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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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mögen hatte/ schickte eiu jeder ihm ein Essen zu/ daß sie mit einander bey ihm lustig seyn kunten/ er aber goß alle Speise in einen Kessel zusammen/ und trug es ihnen also vor. Sie fragten dessen Vhrsach/ da sprach er: Sie hetten es mit der Wahl auch also gemacht / wie er gute Vertröstung bekommen/ da sie aber zusammen kommen/ were nichts gutes daraus geworden.

1. Gleich wie die Speisen/ wenn eine jedwedere in ihrem Topf gelassen wird gut seyn/ wenn man sie aber unter einander schüttet und einen Mischmasch daraus machet/ wenig taugen: Also haben ihrer viel gute Meynungen/ wenn sie allein seyn/ wann sie aber mit andern vermenget werden/ kan man sie leicht verderben.

2. Mancher Mensch weiß eine Sache zu gedeneken und einem andern wieder gar artig zu bezahlen.

39.

Zwey Junge Gesellen ruffen den GOtt Jupiter zugleich umb Ehegatten an.

IN des alten Abts [unleserliches Material]ohannis Tristenii Historia lesen wir/ daß zweene junge Gesellen zu gleich den GOtt Jovem umb künfftige Ehegatten angeruffen haben/ der eine Arcelaus hat gebeten/ er wolte ihm geben eine schöne freundliche/ die da holdselig im Reden /

mögen hatte/ schickte eiu jeder ihm ein Essen zu/ daß sie mit einander bey ihm lustig seyn kunten/ er aber goß alle Speise in einen Kessel zusammen/ und trug es ihnen also vor. Sie fragten dessen Vhrsach/ da sprach er: Sie hetten es mit der Wahl auch also gemacht / wie er gute Vertröstung bekommen/ da sie aber zusammen kommen/ were nichts gutes daraus geworden.

1. Gleich wie die Speisen/ wenn eine jedwedere in ihrem Topf gelassen wird gut seyn/ wenn man sie aber unter einander schüttet und einen Mischmasch daraus machet/ wenig taugen: Also haben ihrer viel gute Meynungen/ wenn sie allein seyn/ wann sie aber mit andern vermenget werden/ kan man sie leicht verderben.

2. Mancher Mensch weiß eine Sache zu gedeneken und einem andern wieder gar artig zu bezahlen.

39.

Zwey Junge Gesellen ruffen den GOtt Jupiter zugleich umb Ehegatten an.

IN des alten Abts [unleserliches Material]ohannis Tristenii Historia lesen wir/ daß zweene junge Gesellen zu gleich den GOtt Jovem umb künfftige Ehegatten angeruffen haben/ der eine Arcelaus hat gebeten/ er wolte ihm geben eine schöne freundliche/ die da holdselig im Reden /

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[98/0118] mögen hatte/ schickte eiu jeder ihm ein Essen zu/ daß sie mit einander bey ihm lustig seyn kunten/ er aber goß alle Speise in einen Kessel zusammen/ und trug es ihnen also vor. Sie fragten dessen Vhrsach/ da sprach er: Sie hetten es mit der Wahl auch also gemacht / wie er gute Vertröstung bekommen/ da sie aber zusammen kommen/ were nichts gutes daraus geworden. 1. Gleich wie die Speisen/ wenn eine jedwedere in ihrem Topf gelassen wird gut seyn/ wenn man sie aber unter einander schüttet und einen Mischmasch daraus machet/ wenig taugen: Also haben ihrer viel gute Meynungen/ wenn sie allein seyn/ wann sie aber mit andern vermenget werden/ kan man sie leicht verderben. 2. Mancher Mensch weiß eine Sache zu gedeneken und einem andern wieder gar artig zu bezahlen. 39. Zwey Junge Gesellen ruffen den GOtt Jupiter zugleich umb Ehegatten an. IN des alten Abts _ ohannis Tristenii Historia lesen wir/ daß zweene junge Gesellen zu gleich den GOtt Jovem umb künfftige Ehegatten angeruffen haben/ der eine Arcelaus hat gebeten/ er wolte ihm geben eine schöne freundliche/ die da holdselig im Reden /

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/118>, abgerufen am 24.11.2024.