Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite
47.

Von einem Lautenisten und Türckischen Geiger.

WIe ein Türckischer Gesandter in Franckreich kam/ gab ihn der König nebenst andern/ auch einen Lautenisten zum Auffwarter/ der stimmete lange auff der Laute/ spielete endlich/ aber nicht lange/ da sprang die Quinten oder kleine Seite. Der Türck hieß seinen Mohren mit der Geige/ die nur zwey Seiten hatte / kommen/ der spielet ungestimmet weg. Der Türck sagte: Die Laute gemahnet mir (oder kompt mir für) als ihr Christlichen Potentaten/ es hat grosse Mühe/ ehe ihr zusammen stimmet/ endlich springet doch noch wol der eine ab/ meines Mohren Geige ist meinem Herren gleich/ der stimmet niemals/ und spielet doch jmmer.

1. Grosse Herren thun ein ander Ehr an/ wenn sie zusammen kommen und

2. Führen offt feine nachdenckliche Reden.

48.

Eines Geldmachers Todt und Vegräbnüß.

47.

Von einem Lautenisten und Türckischen Geiger.

WIe ein Türckischer Gesandter in Franckreich kam/ gab ihn der König nebenst andern/ auch einen Lautenisten zum Auffwarter/ der stimmete lange auff der Laute/ spielete endlich/ aber nicht lange/ da sprang die Quinten oder kleine Seite. Der Türck hieß seinen Mohren mit der Geige/ die nur zwey Seiten hatte / kommen/ der spielet ungestimmet weg. Der Türck sagte: Die Laute gemahnet mir (oder kompt mir für) als ihr Christlichen Potentaten/ es hat grosse Mühe/ ehe ihr zusammen stimmet/ endlich springet doch noch wol der eine ab/ meines Mohren Geige ist meinem Herren gleich/ der stimmet niemals/ und spielet doch jmmer.

1. Grosse Herren thun ein ander Ehr an/ wenn sie zusammen kommen und

2. Führen offt feine nachdenckliche Reden.

48.

Eines Geldmachers Todt und Vegräbnüß.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0134" n="114"/>
        <head>47.</head>
        <argument>
          <p>Von einem Lautenisten und Türckischen Geiger.</p>
        </argument>
        <p>WIe ein Türckischer Gesandter in Franckreich kam/ gab ihn der König nebenst                      andern/ auch einen Lautenisten zum Auffwarter/ der stimmete lange auff der                      Laute/ spielete endlich/ aber nicht lange/ da sprang die Quinten oder kleine                      Seite. Der Türck hieß seinen Mohren mit der Geige/ die nur zwey Seiten hatte /                      kommen/ der spielet ungestimmet weg. Der Türck sagte: Die Laute gemahnet mir                      (oder kompt mir für) als ihr Christlichen Potentaten/ es hat grosse Mühe/ ehe                      ihr zusammen stimmet/ endlich springet doch noch wol der eine ab/ meines                      Mohren Geige ist meinem Herren gleich/ der stimmet niemals/ und spielet doch                      jmmer.</p>
        <p>1. Grosse Herren thun ein ander Ehr an/ wenn sie zusammen kommen und</p>
        <p>2. Führen offt feine nachdenckliche Reden.</p>
        <p>48.</p>
        <p>Eines Geldmachers Todt und Vegräbnüß.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[114/0134] 47. Von einem Lautenisten und Türckischen Geiger. WIe ein Türckischer Gesandter in Franckreich kam/ gab ihn der König nebenst andern/ auch einen Lautenisten zum Auffwarter/ der stimmete lange auff der Laute/ spielete endlich/ aber nicht lange/ da sprang die Quinten oder kleine Seite. Der Türck hieß seinen Mohren mit der Geige/ die nur zwey Seiten hatte / kommen/ der spielet ungestimmet weg. Der Türck sagte: Die Laute gemahnet mir (oder kompt mir für) als ihr Christlichen Potentaten/ es hat grosse Mühe/ ehe ihr zusammen stimmet/ endlich springet doch noch wol der eine ab/ meines Mohren Geige ist meinem Herren gleich/ der stimmet niemals/ und spielet doch jmmer. 1. Grosse Herren thun ein ander Ehr an/ wenn sie zusammen kommen und 2. Führen offt feine nachdenckliche Reden. 48. Eines Geldmachers Todt und Vegräbnüß.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/134
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/134>, abgerufen am 24.11.2024.