Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

tentaten zu finden/ hat lassen einen Tisch von lauter Edelgesteinen so köstlich besetzen/ daß dardurch Bäume/ Wälde / Wasser/ Blumen/ wilde Thiere und andere schöne Formen repraesentiret / dergleichen Werck nicht in der Welt zu sehen/ und wol das achte Wunderwerck der Welt zu nennen/ wie Anshelmus Boethius dessen Leib Medicus schreibet. Er hat eine newe Keyserliche Krone machen lassen/ so von Diamanten/ Perlen/ Rubinen dermassen besetzt/ daß sie über etliche 100000. Goldgülden geschetzt. Vnter / andern ist daran eine Perle gewest/ so groß als ein Muscateller Birn/ so gekaufft umb 30000. Gold-Gülden. Sehet das sind grosse Schätze/ grosse Güter / aber es ist alles vergänglich/ alles gantz Eitel Ecel. 1. & 12. Es ist alles Erde wie August. es nennet. Vnd also nennet dort der Syrische Feld Häuptmann Naeman sein Silber und Golt/ daß er mit sich hatte/ Erde/ 2. Reg. 5. Aber dort werden wir ewige himmlische Güter haben/ himmlische Schätze / Matth. 6. die nimmer abnehmen/ Luc. 12.

1. Weltliche Schätze sind eine Gabe Gottes und billich hoch zu achten.

2. Die Himmels-Schätze aber sind allen Welt-Schätzen weit vorzuziehen.

34.

Eine neue Fabel Esopi/ neulich verteutscht gefunden/ vom Löwen und Esel.

tentaten zu finden/ hat lassen einen Tisch von lauter Edelgesteinen so köstlich besetzen/ daß dardurch Bäume/ Wälde / Wasser/ Blumen/ wilde Thiere und andere schöne Formen repraesentiret / dergleichen Werck nicht in der Welt zu sehen/ und wol das achte Wunderwerck der Welt zu nennen/ wie Anshelmus Boethius dessen Leib Medicus schreibet. Er hat eine newe Keyserliche Krone machen lassen/ so von Diamanten/ Perlen/ Rubinen dermassen besetzt/ daß sie über etliche 100000. Goldgülden geschetzt. Vnter / andern ist daran eine Perle gewest/ so groß als ein Muscateller Birn/ so gekaufft umb 30000. Gold-Gülden. Sehet das sind grosse Schätze/ grosse Güter / aber es ist alles vergänglich/ alles gantz Eitel Ecel. 1. & 12. Es ist alles Erde wie August. es nennet. Vnd also nennet dort der Syrische Feld Häuptmann Naeman sein Silber und Golt/ daß er mit sich hatte/ Erde/ 2. Reg. 5. Aber dort werden wir ewige himmlische Güter haben/ himmlische Schätze / Matth. 6. die nimmer abnehmen/ Luc. 12.

1. Weltliche Schätze sind eine Gabe Gottes und billich hoch zu achten.

2. Die Himmels-Schätze aber sind allen Welt-Schätzen weit vorzuziehen.

34.

Eine neue Fabel Esopi/ neulich verteutscht gefunden/ vom Löwen und Esel.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0104" n="84"/>
tentaten zu finden/ hat lassen einen                      Tisch von lauter Edelgesteinen so köstlich besetzen/ daß dardurch Bäume/ Wälde                     / Wasser/ Blumen/ wilde Thiere und andere schöne Formen repraesentiret /                      dergleichen Werck nicht in der Welt zu sehen/ und wol das achte Wunderwerck der                      Welt zu nennen/ wie Anshelmus Boethius dessen Leib Medicus schreibet. Er hat                      eine newe Keyserliche Krone machen lassen/ so von Diamanten/ Perlen/ Rubinen                      dermassen besetzt/ daß sie über etliche 100000. Goldgülden geschetzt. Vnter /                      andern ist daran eine Perle gewest/ so groß als ein Muscateller Birn/ so                      gekaufft umb 30000. Gold-Gülden. Sehet das sind grosse Schätze/ grosse Güter /                      aber es ist alles vergänglich/ alles gantz Eitel Ecel. 1. &amp; 12. Es ist                      alles Erde wie August. es nennet. Vnd also nennet dort der Syrische Feld                      Häuptmann Naeman sein Silber und Golt/ daß er mit sich hatte/ Erde/ 2. Reg.                      5. Aber dort werden wir ewige himmlische Güter haben/ himmlische Schätze /                      Matth. 6. die nimmer abnehmen/ Luc. 12.</p>
        <p>1. Weltliche Schätze sind eine Gabe Gottes und billich hoch zu achten.</p>
        <p>2. Die Himmels-Schätze aber sind allen Welt-Schätzen weit vorzuziehen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>34.</head>
        <argument>
          <p>Eine neue Fabel Esopi/ neulich verteutscht gefunden/ vom Löwen und                          Esel.</p>
        </argument>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[84/0104] tentaten zu finden/ hat lassen einen Tisch von lauter Edelgesteinen so köstlich besetzen/ daß dardurch Bäume/ Wälde / Wasser/ Blumen/ wilde Thiere und andere schöne Formen repraesentiret / dergleichen Werck nicht in der Welt zu sehen/ und wol das achte Wunderwerck der Welt zu nennen/ wie Anshelmus Boethius dessen Leib Medicus schreibet. Er hat eine newe Keyserliche Krone machen lassen/ so von Diamanten/ Perlen/ Rubinen dermassen besetzt/ daß sie über etliche 100000. Goldgülden geschetzt. Vnter / andern ist daran eine Perle gewest/ so groß als ein Muscateller Birn/ so gekaufft umb 30000. Gold-Gülden. Sehet das sind grosse Schätze/ grosse Güter / aber es ist alles vergänglich/ alles gantz Eitel Ecel. 1. & 12. Es ist alles Erde wie August. es nennet. Vnd also nennet dort der Syrische Feld Häuptmann Naeman sein Silber und Golt/ daß er mit sich hatte/ Erde/ 2. Reg. 5. Aber dort werden wir ewige himmlische Güter haben/ himmlische Schätze / Matth. 6. die nimmer abnehmen/ Luc. 12. 1. Weltliche Schätze sind eine Gabe Gottes und billich hoch zu achten. 2. Die Himmels-Schätze aber sind allen Welt-Schätzen weit vorzuziehen. 34. Eine neue Fabel Esopi/ neulich verteutscht gefunden/ vom Löwen und Esel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/104
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/104>, abgerufen am 24.11.2024.