß
man bereits Verdacht auf diesen Menschen hatte,
und auf Beweise lauerte, die er bisher schwer ge-
macht, weil er selten in der Stadt selbst etwas von
seiner Münze ausgab, sondern diese auswärts ein-
zeln umwechselte. Nur selten führte er Jemand
damit an. Doch hatte er in verschiedenen Kauflä-
den, wenn eben groser Drang drinnen war, einige
Stücke seines groben Geldes glücklich angebracht.
Dies geschah nun auch, da ich schon mit ihm in
Verbindung stand, und weil man, wie ich schon ge-
meldet, überhaupt unterrichtet war, daß man auf-
passen sollte, so ward er unvermerkt festgenommen.
Bei der angestellten Untersuchung kam ich, dem es
ahnete, sobald jener Mann verhaftet war, ebenfalls
an die Reihe. Jch wäre gern davon gewesen; allein
es wollte sich nicht schicken. Man wieß mir Quar-
tier in der Arrestantenstube der Hauptwache an;
dort war ich laum warm worden, als meine bishe-
rigen Bekannten, durch die und mit denen ich mei-
ne Negoze gemacht hatte, auf den Einfall geriethen,
an der Aufrichtigkeit der empfangenen Dokumente
zu zweifeln, und ernstliche Untersuchungen anstell-
ten. Sie sielen zur Bestätigung ihres Argwohns

aus;

gegen war ich beſtaͤndig in Thaͤtigkeit, um neue Pro-
greſſen zu machen und nichts entging meiner Auf-
merkſamkeit.

Unter andern wurde ich mit einem Gluͤcksritter
bekannt und vertraut, der ein falſcher Muͤnzer war,
er brauchte einen Gehuͤlfen und hatte Zutrauen zu
mir und meinen Gaben, welches ich durch die thaͤ-
tigſte Mitwirkung zu verdienen ſuchte. Jch wußte,
da ich mich in dies Buͤndniß einließ, nicht, daß
man bereits Verdacht auf dieſen Menſchen hatte,
und auf Beweiſe lauerte, die er bisher ſchwer ge-
macht, weil er ſelten in der Stadt ſelbſt etwas von
ſeiner Muͤnze ausgab, ſondern dieſe auswaͤrts ein-
zeln umwechſelte. Nur ſelten fuͤhrte er Jemand
damit an. Doch hatte er in verſchiedenen Kauflaͤ-
den, wenn eben groſer Drang drinnen war, einige
Stuͤcke ſeines groben Geldes gluͤcklich angebracht.
Dies geſchah nun auch, da ich ſchon mit ihm in
Verbindung ſtand, und weil man, wie ich ſchon ge-
meldet, uͤberhaupt unterrichtet war, daß man auf-
paſſen ſollte, ſo ward er unvermerkt feſtgenommen.
Bei der angeſtellten Unterſuchung kam ich, dem es
ahnete, ſobald jener Mann verhaftet war, ebenfalls
an die Reihe. Jch waͤre gern davon geweſen; allein
es wollte ſich nicht ſchicken. Man wieß mir Quar-
tier in der Arreſtantenſtube der Hauptwache an;
dort war ich laum warm worden, als meine bishe-
rigen Bekannten, durch die und mit denen ich mei-
ne Negoze gemacht hatte, auf den Einfall geriethen,
an der Aufrichtigkeit der empfangenen Dokumente
zu zweifeln, und ernſtliche Unterſuchungen anſtell-
ten. Sie ſielen zur Beſtaͤtigung ihres Argwohns

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[474/0478] gegen war ich beſtaͤndig in Thaͤtigkeit, um neue Pro- greſſen zu machen und nichts entging meiner Auf- merkſamkeit. Unter andern wurde ich mit einem Gluͤcksritter bekannt und vertraut, der ein falſcher Muͤnzer war, er brauchte einen Gehuͤlfen und hatte Zutrauen zu mir und meinen Gaben, welches ich durch die thaͤ- tigſte Mitwirkung zu verdienen ſuchte. Jch wußte, da ich mich in dies Buͤndniß einließ, nicht, daß man bereits Verdacht auf dieſen Menſchen hatte, und auf Beweiſe lauerte, die er bisher ſchwer ge- macht, weil er ſelten in der Stadt ſelbſt etwas von ſeiner Muͤnze ausgab, ſondern dieſe auswaͤrts ein- zeln umwechſelte. Nur ſelten fuͤhrte er Jemand damit an. Doch hatte er in verſchiedenen Kauflaͤ- den, wenn eben groſer Drang drinnen war, einige Stuͤcke ſeines groben Geldes gluͤcklich angebracht. Dies geſchah nun auch, da ich ſchon mit ihm in Verbindung ſtand, und weil man, wie ich ſchon ge- meldet, uͤberhaupt unterrichtet war, daß man auf- paſſen ſollte, ſo ward er unvermerkt feſtgenommen. Bei der angeſtellten Unterſuchung kam ich, dem es ahnete, ſobald jener Mann verhaftet war, ebenfalls an die Reihe. Jch waͤre gern davon geweſen; allein es wollte ſich nicht ſchicken. Man wieß mir Quar- tier in der Arreſtantenſtube der Hauptwache an; dort war ich laum warm worden, als meine bishe- rigen Bekannten, durch die und mit denen ich mei- ne Negoze gemacht hatte, auf den Einfall geriethen, an der Aufrichtigkeit der empfangenen Dokumente zu zweifeln, und ernſtliche Unterſuchungen anſtell- ten. Sie ſielen zur Beſtaͤtigung ihres Argwohns aus;

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/478>, abgerufen am 22.11.2024.