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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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2. Das böse Gewissen ist gar ein übels Haupt-Küssen: Es hat manchen zur desperation und Verzweiffelung gebracht/ wie auch aus diesem leichtsinnigen Edelman zu ersehen.

56.

An Kirchen und Hospital-Gütern soll man sich nicht vergreiffen.

ZU Mansfeld in Preussen hat ein Kirchen-Vater oder Pfleger/ der Kirchen/ an Geld/ Silberwerck und andern/ viel entwand/ nach seinem Todt hat man sein Gespenst an vielen Orten gesehen; Als sein Weib gestorben/ ist sie über das Dorff nach dem Hegenwald gefahren/ und hat erbärmlich/ gleichsam/ als wanns ihre Stimme were/ geschryen/ wo soll ich nun bleiben? Dasselbige Kirchen-Gut / wo es nur hingekommen ist/ hat es überall das Feuer verzehret/ Hauß und Hoff mitgenommen/ ohn allein an einem Ort/ da ist gleichwol wenig Seegens dabey gewesen. Derhalben wer Glück und Gottes Segen haben wil/ der hüte sich vor Kirchen-Gütern/ auch für der Armen und Spitals Gütern/ denn sie haben die Art der Adler-Federn/ so die andern Federn verzehren/ von

2. Das böse Gewissen ist gar ein übels Haupt-Küssen: Es hat manchen zur desperation und Verzweiffelung gebracht/ wie auch aus diesem leichtsinnigen Edelman zu ersehen.

56.

An Kirchen und Hospital-Gütern soll man sich nicht vergreiffen.

ZU Mansfeld in Preussen hat ein Kirchen-Vater oder Pfleger/ der Kirchen/ an Geld/ Silberwerck und andern/ viel entwand/ nach seinem Todt hat man sein Gespenst an vielen Orten gesehen; Als sein Weib gestorben/ ist sie über das Dorff nach dem Hegenwald gefahren/ und hat erbärmlich/ gleichsam/ als wanns ihre Stimme were/ geschryen/ wo soll ich nun bleiben? Dasselbige Kirchen-Gut / wo es nur hingekommen ist/ hat es überall das Feuer verzehret/ Hauß und Hoff mitgenommen/ ohn allein an einem Ort/ da ist gleichwol wenig Seegens dabey gewesen. Derhalben wer Glück und Gottes Segen haben wil/ der hüte sich vor Kirchen-Gütern/ auch für der Armen und Spitals Gütern/ denn sie haben die Art der Adler-Federn/ so die andern Federn verzehren/ von

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[146/0166] 2. Das böse Gewissen ist gar ein übels Haupt-Küssen: Es hat manchen zur desperation und Verzweiffelung gebracht/ wie auch aus diesem leichtsinnigen Edelman zu ersehen. 56. An Kirchen und Hospital-Gütern soll man sich nicht vergreiffen. ZU Mansfeld in Preussen hat ein Kirchen-Vater oder Pfleger/ der Kirchen/ an Geld/ Silberwerck und andern/ viel entwand/ nach seinem Todt hat man sein Gespenst an vielen Orten gesehen; Als sein Weib gestorben/ ist sie über das Dorff nach dem Hegenwald gefahren/ und hat erbärmlich/ gleichsam/ als wanns ihre Stimme were/ geschryen/ wo soll ich nun bleiben? Dasselbige Kirchen-Gut / wo es nur hingekommen ist/ hat es überall das Feuer verzehret/ Hauß und Hoff mitgenommen/ ohn allein an einem Ort/ da ist gleichwol wenig Seegens dabey gewesen. Derhalben wer Glück und Gottes Segen haben wil/ der hüte sich vor Kirchen-Gütern/ auch für der Armen und Spitals Gütern/ denn sie haben die Art der Adler-Federn/ so die andern Federn verzehren/ von

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/166>, abgerufen am 21.11.2024.