Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.wolt schlecht gewinnen. Den Hund verdtoß das Glückübel/ aber vielmehr daß der falsehe Fuchs mit seinen Fuchsschwäntzen den Hauffen also narrete/ fieng an zu bellen / es were schlumps also gerathen und kein Wunder. Damit aber nicht ein Auffruhr würde/ durch das Gebeiß des Fuchs und Hunds / wards für gut angeschen/ daß der Löw und Esel alleine an einen Ort giengen und daselbsten kämpffeten. Sie zogen hin zu einem Holtz/ ins Reichs Geleit und Friede/ es gilt/ sprach der Löwe/ welcher das behenteste Thier fänget. Und er lieff zum Holtz hinein und jagt biß er einen Hasen fähet: Der faule Esel dacht/ es wil mich das Reich zuviel Mühe kosten/ solt wol keinen Friede haben mit der weise/ legt sich auff den Platz nieder in der Sonnen/ und/ lechtzet mit der Zungen heraus für grosse Hitze/ so kommet ein Rabe/ und meynet/ es sey ein Aaß/ setzt sich auff seine Lippen und wil essen/ da schnapt der Esel zu/ und fähet den Raben. Da nun der Löw kommet frölich gelauffen/ mit seinem Hasen/ findet er den Raben ins Esels wolt schlecht gewiñen. Den Hund verdtoß das Glückübel/ aber vielmehr daß der falsehe Fuchs mit seinen Fuchsschwäntzen den Hauffen also narrete/ fieng an zu bellen / es were schlumps also gerathen uñ kein Wunder. Damit aber nicht ein Auffruhr würde/ durch das Gebeiß des Fuchs und Hunds / wards für gut angeschen/ daß der Löw und Esel alleine an einen Ort giengen und daselbsten kämpffeten. Sie zogen hin zu einem Holtz/ ins Reichs Geleit und Friede/ es gilt/ sprach der Löwe/ welcher das behenteste Thier fänget. Und er lieff zum Holtz hinein und jagt biß er einen Hasen fähet: Der faule Esel dacht/ es wil mich das Reich zuviel Mühe kosten/ solt wol keinen Friede haben mit der weise/ legt sich auff den Platz nieder in der Sonnen/ und/ lechtzet mit der Zungen heraus für grosse Hitze/ so kommet ein Rabe/ und meynet/ es sey ein Aaß/ setzt sich auff seine Lippen und wil essen/ da schnapt der Esel zu/ und fähet den Raben. Da nun der Löw kommet frölich gelauffen/ mit seinem Hasen/ findet er den Raben ins Esels <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0112" n="92"/> wolt schlecht gewiñen. Den Hund verdtoß das Glückübel/ aber vielmehr daß der falsehe Fuchs mit seinen Fuchsschwäntzen den Hauffen also narrete/ fieng an zu bellen / es were schlumps also gerathen uñ kein Wunder.</p> <p>Damit aber nicht ein Auffruhr würde/ durch das Gebeiß des Fuchs und Hunds / wards für gut angeschen/ daß der Löw und Esel alleine an einen Ort giengen und daselbsten kämpffeten.</p> <p>Sie zogen hin zu einem Holtz/ ins Reichs Geleit und Friede/ es gilt/ sprach der Löwe/ welcher das behenteste Thier fänget. Und er lieff zum Holtz hinein und jagt biß er einen Hasen fähet: Der faule Esel dacht/ es wil mich das Reich zuviel Mühe kosten/ solt wol keinen Friede haben mit der weise/ legt sich auff den Platz nieder in der Sonnen/ und/ lechtzet mit der Zungen heraus für grosse Hitze/ so kommet ein Rabe/ und meynet/ es sey ein Aaß/ setzt sich auff seine Lippen und wil essen/ da schnapt der Esel zu/ und fähet den Raben. Da nun der Löw kommet frölich gelauffen/ mit seinem Hasen/ findet er den Raben ins Esels </p> </div> </body> </text> </TEI> [92/0112]
wolt schlecht gewiñen. Den Hund verdtoß das Glückübel/ aber vielmehr daß der falsehe Fuchs mit seinen Fuchsschwäntzen den Hauffen also narrete/ fieng an zu bellen / es were schlumps also gerathen uñ kein Wunder.
Damit aber nicht ein Auffruhr würde/ durch das Gebeiß des Fuchs und Hunds / wards für gut angeschen/ daß der Löw und Esel alleine an einen Ort giengen und daselbsten kämpffeten.
Sie zogen hin zu einem Holtz/ ins Reichs Geleit und Friede/ es gilt/ sprach der Löwe/ welcher das behenteste Thier fänget. Und er lieff zum Holtz hinein und jagt biß er einen Hasen fähet: Der faule Esel dacht/ es wil mich das Reich zuviel Mühe kosten/ solt wol keinen Friede haben mit der weise/ legt sich auff den Platz nieder in der Sonnen/ und/ lechtzet mit der Zungen heraus für grosse Hitze/ so kommet ein Rabe/ und meynet/ es sey ein Aaß/ setzt sich auff seine Lippen und wil essen/ da schnapt der Esel zu/ und fähet den Raben. Da nun der Löw kommet frölich gelauffen/ mit seinem Hasen/ findet er den Raben ins Esels
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