Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.ber: Ich will von dir nicht getaufft werden. Da erschrack der Pabst gar sehr/ und sprach: Höret alle/ das Kind verspricht sich selber. Was bedeuten diese Ding? Vnd sprach zu den dritten mahl: Kind/ wiltu die Tauffe von mir empfahen? Da sprach es aber: Ich will von dir nicht getaufft werden. Ich will von S. Johannes dem heiligen Manne getaufft werden/ Gott wird ihm schier aus dem Elende hersenden. Da gab der Pabst der Ammen das Kind wieder/ und kam wieder heim zu der Frauen/ und fraget: Wer der Johannes were/ der das Kind tauffen solte? Da wuste niemand nichts von. Da hieß der Käyser die Jäger zu Walde reiten/ daß sie ihm Wild zu dem Täuffen und zu dem Hofe fiengen. Vnd da der Jäger fast eine Meile reit/ da höret er die Hunde fast bellen/ da reit er zu ihnen/ da sahe er ein greuliches Their für ihnen/ das kant er nicht. Da gedacht er ihm: Nun bistu also greulich gestalt / daß ich dich nicht darff bestahn du möchtest mich leicht gerreissen; Ich will ehe lehr heimfahren Darnach gedacht er ihm: Komm ich zu meinen Herren leer heim / so wird er gar zornig. Vnd nahm GOtt zu einen Helffer/ und bestund das Their allein/ das lag für ihm still/ da warff er den Mandel über ihn/ und band ihm alle vierzusammen/ und war gar froh/ da das Their also zahm war/ und nahm seinen Gürtel und band ber: Ich will von dir nicht getaufft werden. Da erschrack der Pabst gar sehr/ und sprach: Höret alle/ das Kind verspricht sich selber. Was bedeuten diese Ding? Vnd sprach zu den dritten mahl: Kind/ wiltu die Tauffe von mir empfahen? Da sprach es aber: Ich will von dir nicht getaufft werden. Ich will von S. Johannes dem heiligen Manne getaufft werden/ Gott wird ihm schier aus dem Elende hersenden. Da gab der Pabst der Ammen das Kind wieder/ und kam wieder heim zu der Frauen/ und fraget: Wer der Johannes were/ der das Kind tauffen solte? Da wuste niemand nichts von. Da hieß der Käyser die Jäger zu Walde reiten/ daß sie ihm Wild zu dem Täuffen und zu dem Hofe fiengen. Vnd da der Jäger fast eine Meile reit/ da höret er die Hunde fast bellen/ da reit er zu ihnen/ da sahe er ein greuliches Their für ihnen/ das kant er nicht. Da gedacht er ihm: Nun bistu also greulich gestalt / daß ich dich nicht darff bestahn du möchtest mich leicht gerreissen; Ich will ehe lehr heimfahren Darnach gedacht er ihm: Komm ich zu meinen Herren leer heim / so wird er gar zornig. Vnd nahm GOtt zu einen Helffer/ und bestund das Their allein/ das lag für ihm still/ da warff er den Mandel über ihn/ und band ihm alle vierzusammen/ und war gar froh/ da das Their also zahm war/ und nahm seinen Gürtel und band <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0183" n="163"/> ber: Ich will von dir nicht getaufft werden. Da erschrack der Pabst gar sehr/ und sprach: Höret alle/ das Kind verspricht sich selber. Was bedeuten diese Ding? Vnd sprach zu den dritten mahl: Kind/ wiltu die Tauffe von mir empfahen? Da sprach es aber: Ich will von dir nicht getaufft werden. Ich will von S. Johannes dem heiligen Manne getaufft werden/ Gott wird ihm schier aus dem Elende hersenden. Da gab der Pabst der Ammen das Kind wieder/ und kam wieder heim zu der Frauen/ und fraget: Wer der Johannes were/ der das Kind tauffen solte? Da wuste niemand nichts von.</p> <p>Da hieß der Käyser die Jäger zu Walde reiten/ daß sie ihm Wild zu dem Täuffen und zu dem Hofe fiengen. Vnd da der Jäger fast eine Meile reit/ da höret er die Hunde fast bellen/ da reit er zu ihnen/ da sahe er ein greuliches Their für ihnen/ das kant er nicht. Da gedacht er ihm: Nun bistu also greulich gestalt / daß ich dich nicht darff bestahn du möchtest mich leicht gerreissen; Ich will ehe lehr heimfahren Darnach gedacht er ihm: Komm ich zu meinen Herren leer heim / so wird er gar zornig. Vnd nahm GOtt zu einen Helffer/ und bestund das Their allein/ das lag für ihm still/ da warff er den Mandel über ihn/ und band ihm alle vierzusammen/ und war gar froh/ da das Their also zahm war/ und nahm seinen Gürtel und band </p> </div> </body> </text> </TEI> [163/0183]
ber: Ich will von dir nicht getaufft werden. Da erschrack der Pabst gar sehr/ und sprach: Höret alle/ das Kind verspricht sich selber. Was bedeuten diese Ding? Vnd sprach zu den dritten mahl: Kind/ wiltu die Tauffe von mir empfahen? Da sprach es aber: Ich will von dir nicht getaufft werden. Ich will von S. Johannes dem heiligen Manne getaufft werden/ Gott wird ihm schier aus dem Elende hersenden. Da gab der Pabst der Ammen das Kind wieder/ und kam wieder heim zu der Frauen/ und fraget: Wer der Johannes were/ der das Kind tauffen solte? Da wuste niemand nichts von.
Da hieß der Käyser die Jäger zu Walde reiten/ daß sie ihm Wild zu dem Täuffen und zu dem Hofe fiengen. Vnd da der Jäger fast eine Meile reit/ da höret er die Hunde fast bellen/ da reit er zu ihnen/ da sahe er ein greuliches Their für ihnen/ das kant er nicht. Da gedacht er ihm: Nun bistu also greulich gestalt / daß ich dich nicht darff bestahn du möchtest mich leicht gerreissen; Ich will ehe lehr heimfahren Darnach gedacht er ihm: Komm ich zu meinen Herren leer heim / so wird er gar zornig. Vnd nahm GOtt zu einen Helffer/ und bestund das Their allein/ das lag für ihm still/ da warff er den Mandel über ihn/ und band ihm alle vierzusammen/ und war gar froh/ da das Their also zahm war/ und nahm seinen Gürtel und band
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |